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Anmerkungen:
1 Er scheint zum Teil in Vergessenhait geraten zu sein,
vgl. dazu etwa 50 Jahre Osttiroler Bote, Sonderbeilage
am 11. Jänner 1996, S.X: über Franz Kranebitter: „(Er)
wurde [im Herbst 1945] als ÖVP-Listenführer...auch
für den Nationalrat nominiert. Seine Angelobung im
Nationalrat fand am 8. Oktober 1947 statt.“
2 Zur Geschichte der Familie Stemberger vgl. H.
Ladstätter, Die Namen der Schwaigen und Familien in
Defereggen. Die Schwaige Stemmering (Stemberg),
OHBl 1/1969.
3 Ludwig Mellitzer aus St.Veit und Georg Scheiber aus
St. Jakob i. D. – Für alle das Vinzentinum betreffende
Informationen sei Herrn Dir. Dr. Paul Rainer herzlichst
gedankt, der sie mir bereitwillig zur Verfügung stellte.
4 Für die Zurverfügungstellung wertvoller Dokumente
sei der Jesuitenniederlassung Stella Matutina und ins-
besondere Frau Isolde Listmayer herzlichst gedankt.
5 Dieses Curriculum Vitae ist fast zur Gänze imWortlaut
zitiert im Nachruf in den OHBl 14/1947, weshalb hier
nur das Wichtigste wiederholt wird (jeweils unter An-
führungszeichen zitiert).
6 Vgl. dazu insbesondere G. Stemberger, Die Geschich-
te des Defereggentales und der Handel seiner Bewoh-
ner, Diss. Wien 1950.
7 G. Zwanowetz, Österreichisches Biographisches Lexi-
kon 1815 – 1950, 6 (1975), s. v. Mellitzer Georg sen. S.
214. – In der dortigen Region hatte das Strohhutgewer-
be eine eigene lokale Tradition, siehe G. Stemberger (zit.
Anm. 6) und auch H. Kröll – G. Stemberger, Defe-
reggen. Eine Landschaft in Tirol, Wien 1985, S. 214; zu
Domzˇ ale vgl. den Sonder-Abdruck aus dem Wr. Han-
delsblatt Nr.197 (31. Aug. 1929); zu Mannsburg siehe
Kröll – Stemberger S. 217 f., wo als Gründungs-
jahr 1879 angegeben wird. – Nach St. Strazˇ ar, Mengesˇ
in Trzin skozi cˇas, Ljubljana 1993, S. 474 und 570
erfolgte die Gründung der Strohhutfabrik in Mannsburg
allerdings schon 1870, wie oben wiedergegeben.
8 St. Strazˇ ar, a.a.O. S. 475.
9 Kröll-Stemberger, a.a.O. S. 223.
10 St. Strazˇ ar S. 475.
11 Ebd. S.474 f.
12 Mündliche Mitteilung Dr. Edwin Stemberger.
13 St. Strazˇ ar a.a.O. S. 476; ähnlich schon das Wr. Han-
delsblatt Nr.197, 31. August 1929.
14 Stemberger führt in seinem Curriculum Vitae keine
Gründe dafür an. Dem Nachruf Otto Steineggers (Ti-
roler Nachrichten 1947, Nr. 153, S. 3) zufolge unter-
nahm er in dieser Zeit auch Geschäftsreisen auf den
Balkan, nach Frankreich, Großbritannien und Spanien.
Danach habe er einen leitenden Posten in einer Groß-
bank innegehabt. Diese Angaben sind allerdings nicht
verifizierbar.
15 Banovina bedeutet soviel wie Gebietskörperschaft. –
Mitteilung von Dr. Edwin Stemberger.
16 Z. B. P. Ladstätter & Söhne, Mariahilfer-Str. 63,
J. Stemberger & Comp., Mariahilfer-Str. 45 (Siehe
Kröll-Stemberger 216 und 218).
17 So in seinem Curriculum.
18 Vgl. zum folgenden: OB 29, 18. Juli 1947, S. 1 [Nach-
ruf].
19 Tatsächlich war dadurch das erhoffte Zusammen-
wachsen mit der Osttiroler Bevölkerung beeinträchtigt,
und das Bereisen der Täler unterblieb, oder genauer ge-
sagt: mußte gesundheitsbedingt unterbleiben. „Dazu
reichte es nicht mehr“, heißt es lapidar im ersten Nach-
ruf des „Osttiroler Bote“ (zit. Anm.18).
