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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
19. OKTOBER 2015
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(bis 24. Oktober, 12 Uhr).
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(ab 24. Oktober, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 24. Oktober, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 24. Oktober, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 124. Oktober, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 24. Oktober, 12 Uhr).
Sauberer Strom
Nun ist es also wieder passiert –
tausende Fische sind beim Ablas-
sen von Schlamm verendet. Ich
denke mit Schaudern an die Spü-
lung des Margaritzen-Speichers
1995, als die damals angesagte
„sanfte Spülung“ tiefgreifende
Folgen hatte. Fische, Insekten
und Pflanzen wurden regelrecht
einbetoniert. Die Wunden sind
schon lange verheilt – und gerade
das ist das Problem. Wenn es
passiert, wenn man die toten
Fische herumliegen sieht, ist das
Entsetzen groß – aber man ver-
gisst schnell. Gerade im Mölltal
gibt es etliche Wasserkraftwerke
und damit auch Stauräume. Dass
sich Gesteinsabrieb dort ablagert,
ist logisch. Dass er von Zeit zu Zeit
entfernt werden muss, auch.
Doch wie? Das Material abzusau-
gen, wie es derzeit beim Gößnitz-
see gemacht wird, wäre die beste
Lösung. Sagt Fischerei-Obmann
Mag. Gert Gradnitzer. Aber auch
die kostspieligste. Die Kelag bezif-
fert die Kosten für die Absaugung
im Gößnitzsee mit 500.000 Euro.
Da kommt bei vielen schon wie-
der die Befürchtung „Wird der
Strom teurer, wenn Spülungen
verboten werden?“ Eines steht
fest: Wir wollen sauberen Strom.
Aber tote Fische passen da nicht
ins Konzept. Viel Geld wird in die
Hand genommen, um regulierte
Flüsse rückzubauen, Fisch-Auf-
stiegshilfen zu errichten und den
Tieren wieder den Lebensraum
zu geben, den sie vor den Ver-
bauungen hatten. Also sollte es
uns auch wert sein, die Lebe-
wesen in den Flüssen vor Stau-
raum-Spülungen zu schützen!
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.atMillstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 24. Oktober, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 24. Oktober, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 47, Tel. 04282/25381
(19. bis 26. Oktober, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomitenapotheke,
Glocknerstraße 20 b, Tel. 04852/65565
(24./25. Oktober).
Maria
Spitaler
Kommentar von
Foto: pixelio.de
Schadenshöhe durch Fischsterben
steht noch nicht fest
Nachdem vor rund zehn Tagen nach der Stauseespülung des Kraftwerks Rottau
im Mölltal tausende Fische verendet waren, wird nun nach den genauen Ursachen
gesucht und vom Land Kärnten untersucht, wie groß der tatsächlich Schaden ist.
„Die Ursachen müssen rasch
und umfassend geklärt werden.
Ein solcher Vorfall darf sich kei-
nesfalls wiederholen“, erklärte
Umweltlandesrat Rolf Holub
bereits einen Tag nach dem
Vorfall. Offensichtlich seien aus
einem ähnlich dramatischen
Vorfall in der Vergangenheit
leider nicht die entsprechenden
Schlussfolgerungen gezogen wor-
den, erklärte der Umweltreferent
und stellte klar, dass das Stau-
regelungskonzept dringend ent-
sprechen überprüft und bearbeitet
werden sollte. Auch Fischerei-
referent Gerhard Köfer zeigte sich
besorgt: „Der wirtschaftliche
Schaden für die Fischereiberech-
tigten ist enorm, viel schlimmer
sind aber die langfristigen Aus-
wirkungen solcher Spülungen auf
den Fortbestand bedrohter Arten,
wie der Äsche.“ Grundsätzlich
stellte der Landesrat klar, dass der
Schaden als solches nicht direkt
mit Geld gut zu machen sei, da
einheimische Fische auf Grund
ihres Laich- und Fluchtverhaltens
wesentlich höher zu bewerten
seien als frische, ortfremde Setz-
linge. Jagdreferent Christian
Ragger stellte 10.000 Euro aus
einem Entschädigungstopf für
Wildschäden als Soforthilfe zur
Verfügung.
Ist es uns das wert?
Mag. Gerd Gradnitzer, Ob-
mann des Landes schereiver-
bandes, war nach der Stauraum-
spülung schockiert: „Schon
2009 waren über 90 % des Be-
standes weg, jetzt ist das schon
wieder passiert. Mein großer
Wunsch wäre es, dass Stauraum-
spülungen in dieser Form gene-
rell nicht mehr möglich sein wür-
den.“ Jetzt sei die Politik am
Zug. Es gäbe ja andere Möglich-
keiten, wie etwa, den Schlamm
abzusaugen. Doch das sei eben,
Mag. Gert Gradnitzer, Obmann
des Landesfischereiverbandes.
Fotos: RiePress
so Gradnitzer, kostspieliger. „Wir
müssen uns die große Frage stel-
len: Ist es uns das wert?“ Der
Schlamm an sich ist ein natür-
liches Material und mache keine
Probleme, solange er am Grund
des Sees liegt, erklärt er. Gerät er
jedoch in Bewegung, setzt er
Ammoniak frei und außerdem
verstopft er die Kiemen der Fi-
sche. Der tatsächliche Schaden
lässt sich nicht abschätzen, er-
klärt er, es sei ja auch ein Image-
schaden entstanden. Seit Jahren
sei man bemüht, den Bestand zu
schützen. „Wir haben seit zehn
Jahren keine Äschen mehr ent-
nommen. Im Gegenteil, wir ha-
ben sogar Lkw-Fuhren voll
Schotter in die Möll gekippt, um
Laichplätze zu schaffen.“
Begehung nach Spülung
Der Gewässerökologe des Lan-
des, Thomas Friedl, nahm weni-
ge Tage nach der Spülung eine
Begehung des Möllabschnittes
zwischen der Staumauer Rottau
und der Eisenbahnbrücke bei der
Mündung in die Drau vor, bei der
er zahlreiche tote Fische auffand.
Bei der Begehung konnte zwar
der Nachweis von vorhandenen
Fischnährtierchen im Flussbett
erbracht werden, allerdings
zeigte sich, dass diese im unmit-
telbaren Wehrbereich nur in ge-
ringen Maßen vorkommen und
erst ussabwärts wieder zuneh-
men. Bei Spülungen werden
nicht nur tote, sondern auch
lebende Fische von der Strömung
mitgerissen.
Fischereireferent
Köfer zeigte sich von der Beob-
achtung des Gewässerökologen
alarmiert: „Um den tatsächlichen
Ausfall festzustellen, wird eine
Elektrokontrollbe schung vorge-
nommen.“