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„Im Jahr kommen wir auf fast
eine Milliarde Joghurtbecher.
Das ist ein Drittel des italieni-
schen Marktes“, berichtet Lan-
desrat Arnold Schuler stolz. Ne-
beneinander aufgestellt würden
Südtiroler Joghurtbecher fast
zweimal die Erde umrunden.
Jeder zehnte Apfel in Europa
kommt zudem aus Südtirol, im
Biobereich ist es sogar jeder
zweite Apfel. „Südtiroler Weine
erhielten im Vorjahr wiederum
137 mal Bestnoten in den ver-
schiedenen internationalen und
nationalen Weinführern“, so
Schuler.
Knapp 50 Baumarten
Über 336.600 Hektar Wald
bedecken Südtirol. „Rund die
Hälfte der Fläche des Landes
ist also bewaldet“, erklärt Schu-
ler. In Südtirols Wäldern finden
sich über 1.100 Pflanzenarten,
davon knapp 50 Baumarten.
Ein großer Teil der Wälder hat
eine enorme Schutzwirkung
gegen Steinschläge, Lawinen
und Murenabgänge.
„Insgesamt ist der Gesund-
heitszustand des Waldes als gut
zu bezeichnen. Prozessions-
spinner und Borkenkäfer werden
biologisch bekämpft“, informiert
Paul Profanter Abteilungsdirek-
tor Forst. Auch österreichische
Sägewerke entdeckten bereits
den Südtiroler Holzmarkt, in
Folge stiegen die Holzpreise.
Von den 71 Südtiroler Fernheiz-
werken produzieren 24 auch
Strom; Etwa 30 % der Primär-
ressource wird geliefert, alles an-
dere muss dazugekauft werden.
Milchmenge blieb
konstant
Martin Pazeller, Direktor der
Landesabteilung Landwirt-
schaft: „In der Berglandwirt-
schaft hat sich der Trend der
vergangenen Jahre fortgesetzt:
Die Milchmenge blieb kon-
stant. Die Märkte in der Milch-
wirtschaft werden ja immer
internationaler. Der Export
etwa nach Russland und China
stellt sehr hohe Anforderungen
hinsichtlich der Tierhygiene.“
Im Bereich der Milchwirt-
schaft waren Gebietsverschie-
bungen zu verzeichnen. Der
Sterzinger Milchhof etwa hat
200 Mitglieder im österreichi-
schen Bundesland Tirol. Bei der
Ziegenmilch gibt es eine Zu-
nahme von 9 %, vereinzelt findet
man auch Schafmilchbetriebe.
Zunahme der
Weinbauflächen
In der Obstwirtschaft stellt der
Besenwuchs eine große Heraus-
forderung dar. In der Weinwirt-
schaft gibt es eine Zunahme der
Weinbauflächen mit starker Ver-
lagerung in die Höhe. „Das
höchste Weinbaugebiet liegt im-
merhin auf 1.300 Meter unterhalb
von Schloss Marienberg.“ Die
Südtiroler Weinwirtschaft sucht
verstärkt internationale Märkte.
„Urlaub am Bauernhof“ ent-
wickelte sich mittlerweile zum
vierten Sektor im Bereich Land-
wirtschaft. Auch dort wird der
Qualitätstrend fortgesetzt. Im
Vorjahr wurde die fünfte Blume
eingeführt. Südtirols Land-
schaftscharakter wird auch
durch ausgedehnte alpine Grün-
landflächen, die 1.739 Almen,
geprägt. Sie machen rund 22 %
der Landesfläche aus.
Jagd und Fischerei
In der Jagd und Fischerei neh-
men die Wildschäden zu. „Im
Dialog mit der Jägerschaft und
mit den Grundbesitzern ist man
dabei, die Wildschäden zu ver-
mindern.“ Auch in der Fischerei
gelte es, Kompromisse mit der
Energie und der Wildbachver-
bauung zu finden. „Eine große
Herausforderung ist die Aufsicht
und Kontrolle, die der Forstbe-
hörde obliege. „Eine Herausfor-
derung ist auch die zunehmende
Freizeitnutzung, auch durch
Trendsportarten, und manchmal
fehlender Respekt gegenüber
der Natur. Hier gilt es Lösungen
zu finden. Wir sind nicht für Ver-
bote, sondern für Lenkungsmaß-
nahmen“, betont Profanter.
LANDWIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JUNI/JULI 2014
25
Die Weinwirtschaft verlagert sich zunehmend in höhere Lagen.
Südtirols Landwirtschaft ist
in vielen Bereichen „spitze“
„Beeindruckende Zahlen kennzeichnen mittlerweile die Südtiroler Landwirt-
schaft“, freut sich Landesrat Arnold Schuler. So produziert man in Südtirol täglich
etwa 2,6 Millionen Becher Joghurt. Jeder zehnte Apfel in Europa stammt aus Süd-
tirol. Bei der Ziegenmilch gibt es eine beachtliche Zunahme und anderes mehr.
Der Holz-
preis
steigt,
nicht zu-
letzt weil
es immer
häufiger
Kaufan-
bote von
österrei-
chischen
Sägewer-
ken gibt.
Bergweiden machen knapp ein Viertel der Landesfläche aus.
Jeder zweite Bioapfel kommt aus
einem Südtiroler Anbaugebiet.
In Südtirol werden täglich ca. 2,6 Millionen Becher Joghurt hergestellt.