20 Dazu allgemein J. Leidenfrost, Die Nationalratswahlen
1945 und 1949: Innenpolitik zwischen den Besatzungs-
mächten, in: G. Bischof – J. Leidenfrost, Die bevor-
mundete Nation. Österreich und die Alliierten 1945 –
1949 (Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 4),
Innsbruck 1988, 127 – 53; E. Bezemek, Die National-
ratswahlen am 25. November 1945 (Diss.), Wien 1977.
21 Das folgende nach schriftlichen Mitteilungen von Dr.
E. Stemberger.
22 Insgesamt 19 Mal kam Figl nach Matrei, vgl. H. Hafele
(Hg.), Bezirkskunde Osttirol, Lienz 1993, S. 156.
23 Stenographische Protokolle über die Sitzungen des Na-
tionalrates (V. Gesetzgebungsperiode) der Republik
Österreich 1945 bis 1946. I. Band. 1. bis 30. Sitzung,
Wien 1946. – 1946 bis 1947. II. Band. 31. – 50. Sitzung,
Wien 1947.
24 Protokolle I, S. 42 – 44. – Aus dem Ausschuß für so-
ziale Verwaltung trat er am 3. 3. 1947 wieder aus.
25 In der 28. Sitzung am 24. 7. 1946 Anfrage betreffend
die Rückführung der österreichischen Kriegsgefange-
nen; in der 31. Sitzung (9. 10. 46) Antrag betreffend
Wiedereinführung des Testamentsrechtes; 33. Sitzung
(13. 11. 46): betreffend außerordentliche Maßnahmen
auf dem Gebiet des Apothekerwesens.
26 Vgl. OB 29, 18. Juli 1947, S. 1 [Nachruf] und OB 1, 7.
Jänner 1971, S. 4 (Abbildung).
27 Politische Rundschau, OB Nr. 1, 10. 1. 1946, S. 4.
28 „Südtirol ist eines der Themen, die seit Anbeginn den
„Osttiroler Bote“ füllen.“ (M. Pizzinini, Ein Ge-
schichtsbild aus der Gründungszeit des „Osttiroler Bo-
te“, OHBl 1 – 2/1996)
29 A. a. O. (Anm. 30) und Politische Rundschau, OB Nr.
2, 1. 2. 1946, S. 6: „Daß uns ... die Südtirolerfrage
eine Herzenssache und damit zur Kardinalfrage über-
haupt geworden ist, muß immer wieder dem Welt-
gewissen vorgehalten werden.“
30 OB Nr. 1, 10. 1. 1947, S. 4: „Demokratie (kann) nie-
mals Selbstzweck sein ... Demokratie als Mittel wahrer
Volkswohlfahrt...“; OB Nr. 6, 1. 4. 1946, S. 6: „Wirt-
schaft und Kultur, Staat und Gesellschaft – ja sogar
Vaterland und Demokratie sind Werte – aber nicht
absolute Werte“.
31 OB Nr. 6, 1. 4. 1946, S. 6: „Wir stehen zu ihm (dem
Herz-Jesu-Bund) trotz Hohn und Spott“. – Vgl. auch
seinen Artikel „Mehr Pfingstgeist“, OB Nr. 14, 14. 6.
1946, S. 1: „Wir ,moderne‘ Menschen verstehen uns
kaum mehr in der eigenen Muttersprache – weil uns
eben der Pfingstgeist – der Geist echten Christentums
mangelt …“. Diese offene Sprache, die Appelle und
Aufrufe sowie der Versuch, die Leserschaft zu beein-
flussen, waren damals auch in anderen Medien keine
Seltenheit (vgl. R. Hatzer, „50 Jahre Osttiroler Bote“,
OHBl 1 – 2/1996).
32 F. Kranebitter, Tag der Befreiung Österreichs, OB Nr.
9, 10. 5. 1946, S. 1.
33 Um unser Liebstes!, OB Nr. 9, 10. 5. 1946, S. 1 f.
34 OB Nr.14, 14. Juni 1946, S. 1.
35 Österreichisches Gedenken, OB Nr. 23, 16. 8. 1946,
S. 1.
36 Arbeit in richtiger Schau und Wertung, OB Nr. 28, 20.
September 1946, S. 1 f.
