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Nummer 1/1999
67. Jahrgang
OSTTIROLER
HEIMATBLÄTTER
H e i m a t k u n d l i c h e B e i l a g e d e s „ O s t t i r o l e r B o t e “
Frühe Namensnennungen
1
1353 April 13, Lienz – Kathrey, Friedrich
Margots Witwe, schenkt dem Frauenkloster
das Gut in dem Gereut auf dem Islperg.
1358 – Graf Meinhard von Görz stiftet
einen Jahrestag in die Pfarrkirche zu Lienz
und gibt eine Swaig auf dem Islperg.
1394 – Die Burggrafen geben der Lien-
zer Pfarrkirche ein Gut an dem Wasen auf
dem Islperg.
1466 – Niklas Baldauf, Bürger zu Lienz,
gibt das Gut St. Martin am Islperg dem
Carmelitenkloster zu Lienz.
Höfe-Nennungen aus dem Muster-
register vom Jahre 1380 unter dem
Titel „Di von Tölschach“ (Dölsach)
2
Diese Register geben die Höfe an, deren
Besitzer zur Landwehr verpflichtet war.
Grundlage zur Wehrpflicht war für die
bäuerliche Bevölkerung der Besitz eines
Wohnhauses mit dazugehörigen Grund-
stücken und Wirtschaftsrechten. Die
Wehrpflichtigen mußten sich bei der Mu-
sterung und im Falle eines Aufgebotes mit
den Waffen einfinden, die sie stets bereit
halten mußten: die Spießer für den Nah-
kampf eine Lanze, die Schützen für den
Fernkampf die Armbrust. Als Schutzwaf-
fen dienten Panzer, Joppen (Wams mit
eingenähten Eisen- und Blechstücken) und
Schilde für die Spießer.
Ein kleiner Teil des Aufgebotes mußte
sich auch „zu Rosse“ stellen. Erst später
kamen Eisenkappe, Eisenhut, Blechhaube
und Handschuhe als Ausrüstung dazu.
Nun zu den Höfen der Rotten Iselsberg
und Stronach, die einen oder zwei Mann
zur Landwehr stellen mußten: Rayner, Der
Waser, Moser (2 Mann), Plawycz
(Plauz), Rawtter (Reiter), Lercher-Vestl,
Cuhofer (Kiehofer), Lercher, Walnik (2
Mann-Wallnig), Auf dem Stein (Steiner),
Lube (Lubi), Püchler, Obersteiner.
1545: Iselsberg-Stronach in der Puster-
taler Beschreibung „Rod am Islperg“
3
1.
Christian Gumpitsch,
Freistift der
Herrschaft Lienz.
2.
Leonhard Walldnigg,
Schwaige,
zinst den Grafen von Gertz: je 6 Vierling
Weizen und Roggen, 1 Mutt Hafer.
3.
Siegmund Kuehofer,
zinst dem von
Rain: 2 Gulden, 1 Lamm, 6 Hühner, 80
Eier.
4.
Siegmund Unterpüchler,
zinst dem
Christof Nöttlich zu Lienz: 3 Gulden 30
Kreuzer, je 1 Mutt Roggen und Hafer, je 6
Vierling (Vlg.) Weizen und Gerste, 1
Lamm, 1 Kas, 2 Hühner, 2 Schultern und
80 Eier.
5.
Madlen Oberpüchlerin,
zinst den
Klosterfrauen zu Lienz: je 6 Vierling Wei-
zen und Gerste, je 1 Mutt Roggen und Ha-
fer, Weisath: 1 Lamm, 1 Kas, 2 Schultern
und 60 Eier.
6.
Leonhard Moser,
zinst der Herr-
schaft Lienz und von einer weiteren halben
Hube dem Pfarrer zu Lienz: 40 Kreuzer, je
6 Vlg. Weizen und Gerste, je 1 Mutt Rog-
gen und Hafer, 1 Kitz, 2 Hühner und 40
Eier.
7. und 8.
Peter und Bernhard die
Reytter,
zinsen dem Frauenkloster in Li-
enz: 3 Gulden 40 Kreuzer, 1 Lamm,
1 Kitz, 1 Granatenkäs, 2 Hühner, 2 Schul-
tern und 100 Eier.
9.
Matheis Niederschnickh,
zinst dem
von Rain: 12 ß (= Solidi, 12 Solidi = 72
Perner, 20 Perner = 1 Kreuzer).
10.
Jakob Blauwitsch
(Plautz), zinst der
Herrschaft Lienz.
11. und 12.
Vestl und Vinzenz die Ler-
cher
zinsen für beide Güter der Herrschaft
Lienz.
13.
Hanns Stragamus,
zinst dem Seba-
stian Schönegger zu Lienz.
14.
Lukas Obersteiner,
zinst dem
Hanns Fasold: 20 Kreuzer, je 6 Vlg. Wei-
zen und Gerste, 18 Vlg. Roggen, 1 Mutt
Hafer, 1 Lamm, 1 Frischling, 2 Hühner, 2
Schultern und 60 Eier.
15.
Wolfgang Rainer,
zinst der Herr-
schaft Lienz.
16. und 17.
Leonhard und Marthein
die Grueber,
zinsen dem Wolfgang Fel-
Erwin Kolbitsch
Ein Beitrag zur Ortsgeschichte der
Gemeinde Iselsberg-Stronach
Blick auf die Ortschaft Iselsberg mit dem Schutzengel-Kirchlein mit Blick gegen die Li-
enzer Dolomiten; Aufnahme von 1938.
(Postkarte in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum)