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Nummer 6/1997
65. Jahrgang
OSTTIROLER
HEIMATBLÄTTER
H e i m a t k u n d l i c h e B e i l a g e d e s „ O s t t i r o l e r B o t e “
Elisabeth Walde
Das Restaurierungs- und Renovierungs-
programm von Aguntum
In den letzten Jahren wurden in Agun-
tum weitere eingreifende Schritte hin zu
einem archäologischen Park getan.
Durch die einsatzfreudige Tätigkeit des
Curatorium pro Agunto unter seinem
Obmann, Landtagsabgeordneter Dr. Leo
Gomig, konnte nicht nur ein großzügiger
begrünter Parkplatz mit Imbißstube, WC-
Anlage und einem Informationsbüro ge-
schaffen werden, sondern es wurden auch
das Ruinengelände ordentlich umzäunt
und das alte Grabungshaus saniert. Das
erneuerte Dach macht nun das Aufstellen
von Kübeln bei Regen überflüssig, und der
Einbau von neuen Regalen hilft Ordnung
halten und Platz sparen.
Einige umliegende Grundstücke wurden
vorausschauend für zukünftige Grabungs-
projekte angekauft, wie dies auch mit wei-
teren Gründen geschehen soll.
Bei der neuen Gestaltung des Gra-
bungsgeländes geht es prinzipiell darum,
die Ruinen der einzigen Römerstadt in Ti-
rol informativ und gleichzeitig unterhal-
tend zu präsentieren, wobei aber alle Vor-
gaben des Denkmalschutzes beachtet
werden müssen. So wurden im vergan-
genen Jahr der zentrale Teil der Um-
fassungsmauer gesichert und einige Meter
aufgemauert, so daß diese heute wieder
den Eindruck eines schützenden Mauer-
zuges hinterläßt. Dabei wurde versucht, an
der Mauerkrone die originale römische
Mauertechnik, wie sie in Aguntum ange-
wandt wurde, sichtbar zu machen. Die
Stadtmauer von Aguntum besteht aus zwei
parallel laufenden Mauerzügen, zwischen
die Füllmaterial eingebracht wurde. Am
jetzigen oberen Mauerabschluß sieht man
Die wiederaufgebauten Türme, die die große Toranlage von Aguntum flankieren. In der Mitte hinten der neue Aussichtsturm.
Foto: E. Walde