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Der 52-jährige Herbert
Zwischenbrugger
hegt
eine ganz besondere Lei-
denschaft für die Welt der
Honigbienen. Diese gibt er
auch an Jungimker wei-
ter, die er immer wieder
betreut. Selbst einen Lehr-
pfad hat er errichtet. Mit
Gattin Marlies und den Kin-
dern Christian und Martina
lebt der leidenschaftliche
Imker in Dellach im Gailtal.
OVT: Herr Zwischenbrugger,
was macht die Biene für Sie so
besonders?
Herbert Zwischenbrugger:
Bienen sind und bleiben Wild-
tiere, man kann ihnen nur eine
Behausung geben. Das Arbeiten
mit meinen Bienenvölkern stellt
mich immer wieder vor neue und
interessante Aufgaben wie bei-
spielsweise das Einfangen eines
Schwarms oder das Zeichnen und
Zusetzen von Königinnen sowie
das Behandeln der Varroamilbe.
Ich bin zudem vom Instinkt der
Immen stark beeindruckt.
Wie wird eigentlich Honig ge-
macht?
Zum einen gibt es den Nektar
(Blütenhonig) und zum anderen
stammt der Honig aus dem Ho-
nigtau (Waldhonig) den die Bie-
nen sammeln und im Stock zu Ho-
nig weiterverarbeiten. Der Honig
ist reif und zum Schleudern be-
reit, wenn die Honigwaben „ver-
deckelt“ sind. In unserer Region
wird zur Gewinnung des Honigs
meist eine Honigschleuder ver-
wendet, die sich die Zentrifugal-
kräfte zu Eigen macht. Man nennt
dies eine „Kaltschleuderung“.
Wie reagieren die Bienen auf
die Entnahme des Honigs?
Bei der Entnahme ihres Winter-
vorrates, also der vollen und rei-
fen Wabe, reagieren sie oft sehr
nervös und verteidigen ihren Ho-
nig auch mit ihren Stacheln. Des-
halb ist eine Imker-Ausrüstung,
bestehend aus Hut mit Schleier
sowie Weste, unerlässlich. Soweit
es mich betrifft, ist es das einzige
Mal, wo ich auf Schutzkleidung
zurückgreifen muss. Werden die
Bienen danach aufgefüttert, kehrt
sofort wieder ihre Sanftmütigkeit
zurück. Für die Bienen stellt die-
serAustausch keinen gravierenden
Nachteil dar, da Zuckerwasser für
sie ein gleichwertiger Winterpro-
viant ist.
Welche Honigprodukte erzeu-
gen Sie?
Neben dem Blüten-, Wald-,
und Cremehonig erzeugen meine
Frau und ich auch den klassischen
Bärenfang (Honiglikör). Propo-
lis und Kerzen aus dem Bienen-
wachs meiner Völker runden das
Angebot ab. Seit August gibt es
auch ein Kochbuch von Andrea
Knura (Titel „Zum Schwärmen“)
in dem ausschließlich Honigre-
zepte nachzulesen sind. Die Koch-
anleitungen werden dabei von lo-
kalen Gastwirten präsentiert. Die-
se setzen ausschließlich auf die
Spitzenqualität der einheimischen
Imker, die sich ebenfalls in diesem
Buch vorstellen.
Geben Sie Ihr Wissen über den
Honig und die Bienen auch wei-
ter?
Ja. Seit fünf Jahren betreiben
wir einen Lehrpfad der für alle zu-
gänglich ist. Zahlreiche Kinder-
gärten, Volks- und Hauptschulen
sowie Bienenzuchtvereine, Som-
mergäste und Einheimische ha-
ben diesen schon besucht. Auf
dem Lehrpfad findet man Infor-
mationstafeln, Schaukästen und
verschiedene Bienenstöcke. Beim
Rundgang bieten sich dem Besu-
cher interessante Einblicke in das
Leben der Bienen und die Arbeit
des Imkers.
Was konkret bedeutet die Jung-
imkerbegleitung?
Ich biete Neueinsteigern im Be-
reich Imkerei meine Begleitung
über das ganze Jahr an. Diese Hil-
fe bezieht sich auf theoretische
Fragen sowie die Arbeiten vor Ort
am Bienenvolk. Aufgrund der In-
tensität einer Jungimkerbetreuung
ist es mir aber nur Möglich maxi-
mal zwei Neueinsteiger zu betreu-
en.
Welche Leidenschaft hegen Sie
abseits der Bienenvölker?
Ich liebe es, an verschiedenen
Wallfahrten teilzunehmen. Ich war
beispielsweise schon 13 Mal am
„Vierbergemarsch“. Auch die Teil-
nahme an der „Drei Täler Wall-
fahrt“ von Stall nach Kötschach
ist für ich mein Highlight.
Bei ihm dreht sich alles
um die Biene
.
Diese Woche:
Herbert Zwischen-
brugger (Dellach/Gail)
Imkermeister
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Steinbock
Ich lese:
Bienenwelt
Ich esse gerne:
Grießauflauf mit
Kompott
Laster:
Schokolade
Motto:
Wenn Freunde
etwas brauchen
gibt es kein
Morgen
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FLIESEN & NATURSTEINE
Beim Sonnenhof in Unternaggl, malerisch oberhalb des Weissensees gelegen, trafen sich Absolventen
der Landwirtschaftlichen Fachschule Litzlhof des Jahrganges 1955. 16 ehemalige Schüler nutzten den
Nachmittag zum Plaudern und zum auffrischen von Erinnerungen. Beim Absolvententreffen, das alle
fünf Jahre von Sebastian Huber organisiert wird, war diesmal auch ein weit gereister Gast dabei:
Walter Rom kam aus dem fernen Namibia und erzählte anhand eines Filmes viel über seine Wahlheimat
in der er seit über 40 Jahren eine Farm besitzt.
Foto: Sp