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Oberkärntner
Volltreffer
18. November 2013
CHRONIK
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 23. November, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 23. November, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände, Tel. 04282/25381
(18. bis 25. November, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant
: Dolomiten Apotheke,
Glocknerstraße 20 b, Tel. 04852/62665
(23./24. November).
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 14844 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394
(bis 23. November, 12 Uhr).
Apotheke zur Hygiea,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(ab 23. November, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 23. November, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 23. November, 12 Uhr).
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 23. November, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 23. November, 12 Uhr).
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Maria
Spitaler
Kommentar von
Pro und Kontra
Schon lange wird über den Bau einer
schnellen Verkehrsverbindung zu un-
seren italienischen Nachbarn disku-
tiert. Nicht nur über den Weiterbau
der Alemagna-Autobahn, sondern
auch über den Bau des Plöckentun-
nels. Für das Gailtal wäre der Bau
sicher von großer Bedeutung. Der
Abwanderung entgegenwirken, der
Wirtschaft und dem Tourismus ei-
nen Aufschwung bescheren und so-
mit Arbeitsplätze schaffen, das sind
schlagkräftige Argumente für den
Bau. Die Befürchtungen, damit dem
Transit Tür und Tor zu öffnen, sind
aber auch nicht von der Hand zu
weisen. Das Hauptargument der ita-
lienischen Befürworter des Tunnels
war immer, dass dieser Tunnel den
Lkw-Transport von Triest nach Mün-
chen um 112 km verkürzen werde.
Nun ja, der Tunnel ist eine Sache –
aber wie geht es auf der Strecke wei-
ter? Da ist ja noch der Gailberg, eine
Strecke, auf der stärkerer Lkw-Ver-
kehr nicht wünschenswert ist. Da ist
aber auch Lienz, eine Stadt, die ohne
Umfahrung die Verkehrslawine jetzt
schon kaum bewältigen kann. Man
kann es drehen und wenden, wie
man will, es werden auch in Zukunft
Befürwortern und Gegnern die Argu-
mente nicht ausgehen. Das Einzige,
was ausgehen könnte, ist das Geld
– diese Problematik stellt sich aber
leider nicht nur beim Plöckentunnel,
sondern auch bei zahlreichen ande-
ren „Baustellen“ in unserem Land!
Die Autorin erreichen Sie unter:
redaktion@vol ltreffer.co.at
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BERKÄRNTNER
Wöchentlich besser informiert.
Beachten Sie die heutige Beilage
im Oberkärntner Volltreffer:
Wonderful Christmas!
(Teilbelegung Oberkärnten)
Bau des Plöckentunnels
wird wieder diskutiert
Nach fast zwei Jahren Stillstand kommt nun wieder Bewegung in die Causa „Plö-
ckentunnel“: Eine Studie soll klären, ob der rund 100 Millionen Euro teure Tunnelbau
wirklich sinnvoll ist.
Seit den 1980er-Jahren gab
es immer wieder Initiativen für,
aber auch Widerstände gegen
den Bau eines Plöckentunnels.
Das Land Kärnten hatte sich bis-
her immer gegen den Bau eines
Plöckentunnels ausgesprochen.
„Der Bau des Plöckentunnels
wäre nicht nur für den Gailtaler
Raum wichtig, sondern auch für
dieBeziehungen zwischenKärn­-
ten und Friaul“, erklärt Straßen­
baureferent­Gerhard­Köfer.
Abwanderung verhindern
In erster Linie wäre der Tun-
nel vor allem für die regionale­
Wirtschaft und den Tourismus­
von strategisch wichtiger Be­
deu­tung, betont Köfer. „Mit
dem sicheren Ausbau gewinnt
diese Verkehrsverbindung wie-
der mehr an Bedeutung, was gut
für die Wirtschaft in der Region
wäre, auch als Standort für Be-
triebsneuansiedelungen.“ Der
Bürgermeister von Kötschach-
Mauthen, Walter Hartlieb, be-
zeichnet den Tunnelbau als
„notwendig für die weitere Ent-
wicklung zwischen Österreich
und Italien“. Für ihn sind aber
auch die zunehmende Land-
flucht sowie die kritische Situ-
ation auf dem heimischen Ar-
beitsmarkt entscheidende Grün-
de für seine Zustimmung. „Mit
einem Plöckentunnel steigt der
wirtschaftliche, touristische und
kulturelle Austausch der an-
grenzenden Region. Dadurch
sollte es gelingen, Arbeitsplät-
ze in den Regionen abzusichern
und neue zu schaffen.“
Tor zur Transithölle
Heftige Kritik wegen dieser
Pläne kommt von den Grünen
in Hermagor. Für Bezirksspre-
cher Viktor Mitsche wäre ein
Plöckentunnel das Tor zur Tran-
sithölle. „Ein Lkw-Durchzugs­
verkehr, Tag und Nacht, von den
norditalienischen Häfen nach
Süddeutschland, Holland und
in die skandinavischen Länder,
wäre fatal für dieses touris­tisch
genutzte Gailtaler Erholungs-
gebiet. Dieses wäre dann durch
den Transitverkehr praktisch
tot“, so Mitsche. Auch das „Tot-
schlag-Argument“ – Verhinde-
rung der Abwanderung – lässt
der Grüne-Politiker nicht gelten.
„Sie alle bleiben jeden Beweis
schuldig, dass ein Straßenbau,
der in erster Linie für den Tran-
sitverkehr erfolgt und nicht für
die Wohnbevölkerung, die Ab-
wanderung verhindern könnte“,
betont der Bezirkssprecher.
Finanzierung
Zwei mögliche Tunnel-Va-
rianten werden erst einer um-
fassenden Prüfung unterzogen:
Das Basistunnel-Projekt kostet
in etwa 200 Millionen Euro, der
Scheiteltunnel ersten Einschät-
zungen zufolge ca. 80 bis 100
Millionen Euro. „Bei dieser Va-
riante muss jedoch berücksich-
tigt werden, dass die Plöcken-
straße bis zum Tunnel auf einer
Seehöhe von ca. 1.000 m kom-
plett ausgebaut werden muss.
Dieser Ausbau käme dann zu
Lasten des Landes Kärnten und
kostet ca. 30 Millionen Euro zu-
sätzlich“, gibt Köfer zu beden-
ken. Aus aktueller Sicht ließe
sich der Tunnel gar nicht finan-
zieren, da beide Varianten die
budgetären Mittel der Landes-
regierung kolossal überschrei-
ten würden. „Da es sich hier
aber um ein länderübergreifen-
des Projekt handelt, müssen die
Bedingungen der Kostenteilung
erst zur Verhandlung gebracht
werden. Auch die EU könnte
sich an diesem Projekt beteili-
gen“, meint Köfer.
Viele offene Fragen
Wie geht es nun weiter? Zu-
nächst müssen noch viele offene
Fragen mit den Regierungspart-
nern in Friaul geklärt werden.
„Sollte es kein Interesse der Ita-
liener an dem Tunnelprojekt ge-
ben, gibt es auch keine weitere
Grundlage für den Bau des Tun-
nels“, erklärt Köfer. Sollten die
italienischen Nachbarn jedoch
weiterhin dem Projekt Plöcken-
tunnel positiv gegenüberstehen,
wird eine umfassende Studie un-
ter Berücksichtigung aller Fak-
toren prüfen, ob ein Plöckentun-
nel überhaupt sinnvoll ist und
tatsächlich die ­Infrastruktur in
beiden Regionen nachhaltig ver-
bessern würde.
Magdalena Girstmair