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INTERVIEW

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JUNI/JULI 2015

9

empfunden scheint. Wenn Kon-

sequenz zur fremden Tugend

wird, mir warmherzige Men-

schen begegnen. Wenn ich

singe, den Hund von der Leine

lasse, meine Beine mich lau-

fend durch denWald tragen und

die Sonne mein Gesicht be-

strahlt, ja, dann geht es mir

gut.“

Wie heißt Ihr Hund?

Moser:

„Er heißt Ramos, ein

Maremmano Abbruzzese, und

ist jetzt elf Monate alt. Seit über

20 Jahren begleiten mich

Hunde durchs Leben, man lernt

dabei viel über sich selbst, finde

ich.“

Man liest von Ihnen auch

den Eintrag: „Nach jeder

Reise der Vorsatz: Das Leben

mit mehr Leben füllen…“

Schaffen Sie das?

Moser:

„Ich wünsche mir,

dass ich es noch mehr tue, das

Leben mit Leben füllen, das ist

doch ein schöner Vorsatz und

am Ende für jeden etwas ande-

res und ganz persönliches.“

Warum greifen Sie sich im

folgenden Eintrag selbst an?

den Verstand und die Lebens-

freude verlieren könnte – dass

wir nicht alles zu unserem

eigenen Problem machen kön-

nen?

Moser:

„Einfach weiterblät-

tern, uns geht es ja schließlich

gut. Vielleicht muss das auch so

sein, um nicht zu verzweifeln.

Aber so tun, als ginge es uns

nichts an, ist ganz einfach

falsch. Man sollte sich inter-

essieren, zumindest. Und wenn

das unsere Lebensfreude

schmälert, dann ist das schlicht-

weg ein Armutszeugnis. Lebens-

bejahend bin ich trotzdem, und

wie (oder gerade deswegen!).“

Was beschäftigt Sie im

Leben am meisten und

warum?

Moser:

„Das Leben selbst.

Wieso tun wir, was wir tun?

Was bewegt uns dazu, so zu

sein, wie wir uns geben? Die

Geschichten dahinter interes-

sieren mich, weil alles einen

Ursprung, einen Grund hat.“

Woran scheitert – glauben

Sie – die Menschheit immer

wieder?

Moser:

„Ob sie scheitert,

maße ich mir nicht an zu sagen.

Trotz all der Informationen, die

uns zur Verfügung stehen, sind

wir manipulierbar wie selten

zuvor. Bildung ist immer ein

Ausweg, Lichtblick und Mög-

lichkeit, uns zu verbessern.“

Was ist Ihre Lebensphiloso-

phie?

Moser: „Wir sind all das, was

wir im Leben zulassen.“

Interview: Martina Holzer

Sie schreiben in Ihrem Blog

„Innenansicht“: „Beim Träu-

men ist man der kühnste

Mensch. Wenn die Realität

plötzlich die Möglichkeit einer

Verwirklichung bietet, tritt

kurzerhand die Ratio als Spiel-

verderber auf. Berichtigung:

Den Weg nicht zu beschreiten

fürchte ich mehr, als das

Scheitern selbst (wobei Schei-

tern der falsche Begriff ist, an

dessen Stelle das Wort Erfah-

rung eingesetzt werden kann).

Schlussfolgerung: Ich mach

das jetzt, mutige Entscheidun-

gen sollen belohnt werden…“

In welchen Bereichen passen

diese Aussagen in Ihr Leben?

Moser:

„In vielen Bereichen

mach ich das gerade und das

fühlt sich gut an. Allgemein ge-

sprochen lerne ich zurzeit mich

vom ständigen Absichern zu

lösen, vom Glauben, man muss

sich gegen alles versichern.

Allzu schnell ziehen dann

Chancen an einem vorbei, die

man verpasst.“

Wann fühlen Sie sich am

wohlsten?

Moser:

„Abends, wenn die

Lichter ausgehen und die Nacht

die Geräusche verschluckt,

Hektik der Ruhe weicht, Ver-

pflichtungen schlafen gehen,

ein Rhythmus einsetzt, der

dem eigenen Herzschlag nach-

„Eine klägliche Gemeinschaft

fern jeder Menschlichkeit, das

ist, was wir sind. Das Boot ist

voll, meinten einige. Wie er-

bärmlich und schmerzhaft

klingt dieser Satz angesichts

der Bilder von kenternden

Schiffen, von Menschen, die

wie Treibgut dem Meer über-

lassen werden…. Und der

Feigste von allen bin ich, der

hier schreibt und sonst nichts

kann, außer Ekel empfinden

über die westliche Welt, die

sich zivilisiert nennt…“

Moser:

„Für so komplexe

Probleme gibt es keine einfa-

chen Antworten. Das ist mehr

als nur gefühlte Ohnmacht vor

einem scheinbar unlösbaren

Dilemma. Und das macht mich

traurig.“

Warum bezeichnen Sie sich

als feig?

Moser:

„Als Zuschauer von

der sicheren Tribüne aus das

Weltgeschehen beobachten,

kritisieren und schimpfen, ver-

drängend, dass das alles auch

mit unserer Art zu leben zu-

sammenhängt. Mal ganz ehr-

lich, machen wir es uns nicht

verdammt einfach?“

Glauben Sie nicht, dass es

auch wichtig ist, einfach mal

weiterzublättern, da man an-

gesichts der vielen Negativ-

meldungen aus allerWelt sonst

Steckbrief:

Name:

Horst Moser

geboren:

1975 in Meran,

aufgewachsen in Bruneck

Werdegang:

Handelsoberschule,

Ausbildung zum Tennislehrer,

Umzug nach Innsbruck,

Abbruch des Psychologie-

studiums, Selbstständigkeit

im Sportmarketingbereich,

Workshops und Seminare

für Unternehmen, Thema:

Imagemarketing.

Rückkehr nach Südtirol im

Oktober 2005.

Übernahme Geschäfts-

führung des Familienbe-

triebes mit 38 Mitarbeitern,

Baubranche.

Hobbys:

Sport, besonders aber Musik

als Ausgleich

(Gesang und Gitarre), Arbeit

an diversen Musikprojekten,

Lesen und Schreiben.

Familiestand:

verheiratet, zwei Kinder

(8 und 10 Jahre)

Schätzungen zufolge leidet

jeder fünfte Österreicher

an einer Hörminderung.

Hörgeräte bringen ver-

lor

en geglaubte Lebens-

qualität wieder zurück.

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Wahrheiten