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SCHICKSAL

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JULI/AUGUST 2015

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konnten. Sie distanzierte sich zu-

nehmend emotional von mir.

Eines Tages nahm sie sich das

Leben. Es war schrecklich. Da-

mals war ich gerade mit meinem

Vater auf einem Spaziergang.“

Der Tod der Mutter schweißte

Bettina und ihren Vater sehr zu-

sammen. „Rückblickend kann

ich sagen, dass wir uns gegensei-

tig sehr getragen haben. Er lernte

dann eine and ere Frau kennen

und lieben. Sie wurde mir eine

liebe Freundin, die sich aufop-

fernd um mich bemühte. Mein

Vater und sie haben dann gehei-

ratet, sind aber nie nach Osttirol

gefahren.“ Erst viele Jahre später,

als Bettina schon eine junge Er-

wachsene war, wagte sie sich in

den Zug ins Pustertal. „Ich hatte

eine riesige Scheu davor, mich

nochmals mit der Vergangenheit

zu konfrontieren.“ Mittlerweile

ist Bettina ein Pustertal-Fan ge-

worden. „Ich komme ein Mal im

Jahr dorthin. Zwei Mal war auch

schon meine Freundin aus Kin-

dertagen mit. Es ist nicht leicht

für sie. Aber die Gegend gefällt

ihr wahnsinnig gut. Ich denke,

wir kommen bald wieder“,

strahlt Bettina. Martina Holzer

hat. Obwohl es einfach ein ver-

dammt schlimmer Zufall war, für

den sie überhaupt nichts konnte.

Wir beide waren sehr traurig, uns

zu verlieren.“ Es dauerte nicht

lange, da teilten auch Bettinas

Eltern mit, dass sie mit der klei-

nen Tochter wegziehen werden.

„Sie würden in unserem Wohn-

ort ständig an den schlimmen

Unfall erinnert und einfach nicht

mehr zur Ruhe kommen.“ Bet-

tina wusste zwar, dass sie nach

Norddeutschland ziehen, aber sie

konnte sich darunter nichts vor-

stellen. „Es war ein sehr regneri-

scher Tag, als wir das Pustertal

für immer verließen. Ich war un-

endlich traurig und klammerte

mich krampfhaft an meinen

Teddybär.“

Der Vater hatte in Nord-

deutschland über einen Freund

einen Arbeitsplatz und eine

Wohnung gefunden. „Die Woh-

nung war sehr hübsch. Ich

bekam ein sehr schönes Zim-

mer. Aber es dauerte lange bis

ich mit anderen Kindern spie-

len wollte.“

Mutter verloren

„Meine Mutter litt dann viele

Jahre an schweren Depressionen,

die zu jener Zeit wohl gar nicht

oder schlecht behandelt werden

Bettina

und ihre

Freundin

waren als

Kinder

unzer-

trennlich.

Sogar in

den

Urlaub

ans Meer

ging es

zu-

sammen

(Symbol-

foto).

erem Schicksalsschlag

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