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PORTRÄT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2015
5
„Geheul“ als
Alarmzeichen
Dass sein Leben – abgesehen
von Krankheit – auch durch Ein-
bruch-, Raub- und Autoüberfälle
und Sonstiges oftmals in Gefahr
war, war ihm gar nie richtig be-
wusst. „Man ist einfach mitten-
drin. Da registriert man das gar
nicht so.“ Zweimal wurde bei
ihm in der Mission eingebro-
chen. „Da war ich jedes Mal al-
leine. Gott sei Dank konnte ich
mit einem besonderen Laut, das
sich wie Geheul anhört, die Men-
schen der Umgebung alarmieren
und weglaufen. Die Ursache für
die Überfälle war sicherlich,
dass mich jemand beobachtete,
wie ich auf der Grenze, die 10
km weg war, Dollar in Uganda-
Geld umgewechselt habe. Aber
das Geld fanden die Einbrecher
nie. Ich hatte es gut unter dem
Kleiderschrank versteckt.“
Seine Arbeit in Afrika war für
Wiedemayr selbstverständlich.
„Christentum gehört gelebt“,
meint er kurz und bündig.
Unter seiner Leitung entstan-
den in Uganda unter anderem
acht Schulen, mehrere Kinder-
gärten und Lehrwerkstätten,
ebenso 44 Gotteshäuser, auch
Wasserversorgungsanlagen und
Krankenhäuser.
Kein braver Schüler
Gerne denkt er auch immer
wieder an seine Kindheit zu-
hard Schmied geworden wäre.
Doch Josef Grimm (damals
Geistlicher in Kartitsch) machte
dem jungen Leonhard den Beruf
des Missionars schon früh
schmackhaft. „Ich war damals
acht Jahre alt“, erinnert er sich.
1960 war es dann soweit: An-
fang Dezember zog er als Mis-
sionar nach Uganda. Die An-
reise war lang. „Die Einschif-
fung erfolgte über Venedig, die
Überfahrt nach Mombassa dau-
erte ca. drei Wochen. Von dort
ging es mit der Eisenbahn weiter
nach Tororo.“ Diese Stadt mit
heute über 47.000 Einwohnern
im Südosten Ugandas war sein
erstes Einsatzgebiet.
Martina Holzer
meist verschont. „Malaria hatte
ich allerdings einige Male, teils
sogar sehr schwer“, erzählt er.
Bereits Anfang der 60er Jahre
begegnete er erstmals einem
Aidskranken. „Aber damals
wusste man noch nicht, was
Aids ist. Den Hautausschlag
des Betroffenen konnte man
nicht richtig zuordnen.“
rück, die er mit sechs Geschwis-
tern in Kartitsch verbrachte. „Ich
war überhaupt kein braver Schü-
ler“, gesteht er. Man sagte seiner
Mutter Theresia sogar, dass aus
dem Leonhard etwas ganz sicher
nicht werden würde: nämlich ein
Pfarrer. Ohnehin hätte Vater
Ludwig, ein Schmiedemeister,
es gerne gesehen, wenn Leon-
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Einer der 44 Kirchen, hier die 1994 erbaute Kirche von Mbikko,
in Afrika, die durch Wiedemayrs Engagement entstanden sind.
1960 auf
der Fahrt nach
Afrika.
Auf
Safari
mit
erstem
MIVA-
Auto.
Bei
der
Primiz
mit
seinen
Eltern.
n vermisst er