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Das Ohr versorgt das Gehirn perma-
nent mit Reizen. Das erzeugt auch
Wachheit, Vitalität und Kreativität. Dies
erklärt auch, warum Menschen mit
einer Hörbeeinträchtigung oftmals ra-
scher müde werden. „Als Hörbereich
bezeichnet man jenen Bereich des
Schalls, der vom menschlichen Gehör
wahrgenommen werden kann. Damit
wir Geräusche hören können, müssen
sie einerseits in ausreichender Laut-
stärke auftreten und sich andererseits
in einem für das Gehör wahrnehmba-
ren Frequenzbereich bewegen“, infor-
miert Experte Dr. Dietrich Auernig. Der
Frequenzbereich, der für Menschen
hörbar ist, liegt etwa zwischen 20 und
20.000 Hertz. „Ist die Lautstärke aller-
dings zu hoch, werden akustische Reize
nur noch als unangenehmes, schmerz-
haftes Erlebnis wahrgenommen.“
Ohr versorgt das Gehirn
ständig mit Reizen
Das Hören zählt neben dem Sehen zu den wichtigsten menschlichen Sin-
nen. Deshalb ist es wichtig, bei einem Hörverlust, auch wenn er anfangs
nur gering erscheint, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.
Betroffene leiden an der fortschrei-
tenden Zerstörung eines Bereichs des
Gehirns, der für Muskelsteuerung und
grundlegende mentale Funktionen wich-
tig ist. Zerstört werden die Gehirnzellen
durch ein fehlerhaftes Eiweiß, das auf-
grund eines Defekts des sogenannten
Huntington-Gens gebildet wird. Erste
Krankheitssymptome sind Bewegungs-
störungen (beginnen meist mit unge-
wollten Bewegungen) und psychische
Symptome, wobei die psychischen Be-
schwerden den Bewegungsstörungen
oft mehrere Jahre vorausgehen.
Affekt und Antrieb
Dazu zählen Störungen des Affektes
und des Antriebs. Später können ein un-
bedachtes und impulsives Verhalten
sowie eine Enthemmung in zwischen-
menschlichen Beziehungen auftreten.
Früh treten auch Störungen der visuellen
Informationsverarbeitung auf, was etwa
dazu führt dass die Kranken insbeson-
dere kritische Gesichtsausdrücke ihrer
Mitmenschen (wie Verärgerung) nicht
richtig wahrnehmen und somit nicht an-
gemessen darauf reagieren können.
Diagnose vor Geburt möglich
Die Krankheit nimmt immer einen
schweren Verlauf und führt im Durch-
schnitt 15 Jahre nach den ersten
Symptomen zum Tod.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die
Nachkommen eines Betroffenen eben-
falls betroffen sein können, liegt bei
mindestens 50 %. Generationssprünge
kommen nicht vor, Männer und Frauen
sind gleich häufig betroffen.
Die Diagnose kann meist klinisch
anhand der Symptome gestellt wer-
den. Darüber hinaus besteht die Mög-
lichkeit, die Diagnose durch genetische
Analyse zu sichern, auch schon bevor
sich die ersten Symptome zeigen,
sogar vor der Geburt.
Chorea Huntington
zerstört Gehirnzellen
Chorea Huntington ist eine unheilbare Erbkrankheit des Gehirns, an
der durchschnittlich 5 bis 6 % Pustertaler jährlich neu erkranken.
Sie führt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr zu ersten Krank-
heitssymptomen und immer zum Tod.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2014
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Das Ohr besteht aus Außenohr,
Mittelohr und Innenohr.
Infos für Ihr Wohlbefinden
„Eltern Fragen“
Wir haben eine elfjährige
Tochter, die stundenlang vor
dem Computer (Play Station,
Wii, Internet, Facebook usw.)
sitzt. Wie sollen wir uns in dieser
Situation verhalten?
Liebe Eltern,
Der Computer, neben anderen
Neuen Medien, bildet einen festen
Bestandteil unseres Lebens. Sie be-
Bemerkungen oder schockierende
Inhalte wie Gewalt oder Porno-
grafie, sprechen zu können.
