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CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2014
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bereitet, da das Brennmaterial ja
in mühseliger Arbeit auf den
Berg getragen, und die diversen
Symbole vermessen werden
müssen. Vom Hollbruckertal bis
zur Kinigat wird der ganze Kar-
nische Kamm beleuchtet.“
Hintergrund
Herz-Jesu Feuer gehen auf
den 1. Juni 1796 zurück. Da
legte der Tiroler Landesaus-
schuss vor dem Herz-Jesu Bild
der Bozner Pfarrkirche ein Ge-
löbnis zum Schutz des Landes
gegen äußere und innere Feinde
ab und erklärte den Herz-Jesu
Sonntag zum Tiroler Landes-
feiertag. „Dieses Gelöbnis wird
noch heute in Tirol gehalten. Zu
diesem Anlass wird alljährlich
das Herz-Jesu-Fest abgehalten,
besonders auch durch eine fei-
erliche Prozession und eben
auch durch die Berg- und Häu-
serbeleuchtung am Vorabend
des Festes.“
Ursprünglich waren die
Bergfeuer Signalfeuer, die zur
Zeit der Tiroler Freiheits-
kämpfe (1809) die Männer
zum Aufstand gegen die von
Süden anrückenden Franzosen
aufriefen. „Heute haben die
Bergfeuer natürlich rein reli-
giösen Charakter.“
Priesterjubiläum
Am 28. Juni wird um 20.30
Uhr auch die MK Untertilliach
auf dem Dorfplatz aufmar-
schieren und ein Konzert
geben. Die Beleuchtung in
Kartitsch wird heuer auch an-
lässlich des 50-jährigen Pries-
terjubiläums von Pater Florian
Wiedemayr durchgeführt.
Martina Holzer
Einmal sollte man in Kar-
titsch dabei gewesen sein, wenn
überall in der Gemeinde – ob
auf den Bergen, Wiesen oder bei
den Häusern – amVorabend des
Herz-Jesu Festes, das stets am
zweiten Sonntag nach Fron-
leichnam in Tirol gefeiert wird,
die Feuer und Lichter brennen.
„Auf den Bergen und Wiesen
werden an die 2.500 Einzelfeuer
entzündet. Auch die Häuser
werden mit Lichtern und kunst-
vollen christlichen Zeichen be-
leuchtet. Etwa mit Kreuzen auf
den Balkonen“, informiert
Bernhard Kofler, der zum Orga-
nisationsteam gehört und selbst
auch für die Beleuchtung sorgt.
Die Menschen kommen um
„Feuer zu schauen“, das mit
Einbruch der Dämmerung
gegen 21 Uhr beginnt, aus allen
Himmelsrichtungen.
„Wir
haben dann ein solch großes
Verkehrsaufkommen in Kar-
titsch wie sonst das ganze Jahr
nicht. Da sieht man nur mehr
Autokolonnen. Sogar einige
Produktionsfirmen haben von
der Beleuchtung schon diverse
Aufnahmen gemacht“, freut
sich Kofler.
Bis in die
Morgenstunden
Heuer werden die Herz-Jesu
Feuer am 28. Juni (Samstag)
entzündet. „Gewöhnlich sind
die Häuser bis Mitternacht be-
leuchtet, auf den Wiesen leuch-
ten die Feuer bis nach Mitter-
Mit einer aufwendigen Herz-Jesu-Beleuchtung sticht alljährlich die Ge-
meinde Kartitsch hervor – und das tirolweit. Immerhin werden rund 2.500
Einzelfeuer in den Bergen und Wiesen entzündet, zudem gibt es noch
etliche Hausbeleuchtungen.
Bis zu
100
Frei-
willige
sorgen
in Kar-
titsch
für die
schöne
Be-
leuch-
tung.
An die 2.500
Einzelfeuer
brennen in der
Nacht von
28. auf den
29. Juni in der
Gemeinde.
Kartitscher Herz-Jesu-Feuer sind einzigartig
scher. Unter die Helfer mischen
sich auch Zugewanderte oder
Verwandte von Einheimischen.
„Die Helfergruppen haben sich
über Jahrzehnte entwickelt
und nutzen die verschiedensten
Brennsysteme. Vieles wird
schon in den Wochen zuvor vor-
nacht und auf den Bergen bis in
die frühen Morgenstunden, so-
fern das Wetter passt.“
Bis zu 100 Freiwillige helfen
mit, die Feuer in den Bergen und
auf den Wiesen zu entfachen,
vom Volksschüler bis zum 80-
Jährigen. Meist sind es Kartit-