Seite 6 - VO_2014_02

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
von Herbert Hauser
Interview
Von Oberdrauburg bis Spittal „auf“ der Drau
Der 69-jährige Johann Kuhn ist seit 2000 Obmann der Ortsgruppe „Spittal-Baldramsdorf“ des Oberdrautaler
­Flößervereins. Am kommenden Wochenende veranstalten die insgesamt sechs Ortsgruppen des Vereins bereits zum
25. Mal die „Oberdrautaler Flößertage“. Das früheste Dokument über die Drau-Flößerei datiert übrigens aus dem Jahre
1280. Das letzte Floß, mit welchem Holz aus dem oberen Drautal zum Sägewerk Hasslacher transportiert wurde, fuhr
1952 die Drau hinab. Johann Kuhn lebt mit Ehefrau Theresia in Spittal/Drau, hat drei Kinder und sieben Enkelkinder.
Alle Interviews unter
www.oberkaernten-online.at
OVT: Herr Kuhn, wie schaut das
Programm für die „Flößertage“
aus?
Johann Kuhn:
Von den sechs Orts-
gruppen werden oberhalb von Ober-
drauburg je ein Floß nach traditio-
neller Art mit drei Tafeln „eingebun-
den“. Eine Tafel des Floßbodens hat
das Abmaß von 4,3 x 4,3 m. In fünf
Etappen fahren die Floße von Frei-
tagmittag bis Sonntagmittag die 55
km lange Strecke von Oberdrauburg
bis Spittal. Statt der früher transpor-
tierten „Oblast“ (Holz) können nun bis
zu 30 Personen auf einem Floß mitfah-
ren. An den Landestellen veranstalten
die örtlich ansässigen Flößergrup-
pen Flößerfeste, bei denen die Gäste
und Teilnehmer mit Speisen und Ge-
tränken versorgt werden.
Kurz gefragt:
Johann Kuhn
(Spittal)
Flößer & Pensionist
Sternzeichen:
Skorpion
Ich höre gerne:
Klassische
Musik. Ein Ohrenschmaus ist
das Neujahrskonzert der Wiener
Philharmoniker.
Ich esse gerne:
Fisch, sowie
Salat und Gemüse aus dem
igenen Garten.
Mein Lieblingstier:
Pferd
Mein Lebensmotto:
Als ehema-
liger Pfadfinder „Jeden Tag eine
gute Tat.”
Was ist der Gedanke hinter den
„Oberdrautaler Flößertagen“?
Wir wollen das alte bereits ausgestor-
bene Handwerk als immaterielles Kul-
turerbe erhalten und der Bevölkerung
sowie der Jugend weitervermitteln.
Heuer haben wir eine Bewerbung für
die Eintragung in die nationale Liste
als immaterielles Kulturerbe bei der
UNESCO eingebracht.
Wann gab es eigentlich die
„Hoch-Zeit“ für die Flößerei?
Die Drau galt im 17. Jahrhundert als
die „Kärntner Holzstrasse“ für die
Sägewerke und späteren Zellulose­
fabriken. Ihre wohl größte Zeit erlebte
die Flößerei in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts. In dieser Zeit war
die Industrialisierung in vollem Gange.
Es wurde Holz zu Energie- und Bau-
zwecken benötigt, ein ausgebautes
Wegenetz oder moderne und kosten-
günstigere Transportmethoden waren
zu dieser Zeit noch nicht vorhanden.
Liegt heute die Flößer-Zukunft
ausschließlich in der
Traditionspflege?
Die Flößerei ist in unserer Gegend ein
ausgestorbenes Gewerbe, daher kann
sie mit den mehrtägigen Veranstal-
tungen durchaus als Traditionspflege
angesehen werden. Das ursprüngliche
Handwerk soll dabei den nächsten
Generationen sowie der Bevölkerung
weitervermittelt werden.
Für Interessierte gibt es
auch im Handwerksmuseum
Baldramsdorf, Bereich Flößerei,
viel Wissenswertes zu erfahren?
Das ist richtig. Die Ortsgruppe „Spit-
tal-Baldramsdorf“ der „Oberdrautaler
Flößer“ ist auch eine Sektion des Ver-
eins „Helfer der Ortenburg“, der das
Museum betreibt. Die Flößer sind be-
strebt, dass der Bereich der Flößerei
ausgebaut und erweitert wird.
Könnte man die Flößer denn als
Vorläufer der „Rafter bezeichnen?
Das sicher nicht, obwohl in englisch
sprechenden Ländern die Flößer als
„Tiber-Raftsmen“ bezeichnet werden.
Woher kommt ihre persönliche
Leidenschaft fürs Floß?
Ich bin erst 1994 zum bereits 1990 ge-
gründeten Flößerverein gestoßen. In
meiner Kindheit hat es dieses Hand-
werk nicht mehr gegeben und ich
wohnte auch nicht in Spittal. Nicht nur
die Traditionspflege an der Drau, son-
dern auch die jährlichen Reisen zu an-
deren Flößervereinen haben es mir
dabei angetan. 1995 waren wir mit 84
Personen sogar bei einem Internatio-
nalen Flößertreffen in Kanada.
Haben Sie einen Wunschtraum?
Ich war noch nie am Großglockner.
Eine Besteigung dieses Berges wäre
ein Wunschtraum der mich reizt.
25492
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Reservierungen: Tel. 04852/67111
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»Was Wann Wo«.
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
11. – 14. AUGUST 2014
MO DI
MI
DO
Premiere:
Planes 2 – Immer im Einsatz
„2D/3D Digital“
ab 6
15.00 {3D)
16.45 (2D)
17.45 (3D)
Premiere:
Lucy
ab 16
21.00
Step up: All in
„3D Digital“
jugendfrei
15.00 | 18.00
20.30
15.00 | 18.00
20.30
15.00 | 18.00
20.30
17.00 | 18.30
20.45
Planet der Affen – Revolution
„3D Digital“
ab 14
16.30 | 17.30
20.00
16.30 | 17.30
20.00
16.30 | 17.30
20.00
15.00 | 17.30
20.00
22 Jump Street
ab 12
19.00 | 20.45 19.00 | 20.45 19.00 | 20.45
20.45
The Purge – Anarchy
ab 16
21.00
21.00
21.00
19.00
Eyjafjallajökull – Der unaussprechliche Vulkanfilm
ab 10
19.00
19.00
19.00
19.15
Drachenzähmen leicht gemacht 2
„3D Digital“
ab 8
15.00 | 17.00 15.00 | 17.00 15.00 | 17.00
15.00
Drachenzähmen leicht gemacht 2
„2D Digital“
ab 8
15.00
15.00
15.00
15.00
Tinkerbell und die Piratenfee
jugendfrei
15.00
15.00
15.00