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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
20. OKTOBER 2014
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Große Freude am Musik-Erbe
Helmut Lexer,
Liesing:
Er war Dirigent und lässt sich weiterhin sehr gerne von Noten dirigieren: Helmut Lexer, Jahrgang 1943, aus
­Liesing im Lesachtal ist leidenschaftlicher Musiker.
Seit über 60 Jahren spielt er in
der Musikkapelle Liesing mit,
die sein jüngerer Bruder Ger­
hard seit Jahrzehnten leitet.
Helmut erlernte das Tischler­
handwerk und arbeitete spä­
ter bei den Jenbacher Wer­
ken in Jenbach/Nordtirol als
Versandleiter. Sein Wunsch,
Neues zu erleben und zu ent­
decken, war immer sehr groß.
Als er 1966 nach Jenbach kam,
dauerte es keinen Tag, bis er
bei der dortigen Musikkapel­
le anklopfte und auch gleich
aufgenommen wurde, zumal
er mehrere Instrumente be­
herrschte. Es dauerte nicht
lange, bis er den Taktstock
als Kapellmeister übernahm.
Über zwei Jahrzehnte diri­
gierte Lexer die Bundeskapel­
le Jenbach. Engagiert war er
auch bei der Musik der Tiroler
Kaiserjäger. Helmuts Vater, Jo­
hann Lexer, war hochmusika­
lisch, kein Wunder, dass Sohn
Helmut seine musikalische
Karriere schon im Kindesalter
begann, so schlug er schon mit
neun Jahren die kleine Trom­
mel im Rahmen von Konzerten
der Trachtenkapelle.
Musikalisches Erbe
Lexer kehrte 1993 von Jenbach
zurück ins Lesachtal und führte
neun Jahre lang mit seiner­
Gattin Reinlinde, mit der er
mittlerweile seit 47 Jahren ver­
heiratet ist, die Frei­
zeitanlage
Liesing
(Restaurant, Bade­
betrieb, Veranstal­
tungen). Jetzt wid­
met er sich intensiv
der
Beschäftigung
des musikalischen
Erbes seines Vaters,
der nicht nur Kapell­
meister und Geigen­
bauer, sondern auch
als Komponist sehr
aktiv war. Seit Juni
d. J. gibt es in Liesing
das seinem ­Vater
­Johann Lexer (1904-
1980)
gewidmete
Geigenmuseum, in­
tegriert in das Haus
der Volksmusikaka­
demie. Helmut be­
tätigt sich mit gro­
ßer
Begeisterung
als Führer durch
die Ausstellung und
weiß Fachliches und
Persönliches über seinen Vater
und den Geigenbau auch mit hu­
morvollen Anekdoten zu verbin­
den und freut sich, wenn er sei­
ne Zuhörer zum Staunen brin­
gen kann. „Ich möchte die vielen
Kompositionen meines Vaters,
einige hundert, ordnen, dass
auch die nächsten Generationen
einen Nutzen davon ­haben“,
sagt Lexer, der seinem Vater für
die musikalische Ausbildung
überaus dankbar ist. Ein Leben
ohne Musik könne er sich nicht
vorstellen. Die Musik würden die
Menschen zum ­Leben dringend
brauchen. Helmut spielt meh­
rere Instrumente wie ­Posaune,
Flügelhorn, Tenorhorn, Saxo­
phon, Akkordeon, Geige, ­Cello,
Kontrabass.
Eigene Kompositionen
Seit einigen Jahren arbeitet der
passionierte Musiker an der
Verlassenschaft (Instrumenten­
register, Fertigstellung der In­
strumente und noch mehr)
des Vaters. „Es ist unglaub­
lich, was eine Person in seiner
Freizeit alles geschaffen hat.
Wir zeigen im Museum nur
einen kleinen Teil seiner Pro­
duktion.“ Sein Vater hatte zahl­
reiche Märsche, Walzer und
Polkas sowie einige Stücke für
Streichorchester komponiert,
ebenso Kirchenlieder und ­in
lateinisches Requiem. Bekannt
und gern gehört wird Lexers
Lesachtal-Hymne „Hoch Le­sach­-
tal“ sowie „Mein Heimat­t al“.
Helmut hat auch einige Kom­
positionen geschaffen. Großen
Applaus erhielt sein IPA-Natio­
nenmarsch, der 2013 von der
Trachtenkapelle Liesing und
dem Polizeichor Klagenfurt
uraufgeführt wurde. Ein wei­
teres Hobby ist das Schnitzen.
Der Musiker freut sich, dass
sich im Lesachtal die Jugend
so intensiv der Musik widmet.
Früher habe man in den Gast­
häusern diskutiert, gestritten
und auch viel mehr gesun­
gen. Er bedaure sehr, dass dies
heute nicht mehr so ist, damit
gehe auch altes Liedgut verlo­
ren. Die lebendige Wirtshaus­
kultur mit viel Gesang und
Musik habe er in seiner Ju­
gend als große Bereicherung
erlebt.
Karl Brunner
Musiker Helmut Lexer.
Foto: kb
Steinfelder Kulturtage eröffnen mit „Art &Music“
Das Programm der Steinfelder Kulturtage kann sich sehen lassen: Zwischen 23. Oktober und 30. November gibt ­es
viele Highlights, das erste bereits bei der Eröffnung am Donnerstag, 23. Oktober.
Mit einer Ausstellung
von Karikaturen, Co-
mics und Illustrationen
von Jörg Friessnegg
und Musik von
„Bluesbreakers
Light“ (Dieter
Themel, Jörg
Friessnegg und
Arthur Ottowitz)
fällt am Donners-
tag, 23. Oktober,
um 20 Uhr im Jor-
danhof der Start-
schuss für
die Kultur-
tage. Am
Samstag,
25. Ok-
tober, fin-
det unter
dem Motto
„Steinfeld sucht den Lese-Su-
perstar“ ein lustiger Lese-Wett-
bewerb der benachbarten Volks-
schulen statt, hier sorgen die
Musikschüler der EVS-Stein-
feld für die musikalische Um-
rahmung. Das Katholische Bil-
dungswerk lädt am Sonntag,
26. Oktober, zum Theaterkaffee.
Ein Kabarett mit Martin Kosch,
„G‘sungen und g‘spielt“, eine
Adventure-Präsentation über die
Mongolei, Anregungen und
Ideen für Advent und Weihnach-
ten, ein Konzertabend des MGV
Steinfeld („Unverschämt weib-
lich“ trifft „überzeugend männ-
lich“) und ein Kindernachmittag
mit Besuch des Kasperls runden
das Kulturangebot ab. Detail-
liertes Programm unter www.
steinfeld.at!