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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
11. DEZEMBER 2009
CHRONIK
Die Tollwut ist in Italien im
Oktober 2008 erstmals im Re-
siatal aufgetreten. Daher wurde
bereits im Herbst 08 in Kärnten
eine erste Notfallsauslage ent-
lang der Grenze zu Italien
durchgeführt und dann in regel-
mäßigen Abständen eine Auffri-
schungsimpfung durchgeführt.
Bis dato wurden in Italien 54
Tollwutfälle registriert.
Der Seuchenzug hat sich im
Jahr 2009 über die Impfgürtel
Italiens hinaus ausgebreitet, wo-
raufhin sich überraschend ein
Seuchenherd im Raum Bellu-
no entwickelt hat. Dieser Herd
liegt außerhalb der Impfzonen
Italiens. Vom 23. bis 30. No-
vember wurden sechs Fälle im
Raum Belluno gemeldet. „Auf
Grund der gefährlichen Toll-
wutsituation in Italien müssen
wir in der Gemeinde Lesach-
tal eine Tollwutköder Notfalls-
auslage durchführen“, erklär-
te Landesrat Dr. Josef Martinz
vorigen Mittwoch. Bereits zwei
Tage später erfolgte die Auslage
der Köder mittels Hubschrauber.
Insgesamt wurden 21.600 Kö-
der abgeworfen. Davon alleine
4.700 Impfköder im Lesachtal.
Hunde an die Leine
Die Impfköder bestehen aus
einer Kapsel, die einen Impf-
stoff enthält und eine Masse aus
Rindertalg und Fischmehl aus
graubrauner-
schokoladeähn-
licher Farbe. Die am Abwurf
beteiligten Piloten hatten den
Auftrag, die Köder nicht direkt
über Häuser, Straßen und Plät-
ze abzuwerfen. Es kann jedoch
vorgekommen sein, dass Köder
auch in bewohntes Gebiet fielen.
„Das ist grundsätzlich nicht ge-
fährlich, da diese durch ihr ge-
ringes Gewicht keine Beschädi-
gungen verursachen“, beruhigt
Martinz.
Die Köder sind auch nicht gif-
tig, da sie die Füchse nicht tö-
ten, sondern nur als Impfschutz
wirken sollen. Trotzdem sollten
eventuell im Wohngebiet aufge-
fundene Köder mit einem Pla-
stikhandschuh aufgenommen
und in den Tierkörpersammel-
stellen der jeweiligen Gemeinde
abgegeben werden.
Zudem sind in den Auslage-
gebieten alle Hundebesitzer auf-
gerufen, ihre Hunde an der Lei-
ne zu führen, um eine Aufnahme
der Impfköder durch ihre Tiere
zu verhindern.
Keine Gefahr für
Menschen
Sollten Haustiere dennoch
solche Köder fressen, ist dies
zwar ungefährlich, kann aber
beim Verschlucken der Alumi-
niumkapseln zu Problemen im
Magen-Darm-Trakt der Tiere
führen.
Die Gefahr für den Men-
schen ist gering. Sollte aber der
Fall eintreten, dass eine Kapsel
platzt und der Impfstoff in Kon-
takt mit den Schleimhäuten oder
mit offenen Wunden kommt,
wird empfohlen einen Arzt oder
ein Krankenhaus zu kontaktie-
ren. „Die Impfaktion ist die ein-
zige Möglichkeit, Kärnten frei
von Tollwut zu halten. Sie dient
der Sicherheit der Menschen
und dem Tierschutz“, betont
Martinz.
Bernd
Lenzer
Prügelknabe Polizei
Derzeit bricht über die Polizisten
in Kärnten viel Unmut herein. Oft
werden sie beschimpft, wenn sie
Autofahrer Verkehrs- und Alko-
holkontrollen unterziehen. Man-
che unterstellen den Beamten gar
Raubrittertum, wenn sie mit der
Radarpistole an den Straßen ste-
hen. Zwei Dinge sollten aber allen
klar sein: Zum einen wurde der Po-
lizeiapparat derart „tot gespart“,
dass unsere Heimat für Verbrecher
ein echtes Paradies ist, und zum
anderen kann sich der eine oder
andere auch ruhig mal selber hin-
terfragen. Hier nur zwei Fälle die-
ser Woche: Wer mit 2,41 Promille
als Fahrer eines Busses voller Kin-
der gestoppt wird, kann dafür kei-
nem Polizisten die Schuld geben.
Und wer mit 147 durch eine 70er-
Zone rast sollte die Schuld auch
nicht bei jenen suchen, die ihn ge-
stoppt haben.
Den Autor erreichen Sie unter:
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Notarzt
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der Ärzte, Zahnärzte und
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Postleitzahl kommen Sie direkt
zum diensthabenden Arzt.
Mit der Nummer 1484
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Tel. 04246/2075.
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Tel. 04256/2674.
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Spittal:
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Tiroler Straße 14, Tel. 04762-2333.
Möllbrücke:
Teurnia Apotheke,
Mölltalstraße 37, Tel. 04769/2234.
Seeboden:
Jakobus Apotheke,
Hauptstraße 50, Tel. 04762/81602.
Hermagor:
Gailtal-Apotheke,
Gösseringlände 7,
Tel. 04282/25381.
In der
Gemeinde
von Bgm.
Franz
Guggenberger
wurden 4.700
Köder
ausgelegt.
LR Martinz:
„Impfaktion
dient der
Sicherheit.“
Ausgelegte Köder sollen
Lesachtal vor Tollwut schützen
Tollwutalarm herrscht im Nachbarland Italien. 54 Tollwutfälle wurden bis zum vorigen
Wochenende dort gemeldet. Um eine Ausbreitung in Kärnten zu vermeiden, startete
man am 5. und 6. Dezember eine Aktion, bei der in der Gemeinde Lesachtal Tollwut-
köder ausgelegt wurden. Hundebesitzer sind dort aufgerufen ihre Tiere an die Leine
zu nehmen.
Die Füchse werden durch die Köder nicht getötet, sondern geschützt.
Fotos: bele