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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
29. DEZEMBER 2014
CHRONIK
A Liadle
in mein Herzle drin …
Der Stern führt sie durch die Nacht
Alljährlich in der Nacht vom 5. auf 6. Jänner – zum Dreikönigstag – ziehen in Heiligenblut insgesamt neun Männer-Rotten,
begleitet von einer Partie Musikanten und dem Sternträger, von Haus zu Haus. Dieses Sternsingen in seiner besonderen Art hat
sich nur in Heiligenblut erhalten und kann in seinen Wurzeln bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden.
Die Ursprünge stammen wohl
aus alpen- und voralpenlän-
dischem Einzugsgebiet, wobei
damals einheimische Mölltaler
auf die sogenannte „Stör“ in den
naheliegenden Salzburger Pinz-
gau und bis ins Bayrische kamen,
dort Liedgut aufnahmen und die-
ses wieder ins Obere Mölltal
brachten. Dieses jahrhunderte-
alte Liedgut wurde im 20. Jahr-
hundert dank des Kärntner Hei-
matwerkes und Volksliedwerkes
immer wieder erforscht und auf-
gezeichnet. Der gebürtige Heili-
genbluter
Orgelbauer
und
Schwegelpfeifenerzeuger Hauser
Schmidl, Volksmusikforscher An-
ton Anderluh und Hofrat Dr.
Franz Koschier haben sich dabei
besondere Verdienste erworben.
Die Kärntner Volkskundler brach-
ten zum Ausdruck, dass die Grö-
ße dieser traditionellen Sternsin-
ger-Lieder mit ihrer Schlichtheit
wächst. Besonders bekannte
Lieder sind wohl das „Sternlied“,
der „Haussegen“ und das „Dank-
lied“ zur Verabschiedung.
Weltkulturerbe
Die Sternsinger gehen von Haus
zu Haus, zu Reichen und Armen
führt sie ihr Stern und verbindet
wieder, was durch menschliche
Schwäche im Jahreslauf viel-
leicht getrennt war. Im Jahr 2010
wurde das Heiligenbluter Stern-
singen von der UNESCO als im-
materielles Weltkulturerbe aus-
gezeichnet – dies soll Auftrag
und Verpflichtung für die junge
Generation sein, den Brauch der
Väter weiterzutragen und diese
einzigartige Tradition in Heiligen-
blut am Großglockner zu erhal-
ten – denn der Stern muss noch
weiter leuchten! Die Sängerrun-
de Heiligenblut hat es sich nun
zum Ziel gemacht, diese traditio-
nellen Heiligenbluter Sternsin-
gerlieder zu erhalten und für Do-
kumentationszwecke auf CD zu
bringen. Sie trägt den Titel „Heili-
genbluter Sternsingerlieder“ und
ist um 16 Euro beim Tourismus-
verband Heiligenblut, bei den
Raiffeisenbanken
Heiligenblut
und Großkirchheim, bei ADEG
Ernst Pichler, beim ADEGMölltal-
markt, bei ADEG Maria Pichler
und bei den Sängern der Sänger-
runde Heiligenblut erhältlich.
Die Sängerrunde
Heiligenblut
Eine Bestandserhebung aus dem
Jahr 1929 beweist, dass die Sän-
gerrunde Heiligenblut bereits
1879 gegründet wurde. Am 1.
Jänner 1929 bestand die Runde
aus neun aktiven Sängern, die
vom akademischen Maler Man-
hardt aus Klagenfurt bemalte
Vereinsfahne wurde am 29. Au-
gust 1926 geweiht. Seit 1997 ist
die Sängerrunde Heiligenblut
(mit derzeit 13 aktiven Sängern)
in der derzeitigen Besetzung
aktiv und verfügt als Besonder-
heit auch über musikalische Be-
gleitung - Musiker mit Ziehhar-
monika und Gitarre. Seit 2004
stehen der 13-köpfigen Sänger-
runde Heiligenblut Mag. Ernst Pi-
chler als Chorleiter und Mag.
Bernhard Pichler als Obmann vor.
Die erste CD unter dem Titel „Vom
Glockner klingt ein Lied“ wurde
2001 aufgenommen, im Novem-
ber 2006 die zweite CD mit dem
Titel „Kreuz und Quer“. Das Lied-
repertoire reicht vom weltlichen
und geistlichen Gesang über
Volksweisen mit Musikbegleitung
bis hin zum alten und neuen
Kärntnerlied.
Der Oberkärntner Volltreffer
verlost fünf Exemplare der
neuen CD.
Mitmachen und gewinnen ist
ganz einfach. Beantworten Sie
die folgende Frage richtig: „Wie
viele Rotten ziehen beim Heili-
genbluter Sternsingen von Haus
zu Haus?“
Wenn Sie die richtige Ant-
wort wissen, rufen Sie an unter
Tel. 0901/050341 (0,50 € pro
Anruf). Sie können sich rund
um die Uhr einwählen. Alle
Anrufer bis Freitag, 2. Jänner,
9 Uhr, sind bei der Ziehung
dabei. Die Gewinner werden im
Oberkärntner Volltreffer ver-
öffentlicht.
Viel Glück!
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BERKÄRNTNER
5 CDs
„Heiligenbluter
Sternsingerlieder“
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Foto: Stefan Klinar
CD-Cover: Johanna Klinar
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