Seite 20 - VO_2014_02

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
22. SEPTEMBER 2014
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Wir machen Wein in Berg – den „Berg-Wein“
Maria Niedermüller und Jakob Grasser:
Die Leidenschaft für den Re-
bensaft entdeckten die bei-
den vor sechs Jahren. In einer
Landwirtschaftszeitung stieß
Maria Niedermüller auf eine
Ausbildung zum Winzer- und
Kellerwart – und meldete ihren
Lebensgefährten kurzerhand
an. Seitdem teilen die beiden
dieses gemeinsame Hobby mit
großer Begeisterung. Ein Hang
bot sich für den Weinberg an,
erklärt Niedermüller: „Durch
die günstige Lage haben wir
hier eigentlich mildes, medi-
terranes Klima, im Wald hin-
ter dem Haus wachsen sogar
Esskastanien. Wir haben eine
recht steile Wiese, einen hal-
ben Hektar groß, die für un-
sere Landwirtschaft ohnehin
recht schwer zu bewirtschaften
ist. Die war ideal für einen Wein-
berg!“ Einige tausend Euro wur-
den investiert, um die ersten 150
Weinstöcke zu pflanzen und Pres-
se, Rebler, Fässer etc. anzuschaf-
fen. Grasser erklärt: „Der Boden
musste vorbereitet und mit dem
Bagger 60 cm tief aufgegraben
werden, um die richtigen Voraus-
setzungen zu schaffen.“ Dann galt
es, die richtige Sortenauswahl zu
treffen. „Nicht jede Sorte ist für
unsere Region geeignet“, erklärt
der Winzer.
ResistenteSorten
„Zweigelt zum Beispiel bringt
einen großen Ertrag, reift aber
spät. Auch Chardonnay-Trauben
sind bei uns problematisch. Wir
entschieden uns für die Sorten
Regent, Bianca, Solaris und die ja-
panische Isabella.“ Nicht nur die
Temperaturen spielen eine Rolle,
erklärt Grasser, auch die Nieder­
schlagsmengen sind eine Heraus-
forderung. „Bei uns regnet es im
Schnitt doppelt so viel wie z. B.
in der Südsteiermark, in Süd­tirol
ist es noch trockener“, so der ge-
bürtige Steirer, der mit seiner
Partnerin auf deren Hof vulgo
„Hupfabrenner“ lebt. Erst nach
drei bis vier Jahren konnten
die ersten Trauben geerntet
werden. „Für unseren ersten
Wein haben wir die Trauben
noch händisch gerebelt, Fami-
lie und Nachbarn halfen mit.
Das war ein schönes gemein-
sames Erlebnis“, erinnert sich
Maria Niedermüller. Gerne
denkt sie auch daran, dass sie
bei der Taufe von Enkelin Se-
lina im heurigen
Frühling
ihren
eigenen „Tauf-
wein“ kreden-
zen
konnten.
Jetzt
werden
die neuen Trau-
ben geerntet
und gerebelt
und die Pro-
duktion
des
heurigen Weines kann
beginnen. Die weißen Trauben
werden sofort gepresst, die
roten kommen in die Maische.
Nach der Gärung wird abgezo-
gen, gefiltert – und dann muss
der neue Wein ruhen, bis er ab
März abgefüllt werden kann.
In vier Jahren, wenn dann alle
Weinstöcke in voller Kraft ste-
hen, rechnen die Berger Win-
zer, dass sie jedes Jahr rund
2.000 Liter „Berg-Wein“ pro-
duzieren können.
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Ein in unserer Region ungewohntes Bild bietet sich in Berg im Drautal: Auf einem sonnseitig gelegenen Hang wachsen seit­
einigen Jahren an die 1.000 Weinstöcke. Maria Niedermüller und Jakob Grasser sind jetzt mitten in der Weinlese, um die Fässer
mit dem neuen „Berg-Wein“ zu füllen.
Im Juli gab es ein Wein-
blütenfest mit Segnung,
jetzt können die Trauben
geerntet werden.
Ihre Freizeit verbringt
Maria
Niedermüller
gern an ihrem Webstuhl,
an dem sie die verschie-
densten Materialien ver-
arbeitet. Ob eine Stola
aus Seide oder ein Tisch-
läufer aus Stroh: „Sogar
Gras habe ich schon ver-
webt“, lacht sie.