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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

26. OKTOBER 2015

CHRONIK

MEINE

G

ESCHICHTE

Fruchtsäfte „am laufenden Band“

Franz Salcher,

Luggau/Klagenfurt:

Der gebürtige Lesachtaler Franz Salcher, Jg. 1957, zuhause am Bergbauernhof in Salach/Maria Luggau, ist ein technischer

Könner und ein begeisterter Unternehmer.

Er hat 1991 ein Elektrounterneh-

men in Klagenfurt gegründet,

das er zusammen mit seiner Gat-

tin Renate führt und das heute

zwölf Mitarbeiter beschäftigt.

Das Jahr 2013/2014 brachte für

Salcher sowie auch für seinen

Bruder Erich eine enorme Ände-

rung. Franz und sein Bruder

Erich Salcher sowie Christian

Fruhwirth nutzten die einmalige

Chance, die Produktionsanlage

(Hallen und Maschinen) vom

Eigentümer Eckes-Granini zu

erwerben. Sie haben dazu die

Gesellschaft Kärntnerfrucht ge-

gründet und sind seither auch zu

dritt als Geschäftsführer tätig.

Kärntnerfrucht ist Spezialist für

Produktion und Abfüllung von

alkoholfreien Getränken. Hoch-

wertige, natürliche Fruchtsäfte

und Eistee werden für renom-

mierte Marken erzeugt. Ohne

die Initiative der beiden Lesach-

taler und von Fruhwirth hätte es

keine Rettung des Pago-Stand-

ortes gegeben, er wäre verloren

gegangen und damit die Erzeu-

gung in und für Kärnten. Franz

Salcher ist im Besonderen für

die Produktion zuständig. Produ-

ziert wird vor allem Pago. Eckes-

Granini ist somit ein sehr wich-

tiger Partner und Hauptkunde –

es wurden auch weitere Kunden

wie Lipton Eistee und Omi's

Apfelstrudel gewonnen, auch

ein großes Getränkeunterneh-

men in Polen wird mit hier abge-

füllten Getränken beliefert.

Rettung des

Pago-Standortes

Produziert werden rund 30 Pa-

go-Sorten in Glas- und Kunst-

stoff-Flaschen und Zehn-Kilo-

Stahlcontainern für die Gastro-

nomie. Das Frucht-Püree kommt

aus der ganzen Welt – von Südti-

rol bis Indien und Brasilien. Das

zentrale Element, Wasser, wird

sehr reichlich gebraucht, es

kommt aus Klagenfurt. Inzwi-

schen hat das Unternehmen 27

Mitarbeiter und arbeitet je nach

Bedarf auch im Dreischichtbe-

trieb, das Areal umfasst 26.000

Quadratmeter. Begonnen hatte

man mit 21 Mitarbeitern. Salcher

freut sich über die Aufwärtsent-

wicklung. Für ihn sei es logisch

gewesen, etwas zur Rettung des

Pago-Standortes Klagenfurt zu

tun. Er erzählt, dass er den Be-

trieb bzw. die Produktionsabläufe

seit über 25 Jahren genau kenne.

Denn er ist als Elektrounterneh-

mer mit der Firma Pago in Verbin-

dung gestanden, weil er das Ser-

vice in Sachen Elektrik und Me-

chanik übernommen hatte. „Es

war richtig, diesen Schritt nach

vorne zu setzen“, betont der ru-

hige, überlegte, aber auch mutige

und zukunftsorientierte Techniker.

Einsatzfreude und Mut

Staunend betrachtet man die voll-

automatischen Anlagen, hier geht

es, wie es fachlich heißt, von der

Leergut-Aufnahme bis zur Voll-

gut-Abgabe. Flaschen, Deckel,

Etiketten müssen vorbereitet wer-

den, dem Fruchtpüree, Konzen-

trat oder Direktsaft wird, alles

einer genauen Rezeptur folgend,

in großen Tanks Wasser beige-

mengt und gemischt, alles erfolgt

computergesteuert. An die 40.000

Flaschen wandern pro Stunde

über das Fließband und werden

gleich

maschinell

verpackt.

Höchste Qualitäts-, Umwelt-,

Hygiene- und Sicherheitsstan-

dards sind vorgegeben und bilden

die tägliche Herausforderung.

„Höchste Qualität auf allen Ebe-

nen und Teamgeist braucht es, um

Erfolg zu haben", weiß Salcher. Er

ist stolz auf das gesamte Mitarbei-

terteam. Der Unternehmer hat

nicht viel Freizeit, er ist ein über-

aus interessierter und auch ge-

meinschaftsorientierter Mensch,

er ist sowohl Pfarrgemeinderat

als auch Gemeinderat in seiner

Wohngemeinde Krumpendorf.

Er hat sieben erfolgreiche Ge-

schwister, einer von ihnen, Josef,

betreibt den elterlichen Bauern-

hof in Salach/Maria Luggau. Im-

mer wieder fährt er mit seiner

Familie gerne heim ins Lesachtal.

Jungen Menschen würde er

raten, eine gute Ausbildung

nach ihren Talenten zu machen.

„Im späteren Leben ist Einsatz-

freude gefragt, und mit Mut sol-

len gute Ideen umgesetzt wer-

den. Der Erfolg stellt sich damit

automatisch ein“, ist Salcher

überzeugt.

Karl Brunner

Franz Salcher: Den richtigen

Schritt nach vorne gesetzt.

Foto: kb