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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
3. NOVEMBER 2014
CHRONIK
Lauf durch das Mölltal aus Nächstenliebe
Der bekannte Charity-Läufer Dominik Pacher aus Flattach erfüllte sich am Nationalfeiertag einen langjährigen
Traum und das verband er – wie könnte es bei Pacher anders sein – mit einem Akt der Nächstenliebe. Er sammelte
Spenden für die Therapien eines kleinen Mädchens aus seiner Heimatgemeinde.
Die zweijährige Anna Kun-
dert-Schmidl muss viele Thera-
pien über sich ergehen lassen,
die nicht nur sie und ihre Familie
viel Kraft und Engagement kos-
ten, sondern die auch mit hohen
Kosten verbunden sind. Mit dem
Lauf von Spittal nach Heiligen-
blut wollte Pacher der kleinen
Anna helfen. „Es war gewaltig.
Überall haben mich Menschen
angefeuert und mir zugewun-
ken. Sogar beim Krankenhaus
Spittal wurden Fenster geöff-
net und gejubelt“, erzählt Pacher
über den Beginn seines 85 Kilo-
meter langen Laufes. In Fahrt-
richtung zu laufen, ist nicht er-
laubt. Daher musste Pacher um
eine Sondergenehmigung ansu-
chen. Mit einem ÖAMTC-Be-
gleitfahrzeug wurde er auf der
Straße abgesichert. „Da es nicht
möglich war, dass mich andere
Läufer begleiten, habe ich mit
viel Unterstützung in meinem
Heimatort ein Bene zradeln or-
ganisiert, wo es auch Kaffee und
Kuchen gab. Die Einnahmen
gingen natürlich zu 100 % an
die kleine Anna“, so Pacher.
Laufen und radeln
Überwältigt war der Sportler,
als er in Flattach ankam: Dort
radelte bereits „The Austrian
Rock“ Franz Müllner aus Tams-
weg, mehrfacher Weltrekordhal-
ter im Extremkraftsport. Bekannt
wurde Müllner u. a. dadurch,
dass er eine Boing 777 aus dem
Hangar gezogen oder das Wiener
Riesenrad nur durch seine Mus-
kelkraft gedreht hat. Mit dem
stärksten Mann Österreichs und
dem VEMMA-Charitysportler
Andreas Gindlhumer aus Ober-
österreich radelte Dominik Pa-
cher für die kleine Anna, bevor er
sich wieder auf die Laufstrecke
Im Vorfeld animierte Domi-
nik Pacher die Bürgermeister
der Mölltaler Gemeinden, mit
einem Wetteinsatz von 250
Euro zu schätzen, wie lange er
für die Strecke brauche. Kurt
Schober (Flattach), Kurt Feli-
cetti (Reißeck), Günther Novak
(Mallnitz) und Wilhelm Pacher
(Obervellach) gaben ihre Tipps
ab, Erwin Angerer und LH Peter
Kaiser spendeten ebenfalls 250
Euro. Felicetti kam mit seiner
Schätzung der gelaufenen Zeit
am nächsten und gewann damit
die gesamten 1.500 Euro. 500
davon gehen an „Reißecker in
Not“, 1.000 Euro spendete Feli-
cetti gleich wieder an die kleine
Anna weiter.
Zur „Belohnung“ erklang „In der Mölltalleit‘n“.
begab. Von Winklern weg beglei-
tete Gindlhumer auf eigene Ge-
fahr den Extremsportler. Durch
die Zeitumstellung verabschie-
dete sich die Sonne recht schnell.
„Als die Sonne verschwand,
wurde es kalt. Auch die Dunkel-
heit machte uns zu schaffen und
vor allem die letzten Kilome-
ter vor Heiligenblut waren an-
strengend, da es nur noch berg-
auf ging“, erinnert sich Pacher.
Von einer ungewöhnlichen Be-
gegnung erzählt Andreas Gindl-
humer: „Zwei riesige Hirsche
näherten sich der Fahrbahn. Sie
blieben stehen, sahen uns kurz
an und verabschiedeten sich
dann majestätisch in den Wald!“
Roland Posani von der PI Hei-
ligenblut geleitete mit dem Po-
lizeiauto die Läufer dann unter
Applaus in das Ortszentrum von
Heiligenblut, wo Pacher noch-
mals auf die kleine Anna traf.
Die Labestation und das Benefizradeln in Flattach brachten
3.521,40 Euro an Spenden ein.
V. l.: Andreas Gindlhumer,
Anna und ihre Mama Karoline
Kundert-Schmidl, Dominik
Pacher, Franz Müllner.
Erschöpft, aber glücklich:
Endlich am Ziel!
Notrufnummern
Euro-Notruf:
112
Feuerwehr:
122
Polizei:
133
Rettung:
144
Bergrettung:
140
Wasserrettung:
130
Ärztefunkdienst:
141
ÖAMTC:
120
ARBÖ:
123