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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
16. FEBER 2015
CHRONIK
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333
(bis 21. Feber, 12 Uhr).
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394
(ab 21. Feber, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(bis 21. Feber, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(bis 21. Feber, 12 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(ab 21. Feber, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(ab 21. Feber, 12 Uhr).
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„Beim Reden kommen
d'Leut zam“
So hieß es bei einer Podiums-
diskussion der Bürgermeister-
kandidaten in Stall. Das ist voll-
kommen richtig. Geredet wur-
de in den letzten Jahren viel – in
und auch über die Gemeinde.
Über mögliche Verfehlungen
und Packeleien in der Ge-
meindestube, über Verschul-
dung und über manch anderes.
Viel geredet wurde auch bei
der Podiumsdiskussion. Über
Anschuldigungen und über per-
sönliche Angriffe, über Angele-
genheiten aus der Vergangen-
heit – und über die Frage, wie
es in Zukunft weiter gehen soll.
Die Opposition wünscht sich
regelmäßige Bürgerversamm-
lungen. Das wäre ein guter
Schritt. Der große Besucheran-
drang bei der Podiumsdiskussi-
on lässt darauf schließen, dass
die Bevölkerung am Geschehen
brennend interessiert ist. Dass
sie keine Schlammschlacht will,
sondern dass die Verantwort-
lichen wirklich für und mit den
Einwohnern arbeiten. Transpa-
rent und verantwortungsvoll.
Beim Reden kommen d'Leut
zam – ein guter Ansatz. Der
aber nur funktionieren kann,
wenn nicht nur geredet, son-
dern auch zugehört wird. Wenn
die Argumente der jeweiligen
„Gegner“ ernst genommen
werden und tatsächlich das
Wohl der Bevölkerung im Vor-
dergrund steht. Natürlich kann
man es nicht jedem recht ma-
chen – aber so manches könnte
sich zum Guten wenden. Dazu
braucht es aber den Willen aller
Beteiligten und das wird umso
schwieriger, je mehr Porzellan
zu Bruch geht.
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@vol ltreffer.co.at
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(ab 21. Feber, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(ab 21. Feber, 12 Uhr).
Hermagor:
Adler Apotheke,
Hauptstraße 4, Tel. 04282/2066
(16. bis 23. Feber, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomitenapotheke,
Glocknerstraße 20 B, Tel. 04852/65565
(21./22. Feber).
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Maria
Spitaler
Kommentar von
Nicht nur Erkrankte brauchen Hilfe
Psychische Erkrankungen stellen nicht nur den Patienten vor große Probleme, son-
dern die ganze Familie. HPE Kärnten bietet den Angehörigen kostenlos, anonym und
vertraulich Beratung an.
Edeltraud Kastner aus Del­
lach/Gail ist die Vorsitzende von
HPE Kärnten, Josefine More
aus Spittal ist mit der Projektlei­
tung vertraut. Die beiden Frauen
wissen aus eigener Erfahrung,
dass Angehörige von psychisch
Erkrankten durch ihre Bemü­
hungen, den
Erkrankten zu
unterstützen
und seine Si­
tuation zu ver­
bessern, nicht
selten an den
Rand der ei­
genen Kräfte
geraten. „Man
weiß
nicht,
wie man mit der Krankheit um­
gehen soll. Noch dazu ist die
Hemmschwelle gerade in länd­
lichen Regionen sehr hoch. Häu­
fig tut man sich auch schwer da­
mit, sich einzugestehen, dass ein
Angehöriger psychisch erkrankt
ist“, erklärt Josefine More. Auch
Edeltraud Kastner weiß, dass
psychische Erkrankungen oft­
mals nicht als Krankheit ange­
sehen werden und dadurch ent­
weder Druck auf den Patienten
ausgeübt oder aber überfürsorg­
lich gehandelt wird. „Es ist ja
nicht so, dass der Erkrankte et­
was nicht tun will, sondern er
kann es einfach nicht mehr“, so
Kastner. Es sei auch, beobach­
ten die beiden, eine Zunahme an
psychischen Erkrankungen er­
kennbar. „Die Tendenz ist stark
steigend, besonders bei 20­ bis
30­jährigen“, berichten More
und Kastner.
