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WIRTSCHAFT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
NOVEMBER/DEZEMBER 2013
22
Wirtschaftsmeldungen
Mehr Power für die Forschung in Südtirol:
Forschungseinrichtungen werden vernetzt
Das Südtiroler Forschungsnetzwerk nimmt konkrete Formen an. In den kommenden
fünf Jahren sollen in den Schwerpunktbereichen Energieeffizienz, Alpin-, Umwelt-
und Lebensmitteltechnologie geforscht werden.
Sabina Kasslatter
Mur ist im Südtiro-
ler Landtag für
den Bereich
Forschung, Bil-
dung und Uni-
versität zuständig.
Sie fordert ver-
stärkte Vernetzung
im Forschungs-
bereich.
Laimburg ist eine der vier Forschungseinrichtungen, die jetzt miteinander vernetzt werden.
Südtiroler Forschungseinrichtungen sollen von der Zusammen-
arbeit profitieren.
„Forschung, Entwicklung
und Innovation sind ein Kreis-
lauf und hängen voneinander
ab. Ohne Grundlagenfor-
schung kann es keine Innova-
tion in den Unternehmen
geben", ist Forschungslandes-
rätin Sabina Kasslatter Mur
überzeugt. Sie stellte mittler-
weile vier mehrjährige Verein-
barungen von vier For-
schungseinrichtungen mit
dem Land vor. „Wir arbeiten
an einem System, indem alle
Teile ineinandergreifen. Nur so
bringt Forschung Innovation
für die Unternehmen und den
Wirtschaftsstandort“, erklärt
Innovationslandesrat Roberto
Bizzo.
Schwerpunkte
Schon in den vergangenen
Jahren wurden seitens des Lan-
des tausend Projekte von Unter-
nehmen mit 17,5 Mio € unter-
stützt. Daneben begann das
Land nun mit der Unterzeichnung
der Leistungsvereinbarung mit
der Uni Bozen, Laimburg, Eurac
und Eco-Research die Vernet-
zung der Forschungseinrichtun-
gen. Dabei konzentriert man sich
auf vier Forschungsschwer-
punkte: alpine Technologien, Kli-
maHaus und erneuerbare Ener-
gien, Lebensmitteltechnologie
und Umweltwissenschaften. Für
diese vier Schwerpunkte stellt die
Landesregierung im Rahmen der
vier Vereinbarungen in den kom-
menden vier Jahren 24 Mio € be-
reit. „Uns geht es darum, dass
über die Konzentration auf diese
Schwerpunkte die Leistungsfä-
higkeit der Forschungseinrichtun-
gen gesteigert wird, die Auftrags-
forschung Fuß fasst und interna-
tional sichtbare Forschungsvor-
haben ermöglicht werden“, so
Kasslatter Mur. Die finanziellen
Mittel sind Rückflüsse aus dem
Wirtschaftsrotationsfonds, die
über die Investition in die For-
schung indirekt wieder den Un-
ternehmen zugute kommen.
Was passiert nun?
In Sachen KlimaHaus und er-
neuerbare Energien werden Uni
Bozen und Eurac in den kom-
menden fünf Jahren mit 24 For-
schern und sechs Forschungsla-
bors beispielsweise die Energie-
effizienz und den Klimakomfort
von Gebäuden erforschen. Für
diesen Schwerpunkt stehen 7,8
Mio € bereit.
rung. Die Forscher werden an
der Verbesserung von Rezeptu-
ren, neuartigen Lebensmittelzu-
taten und Herkunftsnachweisen
Die Forschung im Be-
reich Lebensmitteltech-
nologie wird von Laim-
burg und Uni Bozen
vorangetrieben. Mit
7,4 Mio € erforscht
man die Lebens-
mittelverarbei-
tung und
die Le-
bensmit-
telzerti-
fizie-
für typische Südtiroler Lebens-
mittel arbeiten und die gewonne-
nen Erkenntnisse an Mikropilot-
anlagen in die Praxis bringen.
Eco-Research, Laimburg und
Uni Bozen arbeiten hingegen im
Bereich Umweltwissenschaften
zusammen. Mit 2 Mio € soll über
die Isotopenanalyse die Herkunft
von Lebensmitteln bestimmt
werden. Die Isotopenanalyse er-
möglicht lokalen Produzenten
und Verarbeitern den Ursprung
der Waren nicht nur auf Papier-
basis zu garantieren, sondern
am Produkt selber nachzuwei-
sen und sich somit auch vor
Produktfälschung zu schützen.
Alpine Technologie
6,9 Mio € stehen hingegen für
die Forschung im Bereich alpine
Technologie zur Verfügung. Mit
diesen Mitteln wollen Eurac und
Uni Bozen beispielsweise zwei
hochmoderne Laboratorien bzw.
Simulatoren einrichten. In einem
Simulator sollen beispielsweise
extreme Umweltbedingungen
nachgestellt werden können, um
Materialtests durchzuführen. Au-
ßerdem soll ein Sicherheitsfor-
schungs- und Sicherheitsprü-
fungslabor gebaut werden.