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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
20. OKTOBER 2014
CHRONIK
„Alpenperle“ im Heimathafen gelandet
Je näher das neue Schiff von Mag. Christian Müller an den Weißensee kam, desto schwieriger war der Transport.
Auch das Wassern barg einige Tücken in sich – aber nun hat die „Alpenperle“ den Hafen am Ostufer des Sees
erreicht.
„Ich bin sehr erleichtert, dass
unser neues Fahrgastschiff gut
angekommen ist“, verrät Mag.
Christian Müller, der das tradi
tionsreiche Familienunterneh
men in vierter Generation
führt. Der spektakuläre Trans-
port führte von der Lux-Werft
in Niederkassel am Rhein über
Wasserstraßen und mehr als 50
Schleusen nach Passau. Von
dort musste das Schiff über die
West- und Südautobahn nach
Kärnten transportiert werden.
Mag. Müller: „Gefahren wurde
in der Nacht. Nur die Etappe
von Hermagor über den Kreuz-
berg musste bei Tag in An-
griff genommen werden. Diese
Streckewar eine große Heraus-
forderung, dazu brauchte man
bessere Sicht.“ Nach einem Um-
bau in Hermagor hatte der Son-
dertransport zwar „nur“ mehr
ein Gewicht von 150 Tonnen,
manchmal kam er dennoch nur
im Schritttempo voran.
Millimeter-Arbeit
Am Westufer des Sees sollte
das Schiff zu Wasser gelassen
werden, was aufgrund der be-
engten Platzverhältnisse und
des weichen Untergrunds viel
mehr Zeit in Anspruch nahm als
geplant. „Das war Millimeter-
Arbeit. Es durfte ja kein Risi-
ko eingegangen werden, die Si-
cherheit stand im Vordergrund“,
so Mag. Müller. Als die „Alpen-
perle“ dann endlich im Wasser
war, wurden tonnenweise Sand-
säcke auf das Schiff gebracht.
Nur durch den zusätzlichen Bal-
last war es möglich, das Schiff
unter der Seebrücke hindurch zu
schieben. Nach der Montage des
separat gelieferten Oberdecks
mit dem Steuerhaus wurde das
Schiff dann in den Heimathafen
geschleppt. Mag. Müller: „Wir
haben auch jetzt noch viel Ar-
beit vor uns, denn über den Win-
ter findet der Innenausbau statt.“
Elektro-Hybrid-Antrieb
Revolutionär ist das Elektro-
Hybrid-Antriebssystem:
Das
Schiff wird mit einer modernen
Dieselhauptmaschine mit Ab-
gasnachbehandlung (Ruß-Par-
tikelfilter) angetrieben, die für
die nötige Sicherheit bei Wind
und Wetter sorgt. Mit dem E-
Kapitän Jakob Kircher aus Weiß
briach läutet die Schiffsglocke.
Motor der österreichischen Fir-
ma Kräutler aus Lustenau lässt
es sich vollkommen geräusch-
und vibrationslos über den See
gleiten. Die Rumpfform wur-
de speziell für den Elektroan-
trieb hinsichtlich Strömungswi-
derstand optimiert. Der Strom
stammt aus einem Batteriesatz,
der über Nacht mit der haus-
eigenen Ökostromanlage, ge-
legen am Abfluss des Weißen-
sees – dem Weißenbach, durch
„Weißensee-Wasserkraft“ auf-
geladen wird. Ganz im Sinne
des Naturpark-Gedankens wird
die MS „Alpenperle“ sozusagen
„durch die Kraft des Weißensee-
Wassers“ angetrieben.
Die „Alpenperle“ auf dem Weg
zum Ostufer des Weißensees.
Fotos: Schifffahrt Müller
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