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PORTRAIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2013
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dortige Pastoralarbeit war aller-
dings total anders als beim ersten
Mal in Brasilien. Fast die Hälfte
der Bevölkerung waren Protes-
tanten.“ Er versuchte erneut mit
Laien die Arbeit zu bewältigen.
Was am Stadtrand von Rio und
schon in Aimorés wichtig war:
Die Bibelarbeit. „In Aimorés
waren in all den Gemeinden über
150 Bibelgruppen, die sich jede
Woche getroffen haben. Wir be-
reiteten diese Treffen zentral vor.
In Itaguai gab es natürlich viel
weniger Bibelarbeit. Aber doch
existent. Und ich war auch viel
mehr eingebunden in Probleme –
vor allem mit Drogen und Ge-
walt. Da ging es oft furchtbar
grausam zu.“
Gewalt überall
„Die Leute haben einen am
Abend nicht alleine in Rio
gehen lassen. Untertags war es
aber auch gefährlich. Obwohl
die Polizei gegenwärtig war“, so
Steiner, der stets darauf bedacht
war, im öffentlichen Raum nicht
aufzufallen. „Ich bin zwar nicht
gerade wie ein Straßenstreicher
herumgegangen, aber ich wollte
keinesfalls wie ein Tourist aus-
sehen.“
ImApril 2008 dann die Rück-
kehr nach Absam. „Dort machte
ich ein Jahr lang die Sonntags-
aushilfen, dann ein weiteres
Jahr den Pfarradministrator von
Volders.“ 2010 entstand der
Seelsorgeraum Fritzens-Volders-
Wattens und man wählte Steiner
zum Regionaloberen der Tiroler
St. Josefs-Missionare. Einmal
im Monat hört man ihn auch auf
Radio Maria in der Sendung
„Glaubensforum“ sprechen.
Auch in Brasilien wurde jeder
seiner Sonntagsgottesdienste im
dortigen lokalen Radio übertra-
gen. „Von Brasilien habe ich im
Übrigen die Offenheit und Tole-
ranz in mein Land mitgenom-
men“, freut sich Steiner.
Martina Holzer
Anton
Steiner
mit Jo-
seph
Ding und
Albert
Rotten-
steiner
(v. l.).
Steiner
bei einem
Treffen
der Jo-
sefsmis-
sionare
im Jahr
2002.