Basic HTML-Version
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2014
37
nach der anderen durch. Das
Herz raste, als wollte es aus
meinem Körper springen. Ich
war wie in einem Delirium.“
Ihr Partner rief die Rettung.
Magdalena wurde in die Klinik
nach Nordtirol gebracht. Dort
verbrachte sie wochenlang die
schwerste, aber wichtigste Zeit
ihres Lebens. „Man räumte dort
alles aus dem Weg, was mir
Selbstmord
ermöglichen
würde. Obwohl ich mich gar
nicht umbringen wollte. Aber
ich weinte tagelang den ganzen
Tag und wusste: Jetzt ist der
Zeitpunkt da, um mich meinen
Ängsten mit aller Kraft stellen
zu können.“
Viele Erfolge
Einige Jahre sind mittler-
weile vergangen. Magdalena
nimmt immer noch Psycho-
pharmaka gegen Depressionen,
aber hat sehr hart an sich und
somit an ihren Ängsten gear-
beitet – gemeinsam mit einer
Fachkraft. „Und es hat sich voll
bezahlt gemacht. Mittlerweile
weiß ich, wie sich eine annä-
hernd ,normale‘ Gefühlswelt
anfühlt. Es ist eine unsagbare
Erleichterung.“ Magdalena
kann sogar durch Tunnels fah-
ren. „Manchmal bin ich so mit
anderen Gedanken beschäftigt,
dass ich gar nicht bemerke,
dass ich überhaupt durch einen
Tunnel fahre“, lacht sie. Auf-
züge, auch die engsten, sind
kein Problem. „Seilbahnen be-
gegne ich immer noch mit Res-
pekt, aber ich steige ein.“ Dass
sie auf Straßen fährt, auf denen
es streckenweise gar keine
Möglichkeit gibt, seitlich anzu-
halten, fällt ihr überhaupt nicht
mehr auf.
Im Wald allein
Und was das Schönste ist:
„Am liebsten bin ich im Freien,
in den Wäldern, alleine unter-
wegs. Das befreit mich. Dort
habe ich das Gefühl, all meine
aufgestauten negativen Emo-
tionen wieder loswerden zu
können.“ Sehr wohl erlebt sie
hie und da immer noch starke
Angstgefühle. „Aber dann kon-
frontiere ich mich sofort mit
ihnen. Gehe direkt in die Situa-
tion hinein, die mir so Angst
macht. Natürlich habe ich das
Gefühl, dass ich dabei jeden
Moment sterbe oder in Ohn-
macht falle. Aber so weit kam
es nie. Im Gegenteil. Gestärkt
ging ich bislang jedes Mal aus
der angstmachenden Situation
heraus“, ist sie stolz.
Aber sie weiß genau: „Ich
muss achtsam sein. Ständiges
Training – Angstkonfrontation
statt der Angst auszuweichen –
ist Voraussetzung dafür, dass
ich nicht wieder in das tiefe
Loch falle, in dem ich so lange
Zeit war. Natürlich überfällt
mich die Angst manchmal von
hinten, und ich weiß dann gar
nichts mehr. Aber dies sind
mittlerweile kurze Phasen mit
zunehmend längeren Abstän-
den, die ich hoffentlich auch
noch in den Griff bekommen
werde.“
Martina Holzer
einem Geschäft einzukaufen
der blanke Horror, besonders
das Warten an der Kassa. Auch
das selbstständige Fahren auf
der Autobahn kam für sie nicht
in Frage. Sie war unfähig in
den Wald zu gehen, jemanden
imAuto mitzunehmen oder ent-
lang einer Straße zu fahren, auf
der man nicht auch schnell auf
die Seite fahren kann. Immer
wieder schluckte die Osttirole-
rin ein angstlösendes und
schnell wirkende Medikament
gegen ihre Ängste.
Woher diese eigentlich
kamen, wusste sie nicht. Nur so
viel: „Sie müssen eine Folge
aus vielen negativen Erlebnis-
sen in meiner Kindheit sein.“
Kein Stopp der
Panikattacken
Dann kam der eine Mitt-
wochabend. Den ganzen Tag
hatte sie schon gegen schwere
Panikattacken angekämpft. Der
Partner kam von der Arbeit
heim. Sie bat ihn in Folge, doch
„schnell“ etwas Beruhigendes,
aber pflanzliches aus der Apo-
theke zu holen, denn sie stillte
gerade ihr jüngstes Kind. Die
sonstigen „Angstlöser“ waren
deshalb tabu. Doch die pflanz-
lichen Medikamente halfen
nichts. „Es peitschte mich
plötzlich eine Panikattacke
Unsere Lämmer haben einen herrlichen Almsommer
hinter sich und haben sich selbst gewürzt -
mit den besten Almkräutern.
Bestes Villgrater Lammfleisch,
direkt vom eigenen Biobauernhof
Genießen im Herbst
1/2 Lamm
5 Monate, fettarm,
küchenfertig ausgelöst und vakuumverpackt
ca. 10 kg - Preis pro kg € 12,90
73294
Villgrater Natur Produkte 9932 Innervillgraten 116 +43(0)4843-5520
www.woolin.at office@villgraternatur.at www.villgraternatur.at
Bestellungen nehmen wir gerne unter +43 (0)664/3001997
oder office@villgraternatur.at entgegen.
Lieferung innerhalb Osttirols.
rch das Leben jagt
Nun ist auch das Durchfahren von Tunnels kein Problem mehr für die Mittvierzigern. „Teilweise
fallen sie mir nicht mal mehr auf.“