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WURZERHOF

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2015

8

Da kam ich auf die Idee, das

Haus an Gruppen zu vermie-

ten.“

Vroni

Dann lernte er seine Vroni

(50) aus dem Ennstal kennen,

die noch heute in der Rechtsan-

waltskanzlei Hibler in Lienz

bzw. Oberhofer in Innsbruck

arbeitet. „Sie half und hilft

durch ihre guten Kontakte viel

mit, bürokratische Hürden zu

überwinden. Das ist sehr viel

wert“, ist Sepp froh, der mitt-

lerweile auch Führungen mit

seiner Frau durch das Wurzer-

hof-Ensemble macht. „Zuhause

in Donnersbach hatten wir nur

ein paar Schweindln und Hen-

nen“, erzählt die Ehefrau, die

sich sehr gut in die Landwirt-

schaft einlebte. „Ich bereue

keine Sekunde. Es macht

wahnsinnig viel Freude und

Spaß“, betont sie. Mittlerweile

ist sie auch Vize-Obfrau des

Heimatpflegevereins. Auch die

gemeinsame Tochter fühlt sich

sehr wohl auf dem Wurzerhof.

Immer wieder kommt zudem

Sepps Sohn Christian (21) aus

erster Ehe zu Besuch. „Er

arbeitet als Koch bei Do & Co

und dies weltweit. Wenn er uns

besucht, dann bekocht er uns

stets vorzüglich“, ist der Vater

stolz.

Auf dem Wurzerhof entstan-

den im Übrigen schon etliche

Partnerschaften unter den Gäs-

ten. „So gibt es ein Paar, das

sich im Rahmen eines Semi-

nars, das von einem Unterneh-

men bei uns veranstaltet wurde,

kennenlernte. Sie verlobten sich

hier auf dem Hof und zeugten

ein Wurzerhof-Baby. Taufe und

Hochzeit fanden auch bei uns

statt“, freut sich Sepp.

Demeter-zertifizierter

Wurzerhof

Mittlerweile tummeln sich

auf demWurzerhof zehn bis 15

Hochlandrinder, an die zehn

Wollschweine und Schwäbi-

sche Hällische Landschweine

sowie rund 30 Kärntner Bril-

lenschafe, zwei Haflinger,

Hasen, Katzen und sonstiges

Getier. „Wir sind außerdem

Demeter-zertifiziert. Das heißt,

wir betreiben den Hof biodyna-

misch, schaffen also einen Hof-

Kreislauf, in dem sich Land-

wirtschaft, Heimatpflege und

Vermietung gegenseitig ergän-

zen und stärken.“ Auch ein

Hausgarten mit Kräutern und

Kartoffeln wurde angelegt, und

ein Hofladen soll im nächsten

Jahr eröffnet werden. „Dort

verkaufen wir dann Delikates-

sen aus unserer eigenen Land-

wirtschaft und dem Garten

sowie spezielle Mehlsorten, die

wir in der eigenen Mühle mah-

len.“ In der historischen Säge

wird vorrangig für denkmal-

geschützte Objekte geschnitten.

„So schnitten wir etwa Boden-

bretter für Schloss Bruck und

für ein Widum in Nordtirol.“

Auch die Schmiede ist in Ge-

brauch.

Martina Holzer

In der ebenfalls renovierten

Säge wird heute wieder fleißig

gearbeitet.

Auf dem Wur-

zerhof entstan-

den schon

viele Partner-

schaften unter

den Gästen

und so man-

ches Baby.

Die Familie Leiter vermietet den Wurzerhof teilweise. Links ein

Kinderzimmer, rechts der Hausherr in der Stadelsauna.