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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
11. FEBER 2013
CHRONIK
Die „echte“
Grippe: Influenza
Was landläufig als „Grippe“ bezeichnet wird, ist meist
nicht mehr als eine heftige, aber relativ harmlose Er-
kältung. Dagegen ist die echte Grippe, von Fachleuten
auch „Influenza“ genannt, eine ernst zu nehmende Er-
krankung, bei der es auch zu lebensbedrohlichen Kom-
plikationen kommen kann.
Die In uenza ist eine akute
Infektion der oberen Atem-
wege (Nase, Rachen, Lunge),
die durch einen In uenza-Vi-
rus hervorgerufen wird. Es gibt
drei Typen von In uenza-Viren:
Typ A, B und C, wobei für den
Menschen nur die Typen A und
B von Bedeutung sind. Typ A ist
hoch ansteckend und sehr varia-
bel. Er bildet immer neue Sub-
typen, die in Menschen und/
oder Tieren zirkulieren. Der In-
uenza-Typ B kommt nur beim
Menschen vor. Die alljährliche
Grippe-Epidemie ndet in der
Öffentlichkeit zwar nur wenig
Beachtung, ist aber für unser
Gesundheitssystem eine große
Belastung. So erkranken im
Laufe einer gewöhnlichen Grip-
pe-Saison (Oktober bis März)
etwa 5 bis10 % der Erwachse-
nen und 20 bis 30 % der Kinder
an In uenza. Jedes Jahr sind in
Österreich über 1.000 Grippe-
tote zu beklagen.
Symptome
Bei einer echten Grippe be-
kommt man „aus heiterem Him-
mel“ plötzlich hohes Fieber
(mindestens 38,5 °C), Hals-,
Kopf- und/oder Gliederschmer-
zen und einen schweren, tro-
ckenen Reizhusten. Schweiß-
ausbrüche,
Schüttelfrost,
Schnupfen, aber auch Übelkeit,
Erbrechen und Durchfall können
noch hinzukommen. Außerdem
ist man meist furchtbar müde.
Kurz: Man fühlt sich innerhalb
kürzester Zeit (binnen zwei bis
drei Stunden) schwer krank.
Das Fieber und die Schmerzen
sind das Resultat der körperei-
genen Abwehr gegen das In u-
enza-Virus. Der Körper versucht
mit der Infektion fertig zu wer-
den und das gelingt ihm nur un-
ter äußerster Anstrengung. Für
manche Menschen kann diese
Krankheit deshalb auch lebens-
bedrohlich werden. Ältere Men-
schen und chronisch Kranke,
wie z. B. Diabetiker, Asthmati-
ker, Lungen-, Herz- oder Nie-
renkranke, kostet eine In uenza
nicht selten die letzte Kraft. Bei
derart geschwächten Menschen
kommt es häu g zu einer soge-
nannten „Sekundärinfektion“.
Auf dem durch das Virus vorge-
schädigten Lungengewebe ma-
chen sich dann noch zusätzlich
Bakterien breit, was eine akute
Bronchitis oder gar eine Lun-
genentzündung zur Folge haben
kann. Auch andere Organe, wie
das Herz, und das Zentralner-
vensystem können von Kompli-
kationen betroffen sein.
Dauer
Wenn die In uenza einen „un-
komplizierten“ Verlauf nimmt,
dauert sie in der Regel etwa
eine Woche. Das Fieber ist ei-
nen Tag nach dem Auftreten der
ersten Symptome am höchsten
und hält gewöhnlich bis zu fünf
Tage an. Spätestens nach sieben
Tagen verschwinden die mei-
sten Symptome wieder. Nur der
Husten kann etwas hartnäckiger
sein und bis zu zwei Wochen
dauern. In der Regel hat man
das Ganze jedoch nach ein bis
zwei Wochen überstanden. Al-
lerdings fühlt man sich auch
danach noch einige Tage müde
und schlapp.
Behandlung
Wie alle Viruserkrankungen
ist die In uenza nicht mehr auf-
zuhalten, wenn man sich erst
einmal in ziert hat. Lediglich
die Grippe-Symptome (Fieber,
Kopf- und Gliederschmerzen)
können gelindert werden, z. B.
mit ebersenkenden Schmerz-
mitteln. Wenn ein schwerer Ver-
lauf der Erkrankung zu befürch-
ten ist (z. B. bei Risiko-Pati-
enten), kann auch die Einnahme
antiviraler Medikamente sinn-
voll sein. Diese Medikamente
hemmen die Vermehrung der In-
uenza-Viren, lindern die Grip-
pe-Symptome und können die
Krankheitsdauer um einen bis
zweieinhalb Tage reduzieren –
vorausgesetzt die Behandlung
wird innerhalb von 48 Stunden
nach dem Auftreten der ersten
Symptome begonnen. Der Ein-
satz antiviraler Medikamente
ist allerdings nicht unproble-
matisch. Denn mit der Zahl der
Menschen, die diese Medika-
mente einnehmen, steigt auch
das Risiko, dass die In uenza-
Viren dagegen resistent werden.
Dann sind die einzigen Waffen,
die es gegen die In uenza gibt,
vielleicht schon wirkungslos,
wenn sie dringend gebraucht
werden.
Grippe-Patienten, bei denen
keine schwerwiegenden Kom-
plikationen zu erwarten sind,
sollten daher auf die Einnahme
antiviraler Medikamente ver-
zichten. Stattdessen emp ehlt es
sich, drei bis fünf Tage das Bett
zu hüten und sich richtig auszu-
kurieren. Um keinen Rückfall
zu erleiden und um andere vor
Ansteckung zu schützen, sollten
an Grippe Erkrankte mindes-
tens zwei Wochen nicht zur Ar-
beit oder zur Schule gehen und
auch alle sonstigen Termine ab-
sagen. Kinder tragen übrigens
das größte Risiko, an In uenza
zu erkranken. Denn ihr Immun-
system hatte in den meisten Fäl-
len noch nie mit dem In uen-
za-Virus zu tun. Außerdem ste-
hen Kinder in Kindergärten und
Schulen in engem Kontakt, was
wiederum die Gefahr einer An-
steckung erhöht.
Wer sich nicht gegen In u-
enza impfen lassen will oder
kann, sollte während einer
Grippe-Epidemie besonders
auf Hygiene achten, um sich
und andere vor Ansteckung zu
schützen, d. h.:
• Regelmäßig Hände
waschen und vom Gesicht
fernhalten
• Hygienisch husten
(nicht in die Hand,
sondern in den Ärmel)
• Auf Körperkontakt
(Hand geben, umarmen,
etc.) verzichten
• Geschlossene Räume
regelmäßig lüften
Quelle: www.aktivgegengrippe.at
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