Seite 2 - VO 2010 11

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
19. MÄRZ 2010
CHRONIK
Bernd
Lenzer
Notarzt
Notruf
141
Wochenend-Bereitschaftsdienst der
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken
Unter der Ärzte-Service-Nummer
0900-88088 + der jeweiligen
Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484 (ohne Vor-
wahl), können Sie beim Roten Kreuz
einen Krankentransport anfordern.
Zahnärztlicher Notdienst
20./21. März von 9 bis 11 Uhr:
Mag. DDr. Josef Partl, Spittal,
Tel. 04762/5566.
DDr. Martin Wiegele, Villach,
Tel. 04242/58078.
Dr. Claudia Thonhauser, Lienz,
Tel. 04852/73535.
Allg. öffentl. Krankenhaus, Klagenfurt,
Tel. 0463/538-22416.
Apotheker-
dienste
Kommentar von
Spittal:
Hygiea Apotheke,
Hauptplatz 4, Tel. 04762/5607.
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234.
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602.
Hermagor:
Gailtal-Apotheke,
Gösseringlände 7, Tel. 04282/25381.
Kötschach-Mauthen:
Apotheke
„Zum heiligen Josef“, Tel. 04715/217.
Lienz:
Stadtapotheke „Zur Madonna“
Rosengasse 14, Tel. 04852/62042.
Arbeits-
marktreferent
Scheuch ver-
sprach, „sein
Möglichstes
zu tun“.
Foto:
bele
Das Geschäft mit
der Krise
In Spittal schließt mit Jahres-
ende das Gaborwerk endgültig
seine Tore. Genau im 50. Jahr des
Bestehens. Für die rund 170 Mit-
arbeiter ein herber Schlag. Die
Firmenbetreiber behaupten, dass
sich die Produktion in Spittal
nicht mehr lohne, weil die Kunden
in Zeiten der Krise weniger Geld
hätten. Dies steht allerdings im
krassen Widerspruch zu den Mel-
dungen des Handels, der seit nahe-
zu zwei Jahren frohlockt, dass sich
die Krise kaum auf die Kaufslust
der Österreicher auswirke. Dies
kann jeder bestätigen, der schon
einmal in einem Schuhgeschäft
war. Machen wir uns nichts vor:
Bei der Verlagerung der Produk-
tion geht es einzig um die Steige-
rung des Profits durch das Zahlen
geringerer Löhne in der Slowakei.
Den Autor erreichen Sie unter:
redaktion@volltreffer.co.at
1998 war das Gaborwerk in
Spittal noch einer der Vorzeige-
betriebe in ganz Kärnten. 1.300
Mitarbeiter verdienten damals in
der Firma ihren Lebensunterhalt.
Jetzt, zwölf Jahre später, schließt
die Firma mit Jahresende ihre
Pforten. Eine Entwicklung die
sich im Lauf der Jahre zwar ab-
gezeichnet hat, die die verblie-
benen 170 Mitarbeiter, in erster
Linie Frauen, aber dennoch hart
trifft.
Sukzessive wurden Mitarbei-
ter abgebaut. Als 2003 noch 950
Menschen im Gaborwerk Spittal
beschäftigt waren, wurden 300
Arbeiter entlassen. Voriges Jahr
mussten weitere 250 Angestellte
ihren Hut nehmen. Nur noch die
Musterproduktion der Schuhe
sollte in Spittal erfolgen.
Sozialplan
Die Firmenleitung erklärte am
Montag, 15. März, denArbeitern,
dass sich die Wirtschaftskrise so
verschärft habe, dass man selbst
mit der Produktion von Mustern
nicht mehr wettbewerbsfähig
sei. Die Kunden hätten weniger
Geld, weshalb billiger produ-
ziert werden müsse.
Kurz: Das Werk werde zum
Jahresende hin geschlossen. In
Zukunft sollen die Muster in der
Slowakei produziert werden.
Kurios ist, dass die Aktienge-
sellschaft „Gabor Shoes“, alleine
im vergangenen Jahr, sieben
Millionen Paar Schuhe verkauf-
te und damit rund 282 Millionen
Euro umsetzte. In jedem Fall
soll laut Geschäftsführung das
32.000 m2 große Areal, auf dem
sich das 15.000 m2 große Fir-
mengebäude befindet, verkauft
werden. Für die Mitarbeiter des
Standortes Spittal wird nun über
den Sozialplan verhandelt. Ge-
schäftsführer Leopold Ebner er-
klärte am Montag im ORF, dass
in den letzten Jahren vier Millio-
nen Euro für Sozialpläne, und
weitere sechs Millionen an Ab-
fertigungen ausgegeben worden
seien. Nun verhandle man erneut
über einen Sozialplan und damit
über Zahlungen an Mitarbeiter.
Reaktion der Politiker
In einer ersten Aussendung
versprach Arbeitsmarktreferent
Dipl.-Ing. Uwe Scheuch, dass
das Land „sein Möglichstes für
die Mitarbeiter von Gabor tun“
werde. Scheuch bedauerte je-
doch, dass die Schließung ohne
jegliche Vorinformation an das
Land Kärnten und das AMS ge-
schehen sei. „Wir sind jetzt aber
mit der Firmenleitung in Kontakt
und werden für die betroffenen
Mitarbeiter in den nächsten Ta-
gen weitere Maßnahmen tref-
fen“, kündigt Scheuch an. Dies-
bezügliche Termine seien bereits
vereinbart worden. Rechtzeitig
reagieren will auch Wirtschafts-
referent Dr. Josef Martinz. Alle
Parteien seien nun gefordert.
Martinz will für Oberkärnten ein
eigenes Arbeitsmarktkonzept
entwickeln. „In dieses sollen ne-
ben der zuständigen Politik auch
die regionale Wirtschaft und das
Arbeitsmarktservice eingebun-
den werden“, sagt Martinz.
Am Montag erfuhren die Mitarbeiter des Gaborwerkes in Spittal, dass der Standort mit Jahresende
geschlossen wird.
Foto: Rie-Press
Schuhfabrik stellt in Spittal
die Produktion ein
Einen schweren Schlag müssen die Arbeiter der Schuhfabrik Gabor in Spittal hin-
nehmen. Nachdem bereits in den letzten Jahren immer wieder Mitarbeiter abgebaut
wurden, gab man nun seitens der Firmenführung bekannt, dass man mit Jahresende
die Firma zusperrt. Die meisten Betroffenen sind Frauen. Und ausgerechnet heuer
stand das 50-jährige Firmenjubiläum an.