6
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
von Herbert Hauser
Interview
Nix geht über’n „Wurlitzer“
Der 47-jährige Thomas Letter sammelt, repariert und tauscht nostalgische Musikboxen. Somit leistet
der fachkundige Könner tolle Arbeit zur Erhaltung eines Stücks faszinierender Kulturgeschichte. Der
gebürtige Lesachtaler lebt in Finkenstein. Am Türschild stehen natürlich zwei Namen, nämlich „Letter“
und „Wurlitzer“.
Alle Interviews unter
www.oberkaernten-online.atKurz gefragt:
Thomas Letter
(Kornat, Finkenstein
)
„Jukebox“-Spezialist und
Servicetechniker
Sternzeichen:
Waage
Ich schaue gern (TV):
Fußball, Sport
Ich trinke gern:
Kaffee – schwarz
Lieblingsband:
Queen
Lebensmotto:
Geht net, gibt’s net!
burg“) habe ich in einer offenen Gara-
ge in Villach entdeckt. Ich habe den
Besitzer kontaktiert und dann das alte
Teil in meine Wohnung gezerrt. Ersatz-
teile gab es damals noch, da es zu die-
ser Zeit noch viele Firmen gab, die mit
Musikboxen (hauptsächlich CD-Boxen)
handelten. Das Problem bestand am
Anfang darin, sich das Know-how, eine
Box zu reparieren, anzueignen. Die
Reparatur der ersten Box hat mich
ganze zwei Jahre gekostet. Dafür war
es umso schöner, als die Box zum
ersten Mal spielte. Dieses erste Er-
folgserlebnis war der Auslöser für
meine Jukebox-Leidenschaft. Diese
Box begleitet mich seitdem und ist un-
verkäuflich. Heute habe ich das Know-
how – und das Problem sind die Er-
satzteile, die ich nun von überall her
ordern muss, auch aus Amerika, der
Heimat der Jukebox. Ich habe bis dato
sicherlich an die 100 Boxen zum Leben
erweckt und habe mittlerweile – dem
Internet sei Dank – Kontakte und An-
fragen aus aller Welt.
Wie kommen Sie an Ihre
„Raritäten“?
Im Vergleich zu damals ist es heute
einfach: das Internet ist meine Haupt-
recherchequelle. Freunde und Gleich-
gesinnte aus halb Europa helfen mir
dabei. Es gibt Nostalgie-Messen, auf
denen mit Jukeboxen gehandelt wird
– dort hole ich mir Ersatzteile, ge-
brauchte Boxen und jede Menge In-
spiration. Ich habe mich auf die vier
amerikanischen Jukeboxen Wurlitzer,
AMI, Seeburg und Rock-Ola speziali-
siert. Wie ja bereits erwähnt, pflege
ich engen Kontakt mit Gleichge-
sinnten. Und diese Kontakte sind von
großem Wert. Mein „Lehrherr“, Toni
Tranegger aus Villach, hat mir jedoch
bei meinen ersten Versuchen sehr ge-
holfen. Dafür bin ich ihm bis heute
noch sehr dankbar.
Haben Sie einen persönlichen
Favoriten unter den Musikboxen?
Mein persönlicher Favorit ist die Rock-
Ola, weil bei dieser Schönheit, Klang und
Technik eine perfekte Einheit bilden.
Werden „Jukeboxen“ noch
öffentlich aufgestellt?
Jukeboxen sieht man in Gaststätten
leider nur mehr sehr selten. Sie sind
fast zur Gänze aus dem öffentlichen
Bereich verschwunden und werden
hauptsächlich nur mehr für den Pri-
vatgebrauch gekauft. Auf speziellem
Wunsch (beispielsweise für Geburts-
tagsfeiern oder Hochzeiten) kann man
sich bei mir auch eine Rock-Ola aus-
leihen. Das kommt bei den Gästen
immer sehr gut an, da es was Beson-
deres ist und weil man sich in die
Jugendzeit zurückversetzt fühlt.
Welchen Wunschtraum möchten
Sie sich noch erfüllen?
Es gibt noch viele Jukebox-Modelle,
die ich mir für meine Sammlung wün-
schen würde.
Und wie gefällt Ihnen der
„Oberkärntner Volltreffer“?
Wenn ich meine Eltern und meine bei-
den Geschwister in Kornat besuche,
dann ist das Lesen des „Volltreffers“
Pflicht, da ich darin sehr viel Aktuelles
über meine Heimat erfahre.
OVT: Herr Letter, wo ist der Vorteil
des „Wurlitzer“ für Sie bis heute im
Vergleich zu Radio, CD-Player etc.?
Thomas Letter:
Für mich ist es ein-
deutig der „Klang aus der Röhre“. Es
gibt nichts Vergleichbares – die
Chrom-Optik, der Klang, die Mu-
sikauswahl, das Flair der 60er-Jahre.
Was fasziniert Sie an der „Juke-
box“? Kennen Sie diese Leiden-
schaft bereits aus Ihrer Jugend?
Leider nein. In meiner Jugendzeit (den
80ern) waren die Musikboxen schon
von der Bild- und Tanzfläche ver-
schwunden und wurden in den Tanz-
lokalen und Diskotheken meiner Hei-
mat durch Stereoanlagen ersetzt. Ich
hätte eigentlich nach Wunsch meines
Vaters Pfarrer werden sollen, habe
aber stattdessen lieber auf den Müll-
halden nach Radios und Resten von
Musikboxen gestöbert. Dadurch ist
die Leidenschaft zu den alten Musik-
geräten in mir erwacht. Dort ein Teil
eines Radios, da einen Teil eines Laut-
sprechers – so wurde die Sammel-
und Reparaturleidenschaft in meiner
frühen Jugend geweckt. Da ich Elektri-
ker von Beruf bin, hat mich die Tech-
nik im Hintergrund gereizt.
Was war der Auslöser für Sie,
sich auf alte Musikboxen und der
Erhaltung zu spezialisieren?
Meine erste Musikbox (eine „See-
25492
K I N O P R O G R A M M
Reservierungen: Tel. 04852/67111
w w w . c i n e x . a t
Das gesamte
Kinoprogramm
mit ausführlicher
Filmbeschreibung
finden Sie immer
aktuell auf
Oberkärnten Online
www.
oberkaernten-
online.atunter der Rubrik
»Was Wann Wo«.
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
16. – 19. NOVEMBER 2015
MO DI
MI
DO
Double Feature: Die Tribute von Panem
„3D Digital“
ab 12
18.00
Premiere:
Die Tribute von Panem –
Mockingjay Teil 2
„3D Digital“
ab 12
20.15
17.00 | 20.00
Spectre
ab 12
17.00 | 18.00
19.00 | 20.00
17.00 | 18.00
19.00 | 20.00
17.00 | 19.00
20.00
17.00 | 19.00
20.00
The Last Witch Hunter
ab 12
20.30
20.30
Paranormal Activity: Ghost Dimension
„3D Digital“
ab 14
20.45
20.45
20.15
Er ist wieder da
ab 12
18.15
18.15
18.00
18.00
Ritter Trenk
ab 6
16.20
16.20
16.20
16.20
Hotel Transsilvanien 2
„3D Digital“
ab 6
16.30
16.30
16.20
16.20
Alles steht Kopf
„3D Digital“
jugendfrei
16.30
16.30
16.30