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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
16. SEPTEMBER 2013
CHRONIK
9900 Lienz, Bürgerau 12, +43 (0)4852 61000, www.waudegardens.com
Sedum Carl
statt
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Herbstzauber-Angebot
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GmbH
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Mo-Fr 9.00 – 18.00
Sa
9.00 – 17.00
(gültig ab 14. September)
Obernosterer.
Kärnten
wählt
Klartext.
Am 29. September ÖVP
114815
Kurzmeldung
Pilgerfahrt
Auch heuer gibt es wieder eine
Fahrt zu Pfarrer Santan Fernandes
in St. Ulrich/Pillersee, mit Anbetung,
Beichtgelegenheit, heiliger Messe
und Heilungssegen. Die Anfahrt er-
folgt am Samstag, 21. September,
über das Mölltal, in Lienz kann man
am Mitteregger Kreuz zusteigen. An-
meldung bei Annelies Moser, Tel.
0676-5200592 und Gerlinde Brug-
ger, Tel. 04875-6179.
Man darf den Berg
nicht „konsumieren“
…man muss ihn begreifen, sagt Stefan Rieger, der gemein-
sam mit drei anderen Oberkärntnern die umfangreiche
Bergführerausbildung in Chamonix abgeschlossen hat.
Manfred Weichselbraun aus
Rangersdorf, Josef Klingesber-
ger aus St. Lorenzen im Les-
achtal, Elisabeth Fürstaller aus
Gmünd und der Großkirchhei-
mer Stefan Rieger bestanden im
Vorfeld die umfangreiche se-
lektive Aufnahmeprüfung, die
auch einen umfassenden Tou-
renbericht enthielt. In den bei-
den letzten Jahren absolvierten
dann 28 Teilnehmer – darunter
vier Frauen – insgesamt zehn
Ausbildungskurse an verschie-
denen Standorten. Fels- und
Sportkletterkurs, Skitouren und
Ski-Hochtourenkurs im Win-
ter und im Sommer umfasste
der „Hochtourenkurs 1“, dem
21 Praxistage folgten. Beim
„Hochtourenkurs 2“ wurde in
Fels und Eis geklettert, auch ein
Freeride-Kurs musste absolviert
werden. Der Abschlusskurs fand
dann in Chamonix statt. Rieger:
„Das war vollkommen konträr
zu unserer Bergwelt. Nicht nur,
dass in Granit geklettert wurde,
auch die Höhe machte uns zu
schaffen. Immerhin lag schon
unser Ausgangspunkt, die Berg-
station der Seilbahn, in 3.800 m
Höhe!“ Die enorme körperliche
und geistige Anstrengung führte
die Teilnehmer oftmals an ihre
Grenzen.
Risiko-Reduzierung
Eines der Unterrichtsfächer
war „Alpine Gefahren“, mit
einemm Tiroler Bergführer als
Ausbildner. Eine Woche nach
dem Abschluss verlor dieser in
der Tiroler Bergwelt sein Leben.
„Da fängt man an nachzudenken “,
ist Rieger heute noch erschüt-
tert. „Während der Ausbildung
erfährt man eine so tiefe Ver-
bundenheit mit den Kameraden,
lernt so viel voneinander, da ist
die Bestürzung über ein solches
Unglück sehr groß!“ Man kön-
ne aber ein Restrisiko niemals
ganz ausschließen. „Der Berg ist
kein Konsumgut“, sagt Rieger,
und: Ein „richtiger“ Bergsteiger,
von denen es leider immer we-
niger gäbe, will den Berg „ver-
stehen“. Dazu brauche man Zeit.
Am schlimmsten für ihn sei,
wenn von Mitte Juli an und den
ganzen August hindurch Massen
Die neuen Berg- und Skiführer beendeten die Ausbildung mit einer
zweitägigen Abschlussprüfung.
von unerfahrenen Menschen
versuchen, die Berge rasch zu
„konsumieren“. Gerade in einer
Zeitspanne, in der diese ohne-
hin am schwersten zu besteigen
seien, da der Schnee fehle und
dadurch die Gefahr von Stein-
schlag höher sei. Da passiere
dann am meisten, nicht zuletzt
durch Selbstüberschätzung.
Der „weiße Rausch“
Große Gefahren sieht Rie-
ger auch beim „Freeriden“. Im
Gegensatz zum klassischen
Ski-Bergsteigen, bei dem man
den Hang von unten „erfährt“
und Schneeaufbau etc. kennen
lernt, erliegen immer mehr un-
erfahrene Leute dem „weißen
Rausch“ des Tiefschneefahrens,
ohne vorher die Hänge von un-
ten beurteilen zu können . „Zum
Glück gibt es immer mehr Kur-
se, in denen man lernen kann,
Risken zu minimieren. Als Berg-
und Skiführer beschränkt man
sich auch nicht darauf, andere
sicher auf den Berg und wieder
nach unten zu bringen, viel Zeit
wird in die Sicherheit der Gäste
investiert. „Wir sanieren Wege,
verbessern die Infrastruktur und
bringen Sicherungen an“, so der
frisch gebackene Berg- und Ski-
führer, der das Klettern beim
Verein „Alpenraute“ in Lienz
erlernt hat.