Projekt „Lichtblick“
„Lichtblick“ ist ein psycho­
soziales Projekt, das von HPE
für Oberkärnten seit fünf Jah­
ren organisiert wird. Psychisch
schwer erkrankte Mitmenschen
in Oberkärnten werden dabei
durch aufsuchende professio­
nelle Hilfe in ihrer gewohnten
Umgebung begleitet und unter­
stützt. Wenn Patienten nicht zu­
gänglich oder nicht krankheits­
einsichtig sind – oder durch ihre
Krankheit einfach nicht können
– fallen diese
aus einer re­
g e lmä ß i g e n
a u f s u c h e n ­
den Betreu­
ung heraus.
Mehrmaliges
Aufsuchen ist
nicht
mög­
lich. Deshalb
gibt es seit
fünf Jahren das Projekt, bei dem
ständig zehn Patienten betreut
werden. „Lichtblick“ steht unter
fachlicher Beratung durch Prim.
Dr. Herwig Oberlerchner, Leiter
der Psychiatrie Klagenfurt. Das
achtköpfige Betreuerteam ver­
sucht, Kontakt herzustellen, Be­
ziehung aufzubauen und beim
Erkrankten die Bereitschaft zu
wecken, professionelle Hilfe
anzunehmen. „Viele Erkrank­
te konnten durch das Projekt
wieder in die Gesellschaft inte­
griert werden und können jetzt
ein selbstbestimmtes Leben füh­
ren“, freut sich Josefine More.
In den ersten Jahren war die
Durchführung des Projekts nur
mit Spenden möglich, seit 2012
gibt es einen Zuschuss des Lan­
des Kärnten. „Besonders gefreut
hat es uns, dass wir letztes Jahr
den Bank Austria­Sozialpreis
gewonnen haben. Mit diesem
Betrag können wir heuer wieder
drei bis vier junge Menschen ein
ganzes Jahr lang betreuen, damit
auch sie den Weg in eine lebens­
werte Zukunft finden“, so More.
Selbsthilfegruppen
In Kärnten gibt es fünf Selbst­
hilfegruppen für Angehöri­
ge psychisch Erkrankter. Im
Gailtal trifft sich die Gruppe je­
den letzten Montag im Monat
um 19 Uhr im Gemeindezen­
trum in Dellach/Gail. Jeden drit­
ten Dienstag im Monat trifft sich
die Gruppe in Spittal im neuen
Tageszentrum von ProMente in
der Gartenstraße. Diese Grup­
pentreffen helfen mit, den Pro­
zess einer psychischen Erkran­
kung möglichst gut zu begleiten.
Die Erlebnisse der Angehörigen
psychisch erkrankter Menschen
sind oft verschieden, ähneln
sich aber auch in sehr vielen Be­
reichen. Dies führt zu einem be­
sonders intensiven Verständnis
durch die anderen Gruppenteil­
nehmer. Neben den Selbsthil­
fegruppen werden nach vorhe­
riger Terminvereinbarung auch
kostenlose Sprechstunden in
den Beratungsstellen (Spittal,
Villach, Hermagor, Gmünd und
Steinfeld) angeboten, wo Psy­
chologinnen und erfahrene An­
gehörige zur Verfügung stehen.
Anmeldung bei Mag. Karin Te­
lesklav, Tel. 0664/5025653. Vier
Beraterinnen und zwei Psycho­
loginnen stehen zur Verfügung.
Alle Termine auf www.hpe.at
Online-Beratung
Auf der Internetseite www.hpe.at
steht anonym und Passwort-
geschützt eine HPE-Online-Bera-
terin für Beratungsanfragen zur
Verfügung. In einem Forum für
alle Angehörigen von psychisch
Erkrankten kann man sich online
austauschen und sich gegenseitig
unterstützen und das Online-
Portal verRRückte Kindheit ist
eine Website für junge Menschen
mit einem psychisch erkrankten
Elternteil.
Edeltraud Kastner (l.) und
Josefine More.