37 OB Nr. 39, 6. 12. 1946, S. 3.
38 Zur Problematik der Entnazifizierung in Tirol siehe G.
Köfler, Auf der Suche nach einem neuen Anfang, in:
Zeitgeschichte Tirols, hg. v. M. Pizzinini, Innsbruck
1990, 141 – 65, bes. 146 f.
39 F. Kranebitter, „Vergib uns unsere Schulden, wie auch
wir vergeben“. Gedanken zum Nazigesetz, OB Nr. 10,
7. 3. 1947, S. 1f.
40 A. a. O., S. 2.
41 So etwa OB Nr. 10, 28. 2. 1947 (Fürsterzbischof Rohra-
cher zum Entnazifizierungsgesetz); M., Staatsvertrag
und Nationalsozialistengesetz, OB Nr. 13, 28. 3. 197, S.
1f.; G.Z., Die Rache eines Siegers, OB Nr. 14, 4. 4.
1947, S. 1.
42 OB Nr. 15, 11. 4. 1947, S. 1f.
43 O. Steinegger, Der letzte Weg des NR Dr. Joseph Stem-
berger, Tiroler Nachrichten 1947, Nr. 146, S. 2. – Kra-
nebitter wurde übrigens bereits zu Stembergers Leb-
zeiten als dessen Ersatzkandidat vorgesehen, was er
jedoch mit einem energischen Nein ablehnte (C. Krane-
bitter, Franz Kranebitter. Leben und Werk, Lienz 1995,
S.8).
Nummer 7 –– 65. Jahrgang
O s t t i r o l e r H e i m a t b l ä t t e r
Das Garten-Peristyl (Abb. 2)
Eine wichtige Rolle beim genußvollen
Erleben des Atriumhauses spielte das Gar-
ten-Peristyl in der Mitte des Wohntraktes.
Durch seine zentrale Lage war es im täg-
lichen Leben allgegenwärtig. Hier konnte
man sich an den angenehmen Tagen des
Jahres aufhalten und sich an einem Stück
gestalteter Natur erfreuen. Aber auch vom
Atrium 45 bzw. Tablinum 45 a im Norden
und von den Sommerräumen im Süden
war es einsehbar. Seiner Gestaltung hat
man deshalb besonderes Augenmerk ge-
schenkt. Eine genauere Vorstellung vom
ehemaligen Aussehen des Garten-Peri-
styls ergaben die Ausgrabungen des Insti-
tuts für Klassische Archäologie der Uni-
versität Innsbruck im Juli und August des
Jahres 1996, bei denen gut die Hälfte des
Gartens erforscht wurde.
Die symmetrisch gestaltete, fast quadra-
tische Gartenanlage wird an drei, vermut-
lich sogar an allen vier Seiten von einem
breiten Umgang begrenzt. Im Zentrum des
Gartens liegt ein großes, vermutlich U-för-
miges Zierbecken mit apsidialer Erweite-
rung in der Mitte. Die Außenseiten des
Beckens dürften etwa 14 m lang gewesen
sein. Die Becken-Innenbreite beträgt
2,40 m, seine Tiefe etwa 0,60 m. Zwischen
dem Umgang und dem Becken und auf der
vom Becken umgebenen Halbinsel dürften
sich Grünflächen befunden haben. Der
Garten konnte vom Atrium im Norden,
vom Sommertriklinium im Süden und
durch zwei Zugänge im Osten und Westen
(Abb. 1: a) betreten werden.
Der Umgang um den Hof wurde an der
Außenseite von Mauern begrenzt, auf
denen bei den Grabungen in den fünfziger
Jahren unter Miltner noch die Reste von
Wandmalereien in-situ gefunden wurden
12
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Michael Tschurtschenthaler
Gedanken aus Anlaß der „Wiedervereinigung“
des Atriumhauses von Aguntum
Abb. 2: Blick von der neuen Straßenbrücke auf den Süd-Ost-Teil des Garten-Peristyls
des Atriumhauses während der Ausgrabungen 1996. (l. und hinten: Umgang; r. vorne:
Wasserbecken).
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