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Hufen, wie man sie auf jeder Weide im
nassen, erdigen Boden beobachten kann.
Die Tiere lebten natürlich nicht in den
Lienzer Dolomiten der heutigen Lage,
sondern mehrere Hundert Kilometer wei-
ter im Süden, in Lagunen des damaligen
„Alten Mittelmeeres“ (Tethys). Von dort
aus wurden die Alpen nach Norden ver-
schoben und gefaltet. Durch Schwankun-
gen des Salzgehaltes mit fallweiser Aus-
trocknung und durch wechselnde Wasser-
strömungen kam es gelegentlich zu
Anhäufungen toter Tiere, wie auch auf
dem Gesteinsblock gut ersichtlich.
Das Alter dieser Gesteinsformation er-
gibt sich aus der entsprechenden Tabelle:
der erste Abschnitt des Erdmittelalters
(Mesozoikum), die Trias, reicht von 108
bis 245 Millionen Jahren, die Epoche des
Rhäth ist davon die letzte, also jüngste,
und erstreckt sich zwischen 208 bis 235
Millionen Jahren. In dieser an sich unvor-
stellbaren Zeit ist die Ablagerung und
Fossilisierung erfolgt!
In den letzten Jahren und Jahrzehnten
hat die Erforschung der Geologie Osttirols
O s t t i r o l e r H e i ma t b l ä t t e r
67. Jahrgang –– Nummer 6
IMPRESSUM DER OHBL.:
Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini.
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren
verantwortlich.
Anschrift des Autors dieser Nummer: HR
Mag. Dr. Alois Kofler, A-9900 Lienz, Meraner-
straße 3.
Manuskripte für die „Osttiroler Heimat-
blätter“ sind einzusenden an die Redaktion
des „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pi-
zzinini, A-6176 Völs, Albertistraße 2a.
Fotos: Alois Kofler
viele Neuerungen und Verbesserungen ge-
bracht, die paläontologische Seite kennt
aber sicher noch Lücken. In diesem Zu-
sammenhang wäre einmal mehr auf die
notwendige Arbeit von Amateursammlern
und Hobbypaläontologen verwiesen, die
schon immer den Grundstock für
Museumssammlungen in aller Welt er-
brachten, noch viel mehr allerdings in der
Mineralogie, Zoologie und Botanik.
Immerhin nimmt die Zahl dieser Interes-
senten zu und die jährlichen Fossil- und
Mineralbörsen sind bestens besucht.
Durch den bloßen Verkauf gehen aller-
dings wissenschaftliche Details oftmals
verloren und Zuwachsraten wie bei Tieren
oder Pflanzen gibt es nicht!
(Für mehrfache Hinweise zum Thema
und die Übermittlung von Literatur herz-
lichen Dank an UD. Dr. W. Resch, Institut
für Geologie und Paläontologie, Inns-
bruck).
Literatur:
THENIUS, E. & N. NÁVRA (1996): Fossilien
im Volksglauben und im Alltag. – Senckenberg-
Buch 71, pp.1-179, 197 Abb., Verl. Kramer, Frank-
furt/M.
TICHY, G. (1974): Beiträge zur Palökologie und
Stratigraphie der triassischen Megalodonten (Bi-
valven). – Österr. Akad. Wiss. Wien, Erdwiss.
Komm. Bd . 2, pp. 177 ff.
TICHY, G. (1975): Fossilfunde aus dem Haupt-
dolomit (Nor, Trias) der östlichen Gailtaler Alpen
(Kärnten,Österreich). – Ann. Naturhistor. Museum
Wien 79:57-100.