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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
22. OKTOBER 2010
CHRONIK
Bernd
Lenzer
Kommentar von
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vorwahl)
können Sie beim Roten Kreuz einen
Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
23./24. Oktober von 9 bis 11 Uhr:
Dr. Sigrid Stöger, Steinfeld,
Tel. 04717/20508.
ZA MSc Jörg Meuschke, Lienz,
Tel. 04852/62822.
Allg. öffentl. Krankenhaus, Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apotheker-
dienste
Spittal:
Hubertus Apotheke,
Tiroler Straße 14, Tel. 04762/2333.
Greifenburg:
Laurentius Apotheke,
Bahnhofstraße 63, Tel. 04712/288.
Obervellach:
Adler Apotheke, Haupt-
platz 53, Tel. 04782/2244.
Gmünd:
Heiligen-Geist-Apotheke,
Hauptplatz 9, Tel. 04732/2135.
Millstatt:
See Apotheke, Georgsritter-
Platz 156, Tel. 04766/2130.
Hermagor:
Adler-Apotheke,
Hauptstraße 4, Tel. 04282/2066.
Kötschach-Mauthen:
Apotheke
„Zum heiligen Josef“, Tel. 04715/217.
Lienz:
St. Franziskus-Apotheke,
Muchargasse 13, Tel. 04852/62665.
Die Schuldfrage
Themen wie Asylmissbrauch oder
mangelnde Integration werden
derzeit überall in Europa heiß dis-
kutiert. Und das völlig zu Recht.
Nur durch Gespräche können
konstruktive Entwicklungen vor-
angetrieben werden. Zu unter-
stellen, dass bereits eine Diskus-
sion darüber ausländerfeindlich
sei, ist daher völlig fehl am Platz.
Kontraproduktiv ist in vielen Fäl-
len aber auch die Vorgangweise
der Behörden. Eine Familie aus-
einanderzureißen und auszuwei-
sen, die sich im Lauf der Jahre
gut und positiv integriert hat, nur
weil man für das Bearbeiten man-
cher Asylanträge so lange brauch-
te, kann man den Asylsuchenden
nicht zumuten. Das muss man
schon den bearbeitenden Per-
sonen anlasten.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
Kärnten wappnet sich gegen
eventuelle Tollwutfälle
Mit Wochenbeginn wurde in Kärnten wieder eine Tollwutimpfung für Füchse durch-
geführt. Wie Veterinärreferent Landesrat Dr. Josef Martinz am Freitag, 15. Oktober,
bekannt gab, wurden mittels Flugzeug rund 35.000 Tollwutköder abgeworfen. Bis
spätestens Ende November soll die Köderauslage abgeschlossen sein.
„Die konsequente und sorg-
fältige Durchführung der Imp-
fung schützt die Füchse vor
einer Tollwutinfektion und
bewirkt außerdem, dass die Toll-
wutinfektionsgefahr für andere,
frei lebende Tiere, Haustiere
und auch den Menschen elimi-
niert wird“, erklärte Landesrat
Dr. Josef Martinz die Notwen-
digkeit der neuerlichen Impf-
aktion.
Die Impfung ndet im ge-
samten Bezirk Hermagor sowie
im Bezirk Villach Land in den
Gemeinden Nötsch, Feistritz,
Hohenthurn, Arnoldstein, Fin-
kenstein und St. Jakob im Ro-
sental sowie im Magistratsbe-
reich Villach statt. Der Impfgür-
tel erstreckt sich über Kärnten
nach Osttirol, da in Norditalien
im Raum Belluno die letzten
Tollwutfälle auftraten. In Ita-
lien selbst wurden im April und
August
2010
groß ächige
Impfauslagen durchgeführt, um
die Tollwut einzudämmen. Die
Impfungen zeigten bereits Wir-
kung, da die letzten drei po-
sitiven Tiere (ein Rind, zwei
Füchse) im August 2010 gefun-
den wurden. 2010 wurden in
Italien insgesamt 207 positive
Tiere festgestellt. Im Vergleich
dazu wurden 2009 ganze 68 und
im Jahr 2008 neun Tollwutfälle
gefunden.
Köder aus der Luft
Die Köder bestehen aus einer
Kapsel, die den Impfstoff enthält
und einer Masse aus Rindertalg
und Fischmehl, die den grau-
braunen Köder umhüllt. Das Ge-
wicht beträgt rund 20 Gramm.
Die erfahrenen Piloten, die für
die Abwürfe zuständig sind, ha-
ben den Auftrag, die Köder nicht
direkt über Häuser, Straßen und
Plätze abzuwerfen. Es kann je-
doch vorkommen, dass Köder
auch in bewohntes Gebiet fal-
len. Grundsätzlich sind die Kö-
der nicht gefährlich, da sie durch
ihr geringes Gewicht keine Be-
schädigungen verursachen. Sie
sind auch nicht giftig, da sie die
Füchse nicht töten, sondern ge-
gen Tollwut schützen sollen. Die
Köder werden erst nach Über-
prüfung des verwendeten Impf-
stoffes durch die Agentur für
Gesundheit und Ernährungs-
sicherheit zur Auslage freige-
geben. Eventuell imWohngebiet
aufgefundene Köder sollten mit
einem Plastikhandschuh auf-
genommen und in den Tierkör-
persammelstellen der jeweiligen
Gemeinde abgegeben werden.
Keine Gefahr für Haustiere
Eine Aufnahme der Impfkö-
der durch Haustiere ist unge-
fährlich, kann aber bei Verschlu-
cken der Aluminiumkapsel zu
Problemen im Magen-Darm-
Trakt der Tiere führen (Erbre-
chen, Durchfall und eventuell
Fremdkörpersymptomatik). Die
Gefahr für den Menschen ist
gering. Sollte dennoch der Fall
eintreten, dass eine Kapsel platzt
und der Impfstoff in Kontakt mit
den Schleimhäuten oder mit of-
fenen Wunden kommt, wird
empfohlen, einen Arzt oder ein
Krankenhaus zu kontaktieren.
Die Impfaktion ist die einzige
Möglichkeit, Kärnten frei von
Tollwut zu halten. Sie dient der
Sicherheit der Menschen und
dem Tierschutz. Für die geringe
Belästigungen durch den Flug-
lärm und durch eventuell ver-
irrte Köder, bittet Martinz die
Bevölkerung um Verständnis.
Mit den abgeworfenen Ködern soll sichergestellt werden, dass die Füchse nicht an Tollwut erkranken.
Fotos: bele
LR Dr. Josef
Martinz: „Die
Köder töten
die Tiere nicht.
Sie schützen
sie.“