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Der 26-jährige Sepp Sun-
tinger ist wahrhaftig ein
echter „Grenzgänger“. Er
wechselt wie kaum ein an-
derer täglich zwischen den
Bundesländern Kärnten
und Tirol. Kein Wunder,
trennt doch der Grenzstein
direkt vor seinem Haus
den Hof und die Ferien-
wohnungen in zwei Hälf-
ten. Mit Gattin Viktoria (23)
und Tochter Sophie lebt er
seit eineinhalb Jahren im
Iselsberger „Grenzhaus“.
OVT: Herr Suntinger, füh-
len Sie sich mehr als Kärntner
oder als Tiroler?
Sepp Suntinger:
Ehrlich ge-
sagt, bin ich mittlerweile mehr
Tiroler. Obwohl ich in Penzel-
berg aufgewachsen bin, gehört
der Hof, mit Ausnahme der Fe-
rienwohnungen, ja doch mehr-
heitlich zum Land Tirol. Aber
meine Eltern Sepp, der auch
Oberkärntner Unternehmer ist,
und meine Mutter Monika le-
ben noch in Penzelberg. Mein
Kärntner Anteil bleibt deswe-
gen natürlich stark erhalten.
Gibt es zwischen Kärntnern
und Tirolern Mentalitätsun-
terschiede?
Für mich sind die Kärnt-
ner, in unserem Fall natürlich
die Mölltaler, etwas kerniger
und handfester. Auffallend ist
auch die Sangesfreudigkeit
der Kärntner. Mein Vater singt
seit vielen Jahren im Ran-
gersdorfer Chor. Die Tiroler
sind hingegen, wie die Tiroler
eben so sind und wofür sie be-
kannt sind. Für mich hat mein
Standort den Vorteil, dass ich,
je nach Situation, immer die
Möglichkeit habe, meine Bun-
desländerzugehörigkeit auszu-
wählen!
Ihr Haus hat ja eine lange
Tradition.
Es gab früher ein Gasthaus in
Penzelberg, in dem laut Stamm-
buch unser Haus erstmals im
Jahr 1675 genannt wurde. Man
sprach damals von einem Fi-
nanzer-Haus. Es kann aufgrund
der Bauart aber auch eventuell
ein Maut-Haus gewesen sein.
Der Tourismusverband möchte
jedenfalls am Haus ein größe-
res Hinweisschild anbringen,
um auf die genauere Geschich-
te dieses Hauses hinzuweisen.
Der Grenzstein direkt vor
dem Haus teilt das Haus in
zwei Hälften.
Stimmt. Der Grenzstein
trennte sprichwörtlich den
Hof und die Gebäude in Pen-
zelberg 1 und Iselsberg 1. Die
Büro- und Schlafräume befan-
den sich auf der Kärntner Seite,
die auch Schattseit´n genannt
wird, während die Küche und
die gemütlichen Stuben auf der
Tiroler Sonnseit´n zu finden
waren. Darauf werde ich schon
mal des Öfteren von den Leu-
ten angesprochen.
Sie sind arbeitsmäßig ziem-
lich stark eingebunden.
Ja. Ich arbeite hauptberuf-
lich als Tischlermeister im Be-
trieb meines Vaters in Lainach
und bin zudem als Landwirt für
das Anwesen zuständig. Zeit-
lich gesehen, gibt es da schon
manchmal Überschneidungs-
punkte, aber wenn Eile gebo-
ten ist, kann ich immer voll auf
die Unterstützung meiner Fa-
milie zählen.
Haben Sie, neben den vielen
Verpflichtungen, auch noch
Zeit für Hobbys?
Natürlich. Zum einen gehe
ich gerne in die Berge und un-
ternehme ausgedehnte Wande-
rungen durch unser Gebiet. Im
Winter breche ich leidenschaft-
lich gerne zu Skitouren auf.
Als besonderes Highlight folgt
danach ein Gang in die Sauna
zum richtigen „Abschwitzen“.
Welchen Wunsch möchten
Sie sich unbedingt erfüllen?
Meine Gattin Viki und ich
sind ganz fasziniert von Aus-
tralien. Aber da unsere Toch-
ter Sophie erst zehn Monate alt
ist, werden wir die Reise nach
„Down Under“ wohl noch ein
bisschen verschieben müs-
sen. Aber eines Tages möchten
wir uns gerne das einzigartige
Land mit seinem „Outback“
oder dem „Great Barrier Reef“
ansehen.
„Ich bin ein Grenzgänger!“
.
Diese Woche:
Sepp Suntinger
(Penzelberg)
Tischlermeister,
Nebenerwerbslandwirt &
„Grenzgänger“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Stenzeichen:
Löwe
Ich lese:
aktuelle Bauern-
zeitschriften
Ich trinke:
Cola, Bier und
Red Bull
Laster:
meine
Gutmütigkeit
Lieblingslied:
In der Mölltalleit´n
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FLIESEN & NATURSTEINE
Das im Frühjahr mit der
Stadtgemeinde Spittal gestar-
tete Projekt „Miteinander-Für-
einander“ der Hauskrankenhil-
fe Spittal wird jetzt speziell für
die Spittaler Jugendlichen er-
weitert. Das bestätigte Spittals
Bürgermeister Gerhard Köfer
nach Absprache mit Projekt-
leiterin Mag. Christine Granig
von der Spittaler Hauskran-
kenhilfe.
Neben den bisherigen Auf-
gaben wie Besuchen bei Men-
schen im Altersheim und bei
Alleinstehenden zu Hause,
will Granig gemeinsam mit der
Stadtgemeinde Brücken zu je-
nen Jugendlichen bauen, die in
der Vergangenheit Schäden am
öffentlichen Gut angerichtet
haben oder für Vandalenakte in
der Innenstadt verantwortlich
waren.
Köfer sagte seine volle Un-
terstützung zu. „Auch der neu
installierte Streetworker wird
eingebunden“, verspricht Kö-
fer. Ziel des Projektes ist es, Ju-
gendlichen eine sinnvolle Frei-
zeitgestaltung schmackhaft zu
machen und zu vermitteln wie
man Verantwortung für ande-
re übernimmt. Dadurch sei es
auch leichter eine Ausbildung
und einen Job zu bekommen.
Auch die Teamfähigkeit un-
ter Jugendlichen soll gestei-
gert werden. Vielleicht ist dies
der richtige Weg um einer fru-
strierten Jugend wieder Werte
zu vermitteln.
Spittal will auffällige Jugend-
liche in Sozialarbeit einbinden
In der Bezirkshauptstadt Spittal will man gemeinsam mit der Hauskrankenhilfe Brü-
cken zu Jugendlichen bauen, die bereits durch Vandalenakte aufgefallen sind. Zu
diesem Zweck wird auch der neue Streetworker eingebunden. Ziel ist es, den Jugend-
lichen eine sinnvolle Aufgabe zu übertragen.