Seite 26 - VP_2013_04

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UMFRAGE
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PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2014
Wie schaut es bei Ihnen mit der Ordnung aus?
„Eine Grundordnung ist ja okay, es
braucht aber auch die Improvisation.
Denn zum einen kann man im Leben
nicht alles planen, zum anderen wird
es dadurch spannender und mit Über-
raschungen bereichert. Was mache ich
denn etwa, wenn ich zu einer Sitzung
in die Bank müsste und plötzlich fest-
stellen würde, dass ich meine Akten
zuhause vergessen habe? Da hilft doch
letztlich nur Improvisationstalent.“
„Ein bisschen Chaos gehört doch zum
Leben. Aber trotz allem habe ich
Ordnung in meiner Unordnung. Mein
Wohnzimmer darf durchaus ‚benützt‘
ausschauen oder sich Schuhspuren
schon mal am Boden zeigen, gerade bei
Kindern. Das alles macht mich nicht
‚putz-verrückt‘. Beruflich hingegen, ich
bin im Hotelgewerbe tätig, sind
natürlich Sauberkeit und Ordnung sehr
wichtig.“
Gertraud Daverda (48),
Gastgewerbe-Angestellte,
St. Sigmund
„Die Schuhe gehören bei mir immer in
den Schuhschrank und verlasse ich nach
Mittag das Haus, muss der Abwasch ge-
macht sein. Diese Ordnung versuche ich
auch meiner zweieinhalbjährigen Tochter
Arnika spielerisch zu lernen. Ob im Kin-
derzimmer, in dem wir gemeinsam die
Spielsachen hinterher wegräumen, oder
anderswo. Und mittlerweile bringt sie au-
tomatisch selbst die Schuhe zum Regal.“
Gerald Hopfgartner (41),
Bankangestellter, Pfalzen
Jeder Mensch hat bekanntermaßen gern seine „eigene“ Ordnung. Muss beim einen alles auf seinem
bestimmten Platz stehen und blitzblank sein, hat es ein anderer lieber „chaotischer“. „PVT“-Reporter
Herbert Hauser hörte sich bei den Pustertalern um, wie sie es mit der Ordnung so halten.
Sabrina Ebner (41),
Hausfrau, Anras
Melanie Grünbacher (21),
Boutique-Verkäuferin, Ehrenburg
Rudi Kamenschek (64),
Pensionist, Toblach
„Das Genie beherrscht das Chaos! In mei-
nen Schuljahren habe ich ja meinen Eltern
noch gefolgt, doch nach und nach ist es
immer ‚besser‘, also viel mehr chaotischer,
bei mir geworden. Vielleicht dreht es sich
mit zunehmendem Alter ja wieder. Bislang
aber passt mir mein Chaos sehr gut und
falls ich mich selber nicht mehr darin zu
Recht finde, dann weiß ich mir einen super
Rat: Ich frage meine Mama.“
Fotos: Herbert Hauser
„In der Boutique, in der ich arbeite,
muss alles stets seinen Platz haben. Na
ja, vielleicht ist das der Grund, warum
sich meine Ordnungsliebe deshalb
daheim ein wenig ins Gegenteil verkehrt
und ich das eine oder andere Mal ein
bestimmtes Kleidungsstück suchen
muss. Mir fällt auf, dass die Jüngeren
eher ‚chaotischer‘ sind, die Älteren
wiederum die genaueren.“
Anja Niederkofler (20),
Boutique-Verkäuferin,
Terenten
„Das Leben braucht Ordnung, denn
sonst läuft nichts. Bei mir ist das seit
meiner Schulzeit so, ob Deutsch- oder
Rechenheft – keines wurde je ver-
schmiert oder zerlumpt. Und wenn,
dann wäre ich sicher darauf‚ energi-
scher‘ hingewiesen worden, als das
heute der Fall ist. Ich halte mich dies-
bezüglich bis heute daran. Selbst
wenn ich vielleicht einmal später
heimkomme, hänge ich immer meinen
Mantel richtig auf.“