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Mit seinem von
ihm erstellten
Buch „Schiri-
Gruppe Lienz“.
Foto: Martina
Holzer
CHRONIK
PUSTERTALER VOLLTREFFER
JÄNNER/FEBER 2013
3
nicht als Schmied erweitern
möchte.“ Kollreider sagte sofort
zu. Aber er wollte das Schmie-
den von Anfang an so zeigen,
wie es früher gemacht wurde.
Somit sorgte er für eine Feuer-
stelle, Kohle, einen Amboss und
Hammer in verschiedenen Grö-
ßen. Kraft in den Oberarmen und
Phantasie hatte er ohnehin. „Al-
lerdings konnte ich bis heute kei-
nen alten Blasbalken auftreiben,
sondern muss ein elektrisches
Gebläse für die Feuerstelle ver-
wenden“, so Kollreider, der im
Anraser Unternehmen Schöss-
wender nicht nur eine Schlosser-
lehre absolvierte, sondern bis
heute dort arbeitet. „Das Unter-
nehmen steht voll hinter meiner
privaten Leidenschaft“, betont er.
Schiedsrichter und Autor
So wie auch seine Ehefrau
Sigrid, die zwei Jahre, zwei Mo-
nate und zwei Tage jünger ist als
er. „Und auch mit ledigen Name
Kollreider hieß“, sagt er
schmunzeld. Gemeinsam haben
die beiden drei Kinder: Mario,
Miriam und Michell. Soviel
Lob und Anerkennung der
Papa bei seinen Schauvor-
führungen auch be-
kommt, umso mehr
Beschimpfungen
muss er sich wie-
derum als Schieds-
richter von Spielern
und Zuschauern auf dem Fuß-
ballfeld gefallen lassen. Seit 13
Jahren macht er diesen harten
Job. Auch aus Leidenschaft
wohlgemerkt. Zudem verfasste
er jetzt im stillen Kämmerlein
auch ein 132-seitiges Buch (mit
überwiegend Bildern) über die
„Schiri-Gruppe Lienz“ von den
Anfängen bis heute.
Der Anraser wurde auf dem
„Huiter“-Hof mit drei Brüdern
und vier Schwestern groß. Papa
Paul (79) und Mutter Maria
(73) leben noch auf dem Hof.
Martina Holzer
Wenn Raimund Kollreider (48)
als Schmied „aus früheren Zei-
ten“ in der Öffentlichkeit auftritt
und das Handwerk in seiner ur-
eigensten Form vorführt, strahlen
nicht nur die Kinderaugen, son-
dern auch jene der Erwachsenen.
„Die Menschen sind immer ganz
erstaunt, was man aus einem ein-
fachen und nichtssagenden Stück
Eisen mit kaum Werkzeug und
keinem sonstigen Material alles
Schöne formen kann – wie Huf-
eisen, Schnecken, Kerzenhalter,
Zwirbelrollen, Türrollen oder
Türbänder.“ Allerdings: Sobald
das Material 1.000 bis 1.100
Grad heiß ist, muss Kollreider in
Sekundenschnelle entscheiden,
was er daraus formen will. Denn
das Eisen ist sofort wieder kalt.
„Und ‚Ein kalter Schmied, lebt
nicht lang‘, heißt es so schön“,
lacht er.
Immer mehr sind
fasziniert
Kollreider bringt diese beson-
dere Kunst auf Veranstaltungen
wie beim Almabtrieb in Gerlos
oder den Handwerkstagen in
Lienz den Menschen nahe. Und
das mit großer Leidenschaft.
„Und es kommen immer mehr
Leute zuschauen und sind faszi-
niert – wohl, weil so vieles um
uns herum nur mehr technisch
ist“, schätzt er. Bei seiner Arbeit
fühlt er sich selbst auch immer in
alte Zeiten zurückversetzt. „Was
einfach herrlich ist!“ Auffallend
sei, dass die Menschen das je-
weilige von Kollreider erworbene
Unikat am meisten schätzen,
wenn sie bei seiner Herstellung
zuschauen konnten. „Dann hat es
gleich einen völlig anderen Wert.
Auch wenn ich die Menschen
manchmal mithelfen lasse.“
Wie früher
Vor rund fünf Jahren begann er
mit seinen Schauvorführungen.
„Nachdem mich die Musikka-
pelle und der Kirchenchor aus
unserem Ort gefragt haben, ob ich
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Ein Schmied war früher im ländlichen Raum ein unverzichtbarer Handwer-
ker. Heute ist das Berufsbild vom Aussterben bedroht. Raimund Kollreider
aus dem Pustertal lässt dieses Handwerk wieder aufleben, damit es nicht
ganz in Vergessenheit gerät.
Bei
einer
seiner
Schau-
vorfüh-
rungen,
die er
mit gro-
ßer Lei-
den-
schaft
macht.
Rai-
mund
Kollrei-
der
schaut
drauf,
dass
man den
Beruf
des
Schmie-
des
nicht
vergisst.
Ein Schmied aus der „Vergangenheit“
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