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Oberkärntner
Volltreffer
31. März 2014
CHRONIK
Rückblick und Vorschau
im Nationalpark Hohe Tauern
Nationalparkreferent LR Christian Ragger und Nationalparkdirektor Peter Rupitsch
präsentierten den Tätigkeitsbericht 2013 und stellten die Schwerpunkte für das Jahr
2014 des Nationalparks Hohe Tauern – Kärnten vor.
„2013 standen rund drei Mil­
lionen Euro zur Umsetzung von
nationalparkkonformen
Pro­
jekten und Aktivitäten zur Ver­
fügung. Damit konnten wir eine
Vielzahl von Aktivitäten umset­
zen. Auch im Jahr 2014 verfügt
der Nationalpark Hohe Tauern
über ein attraktives und viel­
seitiges Programm“, betonte
­Ragger. Im Bereich des Wild­
tiermanagements konnte imVor­
jahr Bartgeierdame „Glockner­
lady“ nach einer erfolgreichen
sechsmonatigen
Behandlung
aufgrund einer schweren Blei­
vergiftung ein zweites Mal aus­
gewildert werden. Fortgesetzt
wurde auch das Forschungs­
projekt „Steinwild in den
Hohen­ Tauern“. Datenauswer­
tungen unter anderem aus Ge­
wichts- und Hornvermessungen
sowie­dem Wanderverhalten der
Tiere sollen Aufschluss über
die Entwicklung der Popula­
tion geben.­ Hier ist auch eine
grenzüberschreitende Koopera­
tion mit dem Nationalpark Gran
Paradiso­ im Piemont geplant.
„Die gewonnenen Daten werden
auch mit den aktuellen Klima-
und Wetterdaten verglichen um
Aussagen über eventuelle Zu­
sammenhänge der äußeren Ein­
flüsse auf die Entwicklung des
Steinwildes tätigen zu können“,
erklärte Rupitsch.
Auszeichnung
für Klimaschule
Auch die Angebote im Be­
reich der Bildung fanden großen­
Anklang. Rund 8.300 Schüler­
und Schülerinnen nahmen an
den betreuten Programmen des
Nationalparks teil. Auf weitere
vier Jahre verlängert wurde die
Partnerschaft mit den Volks­
schulen der Nationalparkge­
meinden. Darüber hinaus wurde
eine neue Partnerschaft mit der
landwirtschaftlichen Fachschule
Drauhofen abgeschlossen. Auch
in puncto Klimaschutz konn­
te der Nationalpark Hohe Tau­
ern mit einem erfolgreichen Bil­
dungsprogramm bereits seit drei
Jahren rund 7.800 Schüler und
Schülerinnen begeistern. 2013
wurde die Klimaschule neuer­
lich ausgezeichnet und erreichte
bei der Verleihung des Kärntner
Regionalitätspreises den zwei­
ten Platz in der Kategorie „Ener­
gie, Umweltschutz, Mobilität“.
Im Rahmen der Junior Ranger
Ausbildung erhielten Jugend­
liche im Alter zwischen 13 und
15 Jahren die Möglichkeiten, in
den verantwortungsvollen, inter­
essanten und abwechslungs-
reichen Beruf des Nationalpark
Rangers hinein zu schnuppern.
Weiters bot der Nationalpark
Hohe Tauern 19 Seminare an,
die sich durch ihre vielfältigen
und abwechslungsreichen The­
men auch an die heimische Be­
völkerung richteten und somit
zur nachhaltigen Entwicklung
der Region beitrugen.
Schwerpunkte 2014
Mitte Juli steht der Natio­
nalpark Hohe Tauern wieder
ganz im Zeichen der Artenviel­
falt. Angespornt durch die be­
merkenswerten Ergebnisse der
bisherigen Nationalpark Tage
der Artenvielfalt findet die­
se Schwerpunktinventur heu­
er im Kärntner Anteil vom 18.
bis 20. Juli im Seebachtal in
Mallnitz statt. „Seit 2007 konn­
ten mehr als 27.300 Datensätze­
gesammelt werden“, informiert
­Rupitsch. Weitere Schwer­
punkte im Jahr 2014: Das Pilot­
projekt „Auerwild“ und die
Aktion „bleifreie ­Munition“
in Kooperation mit der Kärnt­
ner Jägerschaft. Am 23. Mai
wird in Kooperation mit der
Kärntner Jägerschaft in Mall­
nitz ein Seminar zum Thema
„Auerwild – Wild mit beson­
deren ­Ansprüchen“ abgehalten.
Fortgeführt wird auch der Weg
in eine bleifreie Zukunft. Der
­Nationalpark Hohe Tauern geht
hier mit gutem Vorbild voran:
In allen Kärntner Nationalpark-
Revieren wird seit 2009 bei
der Durchführung von Regulie­
rungsabschüssen – sofern sol­
che erforderlich sind – bleifreie
­Munition verwendet.
Nationalparkdirektor Peter
Rupitsch und Nationalpark­
referent LR Christian Ragger.
Fotos: NPHT/Markus Reiter
Im Sommer 2014 werden über
160 Erlebnisführungen, die von
Nationalpark Ranger durchge-
führt werden, angeboten. Dazu
zählenbeliebte Programmpunkte
wie 360° Nationalpark: Pano-
ramatour Mohar, dem Klima­-
wandel auf der Spur: Gletscher-
weg Pasterze, Ruf der Wildnis:
Wildnistour mit E-Bike, Panora-
maweg Arlscharte, Wanderung
in das Großelendtal oder Natur-
lehrweg Gamsgrube. Neu bei
den Erlebnisführungen ist die
Steinbockbeobachtung bei Mor-
genstimmung.