Damit Sie Ihrer Tochter den richti-
gen Umgang mit Fernsehen, Handy
und PC vermitteln, sollten Sie als
Eltern selbst mit einigen Grund-
lagen und Funktionsweisen der
Medien vertraut sein. Dies erlaubt
Ihnen, die Chancen und Risiken der
verschiedenen Medien angemessen
einzuschätzen und Ihrem Kind zu
vermitteln. Denn Medienkompetenz
erschöpft sich nicht in der Beherr-
schung der Technik. Medienkompe-
tenz bedeutet vielmehr die Fähig-
keit, sinnvoll und kritisch mit Inhal-
ten umzugehen, also ihre Qualität
und ihre Bedeutung einschätzen
und bewerten zu können.
Obwohl die positiven und nützlichen
Seiten der Neuen Medien überwie-
gen und die Kinder hiervon profitie-
ren können, dürfen die Probleme
und Risiken nicht vergessen werden.
Sie sollten Ihr Kind auf die Gefahren
hinweisen und ihm erklären, wie es
sich schützen kann. Außerdem
sollten Sie klare Vereinbarungen
treffen und Regeln aufstellen, die
Ihrem Kind helfen, unbeschadet
seine eigenen Erfahrungen zu
machen, z. B. mit einer wöchentlich
festgelegten Medienzeit.
Verstehen Sie sich als Begleitperson.
Begleiten Sie Ihr Kind auf seinen
Ausflügen in die Welt der Neuen
Medien. Seien Sie diejenige Person,
mit der das Kind über seine Erleb-
nisse und Gefühle sprechen und mit
der es sich über seine Erfahrungen
austauschen kann. Achten Sie zu-
gleich darauf, dass andere Freizeit-
aktivitäten nicht zu kurz kommen.
Die Neuen Medien sollen andere
Spielplätze und Lernorte nicht ver-
drängen, sondern diese variieren und
erweitern. Sie sollten als eine Berei-
cherung in einen abwechslungsrei-
chen Alltag eingebettet sein. Für den
Umgang mit allen Medien gilt: Seien
Sie auch hier Vorbild für Ihr Kind!“
Dr. Marlies
Pallhuber
Psychologin/
Psychothera-
peutin,
Familien-
beratung
Bruneck
„Eltern Fragen“ – jeden
Dienstag von 17.30 bis
19.30 Uhr im Michael Pacher
Haus in Bruneck (Eingang
auf der Rückseite).
Eine Möglichkeit für Eltern ano-
nym und ohne Voranmeldung Be-
ratung zu erhalten. Die Psycholo-
ginnen der Familienberatungs-
stelle Bruneck bieten ein offenes
Ohr bei Fragen, Unsicherheiten
und Ängsten bzgl. Familien- und
Erziehungsthemen, Eltern erfah-
ren professionelle Orientierung.
Bei Chorea Huntington werden die
Gehirnzellen durch ein fehlerhaf-
tes Eiweiß zerstört.
reichern unsere Kommunikation
und erweitern unseren Zugang zu
Informationen und Unterhaltung.
Angesichts der kaum noch über-
schaubaren Vielfalt an Möglich-
keiten, die sich durch die Neuen
Medien eröffnen, sind viele Eltern
aber auch verunsichert und stellen
sich ähnliche Fragen wie Sie.
Kinder müssen lernen, mit Medien
sinnvoll und kompetent umzuge-
hen. Sie müssen die Stärken und
Schwächen der verschiedenen
Medien kennen lernen und erfah-
ren, wann es sinnvoll ist, bestimmte
Medien zu nutzen und wie diese
wirken. Dies lernen sie nicht durch
strikte Fernseh-, Handy- oder PC-
Verbote, sondern durch Erfahrung.
Häufig sind Kinder und Jugendliche
ihren Eltern im technischen Um-
gang mit digitalen Medien über-
legen. Die Unterstützung durch die
Eltern ist trotzdem sehr wichtig,
zum Beispiel bei der Einschätzung,
ob bestimmte Informationsquellen
glaubwürdig sind und welche
persönlichen Informationen besser
nicht im Internet verbreitet werden
sowie beim Festlegen von Bild-
schirmzeiten. Bedeutend ist, dass
Sie als Eltern ihrer Tochter als Ver-
trauenspersonen zur Verfügung
stehen, um über unangenehme
Internetbegegnungen, übergriffige