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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
27. OKTOBER 2014
CHRONIK
57350
EM-Gold für
Christian Troger
Der Triathlet Christian Troger sicherte sich auf Mallorca
den EM-Titel bei der ETU Triathlon Mitteldistanz Euro-
pameisterschaft. Der Weg zum Sieg wurde jedoch zum
Überlebenskampf.
Das Ziel war von Beginn an
klar. „Ich starte nicht, um Zwei-
ter zu werden“, meinte Tro-
ger (Sport am Wörthersee) kurz
vor dem Abflug zur ETU Mit-
teldistanz Europameisterschaft
auf Mallorca. Das Rennen star-
tete bei über 30 Grad Lufttem-
peratur mit einem 1,9 km lan-
gen Schwimmen. Wie erwartet
setzte sich Troger sofort an die
Spitze und wechselte als Füh-
render auf die 90 km lange Rad-
strecke. In seiner Paradediszi-
plin machte der Kärntner auf
der sehr selektiven Strecke von
Beginn an Druck und baute sei-
nen Vorsprung sukzessive aus.
Mit über 30 Minuten Vorsprung
wechselte er bei mittlerweile­
über 35 Grad Lufttemperatur
auf die abschließende 21,1 km
Laufstrecke und es schien alles
auf einen überlegenen Sieg des
Oberkärntners hinauszulaufen.
Dunkelroter Bereich
Doch nach wenigen Metern
war klar, dass der Titel noch
lange nicht vergeben ist. Tro-
ger wirkte völlig abwesend
und torkelte nur noch über die
Laufstrecke. Sein Vorsprung
schmolz von Minute zu Minute.
„Ich wusste von Beginn an, dass
ich beim Schwimmen und Rad-
fahren angreifen muss, um mir
für den abschließenden Halb-
marathon einen Vorsprung her­
auszuholen. Am Rad konnte ich
meinen Puls nicht beruhigen
und so bin ich quasi 90 km im
dunkelroten Bereich gefahren.
Beim Laufen ist mir dann das
Licht ausgegangen. Von den
ersten sechs Kilometern weiß
ich nichts mehr. Ich war ste-
hend k. o.“, schildert Troger sei-
ne Eindrücke. Nach nur sieben
Kilometern lief der zu diesem
Zeitpunkt zweitplatzierte Spa-
nier auf den völlig entkräfteten
Kärntner auf. „Als der Spanier
auf mich aufgelaufen ist habe
ich gemerkt, dass auch er am
Ende ist. Ich habe nochmals
­alles mobilisiert und attackiert“,
so Troger. Nach elf Kilometern
war der Vorsprung des Kärnt-
ners wieder auf gut drei Minu-
ten angewachsen. Troger ließ
sich den Sieg nicht mehr neh-
men und stürzte völlig entkräf-
tet als Europameister ins Ziel.
Erst nach medizinischer Versor-
gung war der Kärntner wieder
ansprechbar.
Sportliche Zukunft
ungewiss
„Dieses Rennen war die abso-
lute Hölle. Ich habe noch nie in
meinem Leben so gelitten. Auf
den ersten Laufkilometern hät-
te wohl kein Mensch auch nur
­einen Cent darauf gewettet, dass
ich das Ziel erreichen werde.
Umso glücklicher bin ich jetzt,
dass sich sogar noch der Titel
ausgegangen ist“, so Troger. Für
den Kärntner geht mit diesem
Rennen eine lange, erfolgreiche
und zum Teil auch turbulente
Saison zu Ende. „Ich habe im
Triathlon so viel erreicht, habe
seit gestern auf jeder möglichen
Distanz eine internationale Me-
daille. Nach einer langen Saison
freue ich mich jetzt erstmal auf
eine Saisonpause. Wie und ob
es danach überhaupt sportlich
weitergehen wird habe ich noch
nicht entschieden“, so Troger.
„Schach total“ bei der Alpen-
Adria-Jugend-Schachgala
Schachspieler aus Slowenien, Kroatien, Italien, Ungarn
und Österreich trafen sich zum Kräftemessen in St. Veit.
Einzige Vertreter Kärntens in
diesem hochkarätigen Feld wa-
ren die beiden Teams der NMS
Kötschach-Mauthen unter dem
Namen Gailtalschach 1 und 2.
Nach insgesamt neun Spielen
belegte das Einser-Team der
NMS im U 14-Hauptbewerb un-
ter 14 Mannschaften den guten
achten Platz. So gab es in die-
sem renommierten internatio-
nalen Feld immerhin vier Siege
und ein Remis. Besonders er-
folgreich schlugen sich der jun-
ge Adamo Valtiner (mit sechs
Punkten aus neun Spielen der
Topscorer) sowie Moritz Rettl
und Thomas Warmuth, die im-
merhin 50 % erreichten. Die
Sensation schlechthin aber war
Natalie Schluder, die in der
zweiten Mannschaft 5,5 Punkte
erspielte. Ebenfalls sehr gut
spielte Philipp Hohenwarter, der
auch auf 5,5 Punkte kam. Mit
diesem Ergebnis etablierten sich
die Obergailtaler eindeutig im
Vorderfeld der gegenwärtigen
österreichischen Jugendschach-
szene und man kann schon ge-
spannt auf die nächsten Turnier-
ergebnisse sein.
Natalie
Schluder
freut
sich
schon
auf das
nächste
„Opfer.“
Adamo
Valtiner
in
Aktion