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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2015
3
wurde die einklassige Volks-
schule geschlossen), das im
Zuge der Renovierung baulich
mit dem Pfarrhaus verbunden
wurde. Doppeladler und Kru-
ckenkreuze erinnern an die Zeit
der Monarchie und des Stände-
staates unter Engelbert Dollfuß.
Angebracht wurden die Sym-
bole von Vinzenz Schaller
(verst. 2003) aus Kalkstein, der
wegen seiner vaterländischen
Gesinnung von den Nationalso-
zialisten verhaftet wurde und ei-
nige Zeit im Konzentrationsla-
ger Dachau verbringen musste.
Martina Holzer
Es ist ein Haus des Gebetes,
der Vertiefung, der Stille – das
Haus Betanien, das der Kala-
santinerorden führt. Aufgenom-
men wird man dort gegen eine
Spende (nach eigenem Ermes-
sen), wenn man den dringenden
Wunsch nach Stille hat und
auch dazu bereit ist. Sechs Zim-
mer mit gesamt neun Betten
stehen zur Verfügung. Weitere
sechs Betten gibt es bei Nach-
barn, rund 100 Meter entfernt.
Und natürlich darf auch eine ei-
gene Hauskapelle nicht fehlen.
„Bei Gott allein kommt meine
Seele zur Ruhe“ – ist der Leit-
satz des Hauses, das im einsti-
gen leerstehenden Pfarrhaus
eingerichtet wurde. Denn als im
Oktober 1991 Johann Berg-
mann, der letzte Expositurpries-
ter von Kalkstein, gestorben
war, blieb das Widum verwaist.
Von Pater Schwartz
gegründet
1995 wurde mit dem Umbau
begonnen, 1997 war das „An-
betungshaus“ fertig. Es ist aber
nicht nur ein Haus für Stille-
suchende, sondern auch für
jene, die miteinander beten und
ihren Glauben vertiefen wollen.
Der Kalasantinerorden wurde
1889 in Wien von Pater Anton
Maria Schwartz (1852 bis
1929, 1998 seliggesprochen),
Weltpriester aus Baden bei
Wien, gegründet. Er wollte als
Gebetsunterstützung für sein
Arbeiterkirche Wiens, heute als
Kalasantinerkirche bekannt.
Doppeladler und
Kruckenkreuz
Rechts neben dem Eingang
des Hauses Betanien in Kalk-
stein sticht einem ein großer
Doppeladler gesäumt, von Kru-
ckenkreuzen, ins Auge, die die
NS-Zeit im kleinen Villgrater
Weiler überdauerten. Die
beiden Symbole prangen vom
ehemaligen Schulhaus (1961
Wirken Orte der Anbetung
schaffen. Seine Absicht wurde
von den Kalasantinern und
ihnen verbundenen Laien im
Jahr 1991 wieder aufgegriffen.
Das Kollegium „Maria, Hilfe
der Christen“ ist der Ursprungs-
ort der Ordensgemeinschaft.
Im heutigen Gebäude „Gebrü-
der-Lang-Gasse 7“ (15. Bezirk,
Wien) begann Pater Schwartz
seine Arbeit mit den Lehrlingen.
Auf dem Nachbargrundstück er-
baute er mit Helfern die erste
Im ehe-
maligen
Pfarr-
haus
kann
sich
jeder
zurück-
ziehen,
der
drin-
gend
Stille in
seinem
Leben
braucht.
Fotos:
Martina
Holzer
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Wer eine „Auszeit“ aus dem Alltag braucht, der kann sich auch in das Haus
Betanien im Weiler Kalkstein (1.600 m) im Villgratental zurückziehen.
Leben in der Stille in Kalkstein
Gleich rechts
neben dem
Eingang des
Hauses Be-
tanien pran-
gen ein gro-
ßer Doppel-
adler und
Krucken-
kreuze von
der Wand.