Seite 6 - VO_2014_02

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Oberkärntner
Volltreffer
von Herbert Hauser
Interview
Der Jakobsweg bedeutet „Auszeit“
Der 65-jährige Peter Erschnig war bereits zweimal, 2011 und 2013, mit seiner Gattin Sigrun auf dem Jakobs-
weg („Camino de Santiago“). Als Jakobsweg wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch ganz Europa bezeichnet,
die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien (Westspanien, ca.
95.000 Einwohner) zum Ziel haben.
Kurz gefragt:
Peter Erschnig
(Görtschach/Hermagor)
Jakobsweg-Pilger
Sternzeichen:
Steinbock
Ich lese gerade:
„Das Geheimnis
von Santiago von Toti Lezea“
Ich esse gerne:
alle Nudelgerichte
Meine Lieblingstier:
Katze
Mein Lebensmotto:
Leben und leben lassen
Alle Interviews unter
www.oberkaernten-online.at
Welche Planung
war nötig?
Der 800 km langeWeg dauert rund zwei
Monate! Das wichtigste ist das Packge-
wicht und die Packordnung im Ruck-
sack. Es ist ja alles mit den Schultern
und den Hüften zu tragen. Beim ersten
Mal haben
wir viel zu
viel
ein-
g e p a c k t
und nach
450 km 6
kg ­Gepäck
nach Hause
geschickt.
2013 haben
wir nichts
Übe r f l üs -
siges mit-
gehabt. So
hatte
je-
der Ruck-
sack dann
mit Wasser
ein Gewicht
von rund 12
kg. Gutes
Schuhwerk
ist unbedingt notwendig. Die Füße sind
mit Hingabe täglich zu pflegen und ein-
zureiben. Wasser ist sehr wichtig. Das
wichtigste Wort ist „Bar“, denn dort
wird das Frühstück eingenommen und
unterwegs zu „Cafe con leche“ und
­„Pocadillo“ zugekehrt.
OVT: Herr Erschnig, Was waren
die Auslöser zu ihren beiden
Pilger-Reisen?
Peter Erschnig:
Meine Ehefrau Sigrun
hat schon in jungen Jahren vom Jakobs-
weg gehört. Dieser Gedanke war ein
­Leben lang gespeichert. Aufgrund einer
schweren Erkran-
kung wurde dieser
Pilgerweg im Jah-
re 2008 ernsthaft
besprochen
und
als Ziel festgelegt.
Anlässlich meiner
Pensionierung wa-
ren alle Abschieds-
geschenke
auf
­diese Pilgerschaft
ausgerichtet. 2011
war es dann so-
weit, ein Flug nach
Bilbao gebucht. Da-
nach haben wir uns
jeden Tag selbst
organisiert. 2011
gab es sehr viele
„Wow-Effekte“. Im-
mer ­etwas Neues
zu bestaunen, viele
Höhenmeter und endloseWeiten. 2013
war alles noch gespeichert. Wir brauch-
ten keine gelben Pfeile und Muscheln
(das sind die Wegweiser) suchen. Wir
wussten einfach wo es lang geht. Aller-
dings haben wir die zweite Pilgerreise
wesentlich intensiver aufgenommen.
Kämpften Sie mit Schmerzen,
wollten Sie vielleicht auch
einmal aufgeben?
Die Kunst besteht darin, die 800 km
richtig einzuteilen. 2011 sind wir bis
zu 37 km marschiert und wollten
noch mehr machen. Auf dieser langen
Strecke­lässt sich der Körper nicht über­
listen und es kommt dann die Rech-
nung: Blasen-, Bänder- und Beinhaut-
entzündungen usw. 2013 habenwir uns
ein Tagesziel von 20 km vorgenommen.
Das ging nicht immer – maximal waren
es 27 km. Dadurch konnten wir ohne
Schmerzen, Beschwerden und Voltaren
Santiago erreichen.
Wie verhält es sich mit dem
wichtigen Thema Nächtigung am
Jakobsweg?
Es gibt genügend Herbergen, Privatzim-
mer, Hostals und auch Hotels. In den
neuen Herbergen gibt es immer mehr
Schlafräume mit vier, sechs oder acht
Betten. Sicher gibt es auch noch Schlaf-
räume mit 40 Betten. Da ist dann schon
alles zu hören und zu riechen. Um5 Uhr
beginnt das Rascheln und um6 Uhr ver-
lassen die meisten die Herbergen, um
am frühen Nachmittag wieder ein Bett
zu bekommen.
Was ist es für ein Gefühl, in Santia­
go de Compostela anzukommen?
Das kann man nicht mit Worten be-
schreiben. Lediglich eines ist einem be-
wusst: Dass man mit einem lachenden
und einem unendlich traurigen Auge
ins Ziel marschiert. Das lachende Auge,
weil man etwas Großartiges geschafft
hat. Das Traurige, dass nun alles vor-
bei sein soll. Die Pilgermesse mit dem
fliegenden Weihrauchkessel („Bota­
fumeiro“) war für uns ein Emotions­
marathon. Die Tränen waren eine
­Stunde lang nicht zu beherrschen.
Was war und ist ihr
„persönlichstes“ Highlight?
Unser persönliches Highlight ist, dass
uns der Jakobsweg als Ehepaar noch
mehr zusammengeschweißt hat. Das
Vertrauen hat sich noch mehr vertieft,
weil sich einer auf den anderen immer
verlassen konnte.
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Reservierungen: Tel. 04852/67111
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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
17. – 20. FEBER 2014
MO DI
MI
DO
American Hustle
ab 10
18.00 | 20.15 18.00 | 20.15 18.00 | 20.15 17.45 | 20.15
Das finstere Tal
ab 16
18.15 | 20.30 18.15 | 20.30 18.15 | 20.30 18.15 | 20.30
Vaterfreuden
ab 8
18.15 | 20.30 18.15 | 20.30 18.15 | 20.30
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RoboCop
ab 12
20.30
20.30
20.30
18.15
47 Ronin
„3D Digital“
ab 12
18.15
18.15
18.15
Free Birds
„3D Digital“
ab 6
16.30
16.30
16.30
16.30
Free Birds
„2D Digital“
ab 6
16.30
16.30
16.30
16.30
Fünf Freunde 3
ab 8
16.30
16.30
16.30
16.30
Monokel:
Venezianische Freundschaft –
italienische OmU
ab 16
18.15 | 20.15
Sigrun & Peter
Erschnig.