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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
22. APRIL 2013
CHRONIK
Friedl
Schmuck
Kommentar von
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900/88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl) können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
Welcher Zahnarzt in Ihrer Nähe am
Notarzt
Notruf
141
Apotheker-
dienste
Spittal:
Malchus Apotheke,
Villacher Straße 15, Tel. 04762/4394
(bis 27. April, 12 Uhr).
Apotheke zu Hygia,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607
(ab 27. April, 12 Uhr).
Wochenende und an Feiertagen
Notdienst leistet, erfahren Sie bei allen
Rot-Kreuz-Dienststellen in Ihrer Nähe.
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Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288
(bis 27. April, 12 Uhr).
Obervellach:
Adler Apotheke,
Hauptplatz 53, Tel. 04782/2244
(bis 27. April, 12 Uhr).
Radenthein:
Paracelsus Apotheke,
Paracelsusstraße 2, Tel. 04246/2055
(bis 27. April, 12 Uhr).
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602
(bis 27. April, 12 Uhr).
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Millstatt:
See Apotheke,
Georgsritter-Platz 156, Tel. 04766/2130
(ab 27. April, 12 Uhr).
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234
(ab 27. April, 12 Uhr).
Hermagor:
Gailtal Apotheke,
Gösseringlände, Tel. 04282/25381
(22. bis 29. April, 8 Uhr).
Nußdorf-Debant:
Dolomiten Apotheke,
Glocknerstraße 20 b, Tel. 04852/62665
(27./28. April).
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In Würde altern
Die Länder, teils ohnehin tief in
den roten Zahlen, kämpfen mit
der Explosion der Pflegekosten.
Trotzdem hat nun die neue Kärnt-
ner Landesregierung nach zehn
Monaten die „soziale Schande“
- den Pflegeregress - wieder be-
seitigt. Jeder Mensch begehrt das
Recht, in Würde zu leben und so-
mit auch in Würde zu altern. Mit
dem Begriff „Alter“ assoziieren
wir Verfall, Verlangsamung, Ruhe-
stand, Einsamkeit und Tod. Viele
Menschen begegnen dem Äl-
terwerden mit Sorge und Angst,
denn alt sein bedeutet oft, auf Hil-
fe angewiesen zu sein, seine Mo-
bilität zu verlieren und an Vitalität
einzubüßen. In Zukunft gilt es, sich
vielen Herausforderungen zu stel-
len: der demografischen Alters-
strukturverschiebung, dem Fach-
kräftemangel, dem steigenden
Qualitätsbewusstsein der Senio-
rInnen und deren Erwartungen
in Bezug auf individuelle Bedürf-
nisse. Die künftigen „Alten“ wer-
den erwarten, dass sich Angebote
und Leistungen ihren Bedürfnis-
sen anpassen und nicht umge-
kehrt. Die neuen „Alten“ werden
selbstbestimmter sein, als es die
bescheidene Kriegs- und Nach-
kriegsgeneration war. Durch das
höhere Bildungsniveau wird man
mit höheren Einkommen rech-
nen können und in der Lage sein,
für Dienstleistungen zu bezah-
len. Die Zukunft wird innovative
Lösungen bringen, die aber fol-
genden Grundsatz haben sollten:
Einrichtungen zur Betreuung alter
Menschen ohne Wirtschaftlich-
keit sind nicht zu halten – ohne
Menschlichkeit ist es in ihnen je-
doch nicht auszuhalten.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Pflegeregress – soziale
Schande wurde beseitigt
Gleich in der ersten Regierungssitzung der neuen Kärntner Landesregierung wurde
gegen eine Stimme der FPK der Pflegeregress nach nur zehn Monaten wieder abge-
schafft.
„Die Abschaffung
des
P egeregresses
macht Kärnten ein
Stück
menschlicher
und sozialer“, betonte
Landeshauptmann Dr.
Peter Kaiser. „Das
nimmt vielen Men-
schen das Gefühl, ih-
ren Angehörigen nur
auf der Tasche zu lie-
gen.“ Die Grünen unter
LR Rolf Holub hatten
den P egeregress stets
als „soziale Schan-
de“ angeprangert. Die
ÖVP bestätigte partei-
interne Diskussionen
darüber.
Insgesamt
müsse alles der Ziel-
setzung „in Würde zu
altern“, untergeordnet
werden. „Das Thema
P ege wird in Zukunft
große Bedeutung er-
halten, es braucht neue
Konzepte, vor allem
die P ege zuhause ge-
hört forciert“, erklär-
te Landesrat Dr. Wolf-
gang Waldner. Kaiser
sprach von einer sehr positiven
Atmosphäre bei der ersten Re-
gierungssitzung. Nach der Aus-
arbeitung des entsprechenden
Gesetzestextes durch die Sozial-
und die Verfassungsabteilung
sowie den Beschluss im Land-
tag solle der P egeregress mit 1.
Mai abgeschafft sein.
Pflege ist wichtig
Die erste Regierungssitzung
der neuen Kärntner Landesre-
gierung fand letzte Woche statt.
Wie Landeshauptmann Peter
Kaiser in der anschließenden
gemeinsamen Pressekonferenz
der „neuen Kärntner Zukunfts-
koalition“ berichtete, wurden
elf Beschlüsse einstimmig und
einer, nämlich die Abschaffung
des P egeregresses, mehrheit-
lich gefasst. Für ihn sei heute
ein besonderer Tag, sagte Lan-
desrat Holub. Er unterstrich die
Sinnhaftigkeit der Abschaffung
des P egeregresses und be-
zeichnete diesen als sozialpo-
litische Schande. Das Thema
P ege werde eine immer wich-
tigere Rolle einnehmen,
wegen der Langlebig-
keit der Menschen und
der damit verbundenen
steigenden
Kosten.
„Auch das Modell einer
P egeversicherung ist
anzudenken“, so Holub.
4.000 Betroffene
Die FPK beschloss
im Vorjahr die Einfüh-
rung des P egeregres-
ses. Seitdem müssen
Angehörige von P e-
gebedürftigen für einen
Teil der Verp egung -
nanziell aufkommen.
Davon betroffen waren
auch die Eltern von be-
hinderten Menschen.
Der damalige FPK-So-
ziallandesrat und heu-
tige geschäftsführende
Parteiobmann Christian
Ragger sprach damals
von einer „sozialver-
träglichen Maßnahme“,
die dem Land vier Mil-
lionen Euro im Jahr
bringen sollte. Nach
zehn Monaten wurde der P e-
geregress nun per Regierungs-
beschluss wieder abgeschafft.
SPÖ, ÖVP und Grüne stimm-
ten dafür, ebenso wie das Team
Stronach.
Dagegen stimmte die FPK.
Ab 1. Mai wird es keine Vor-
schreibungen für die derzeit
4.000 betroffenen Kärntner ge-
ben. Damit ist das Nachbarland
Steiermark das einzige Bundes-
land, wo von Angehörigen eine
Zahlung für die P ege eingeho-
ben wird.
FriSch