VO 2015 19 - page 2

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
4. MAI 2015
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(bis 9. Mai, 12 Uhr).
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(ab 9. Mai, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 9. Mai, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 9. Mai, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 9. Mai, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 9. Mai, 12 Uhr).
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Erschütterung und Wut
Ein 29-jähriger Mann erzählte mir
vor einigen Tagen von einem Erleb-
nis, das ihn sehr betroffen machte.
Er fuhr von seiner Arbeitsstelle in
Kötschach-Mauthen zu seinem
Wohnort Lienz. Die Sonne schien
noch, gemütlich ging es in einer Ko-
lonne auf der Drautalstraße dahin,
als er ein blaues Auto bemerkte.
„Die Situation kam mir komisch vor,
deshalb blieb ich stehen um Nach-
schau zu halten“, sagt er. Hinter ihm
blieben dann – gezwungenermaßen
– auch einige Fahrzeuge stehen.
Viele andere fuhren vorbei, auch in
der Gegenrichtung. Er lief zum Auto
hin und bemerkte, dass es sich um
einen schweren Autounfall handel-
te, der, wie sich später herausstellte
– leider für zwei Frauen tödlich en-
dete. Der Lenker des Fahrzeugs hin-
ter ihm rief telefonisch Hilfe herbei,
doch inzwischen standen minde-
stens zehn Autos auf der Straße,
von denen zuerst niemand half.
„Auch nachdem ich ausgestiegen
war, fuhren Autos an mir vorbei,
anstatt stehen zu bleiben, obwohl
der Unfall schon von 300 Metern
Entfernung sichtbar war“, erzählt er
erschütternd. Andere blieben in ih-
ren Fahrzeugen sitzen und schauten
zu. Als weitere Helfer aus den Autos
stiegen, war die Angst etwas falsch
zu machen zuerst sehr groß, aber
als die ersten Rettungssanitäter ein-
trafen wurde neuer Mut geschöpft,
um das Auto wieder aufzustellen
und die schwerverletzten Insassen
zu bergen. „Es ist sehr beunruhi-
gend zu wissen, dass einem selbst
oder jemandem von meiner Familie
bei einem Unfall nicht geholfen
wird“, stellt er fest. Als die Rettungs-
kette dann anlief, ging alles erstaun-
lich schnell, wofür den Einsatzkräf-
ten zu danken ist. Dennoch sitzt der
Schock noch immer tief und er ap-
pelliert an die Mitmenschen, mehr
Mut aufzubringen stehen zu bleiben
und zu helfen, um damit vielleicht
Leben zu retten. Ein Appell, dem ich
mich nur anschließen kann!
Die Autorin erreichen Sie unter:
Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 9. Mai, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 9. Mai, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände 7, Tel. 04282/25381
(4. bis 11. Mai, 8 Uhr).
Lienz:
Linden-Apotheke,
Kärntner Straße 24, Tel. 04852/63306
(9./10. Mai).
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Maria
Spitaler
Kommentar von
75 Hektar Hochwald von Brand betroffen
Ausgebrochen war der Brand am Mittwoch, 22. April. Durch den starken Wind breitete
er sich rasch auf rund 15 ha aus, am nächsten Tag stand bereits eine Fläche von 60 ha
in Flammen.
Auch Tage nach dem Aus-
bruch des Brandes, als man
nichts mehr brennen sah,
war die Gefahr noch nicht
gebannt. Wärmebildkameras
zeigten die Glutnester tief im
Boden, die dann ausgegra-
ben und gelöscht wurden.
Das steile unwegsame Gelände stellte eine besondere
Herausforderung dar. „Ich ziehe meinen Hut vor der
starken, hochmotivierten Mannschaft“, sagt Zmölnig.
Auch LH Peter Kaiser zeigte sich vom beherzten Enga-
gement der Helfer beeindruckt: „Ich bedanke mich bei
allen Freiwilligen Feuerwehren, bei der Polizei, dem
Bundesheer, der Bergrettung und allen verantwort-
lichen Behörden für ihren unermüdlichen Einsatz!“
Die Be-
völkerung
unterstützte
die Einsatz-
kräfte, wo
es nur ging.
Nicht nur mit
der Anlie-
ferung von
Löschwasser,
sondern auch
mit der Ver-
pflegung der
vielen Helfer.
Der Einsatz von Hubschrau-
bern ist unumgänglich, erklärt
Bezirksfeuerwehrkommandant
Zmölnig. Mitunter standen sie-
ben Hubschrauber und zwei
Flächenflugzeuge im Einsatz.
Schon vom Drautal aus war das Ausmaß der be-
troffenen Fläche zu erkennen. Warum der Brand
ausgebrochen ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Lediglich der Ort des Ausbruchs ist inzwischen be-
kannt. Auch die Schadenshöhe lässt sich noch nicht
abschätzen.
Bis der Brand
unter Kontrolle ge-
bracht
werden
konnte, waren 75
ha Hochwald be-
troffen, der innere
Kern umfasste 40
ha. Große Wald-
brände hat Be-
zirksfeuerwehr-
Kommandant Jo-
hann
Zmölnig
schon einige er-
lebt, wie etwa am
Stagor oder in der
Teuchl,
dieses
Ausmaß hat jedoch
bisher noch keiner
erreicht. „Wir müs-
sen aber in Zu-
kunft verstärkt mit solchen
Ereignissen rechnen. Die Wahr-
scheinlichkeit großer Wald-
brände wird durch Trockenheit
und Wetterkapriolen größer“, er-
klärt er. Die besondere Heraus-
forderung bei diesem Brand wa-
ren das steile Gelände, der aus-
getrocknete Boden und die
starken Windböen. Deutlich
wurde bei diesem Brand auch,
so Zmölnig, dass die KAT-Züge
eine sehr wichtige Einrichtung
sind. In Kärnten gibt es derzeit
fünf dieser Züge. Sie treffen als
zweite oder dritte Welle bei ei-
ner Katastrophe mit dem Ziel
ein, die bereits länger im Einsatz
befindlichen Kameraden abzu-
lösen bzw. zu unterstützen.
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