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Den 36-jährigen Günter
Granig zog es gleich nach
seiner Ausbildung zum
Koch in die Ferne. Kochte
er vorerst noch auf dem
Festland von Vorarlberg
bis Wien, führte ihn der
Zufall schließlich auf ein
Schiff. Seitdem kocht er
auf vielen Meeren. Ist er
einmal nicht auf See, lebt
er bei seiner Frau Gloria in
Berg im Drautal.
OVT: Herr Granig, wie ka-
men Sie zu IhremArbeitsplatz
auf den Luxusyachten?
Günter Granig:
Mit et-
was Glück. Ich antwortete auf
eine Annonce und wurde dann
nach Gstaad eingeladen wo
ich ein Wochenende lang vor-
kochen musste. Gesucht wur-
de ein reisefreudiger Koch mit
Englischkenntnissen und Er-
fahrung in gehobener Gastro-
nomie. Um welchen Arbeits-
platz es genau ging, wusste ich
vorerst gar nicht. Zwei Wo-
chen später musste ich nach
Palma de Mallorca fliegen um
zu sehen, ob ich mit den neu-
en Lebensumständen zu Recht
komme. So nahm alles seinen
Lauf.
Unterscheidet sich der Ar-
beitsalltag auf Schiffen zu je-
nen an Land?
Im Großen und Ganzen
nicht. Man macht seine Vor-
bereitungen und die Küchen
sind professionell eingerich-
tet. Nur die Umgebung ändert
sich halt ständig. Mal ist man
in Ibiza und am nächsten Mor-
gen in Palma oder in Korsika.
Mit den Bestellungen kann es
schon mal schwieriger wer-
den. In hektischen Zeiten wer-
den dann Agenten kontaktiert,
die die Einkäufe für uns erle-
digen. Wenn wir im Hafen an-
kommen steht dann schon al-
les bereit.
Erlebt man in Ihrem Beruf
viel?
Man sieht sehr viel von der
Welt. Letzten Winter haben
wir 19 Tage den Atlantik über-
quert und die Karibik erkun-
det. Die Jahre davor schipper-
ten wir durch das Rote Meer
in den Indischen Ozean. Wir
steuerten die Malediven, die
Seychellen und Singapur an.
Hoffentlich geht es noch wei-
ter, denn Australien und Neu-
seeland möchte ich ebenfalls
gerne besuchen.
Die Basis für Ihre heutige
Tätigkeit erwarben Sie sich
aber an Land?
Schon nach meiner Aus-
bildung wollte ich ins Aus-
land. Ich war schon immer ein
Abenteurer. Aber ich wollte
meine damalige Beziehung
nicht aufs Spiel setzen und
habe deshalb in Häusern wie
dem Deuring Schlössle in Bre-
genz, dem Korso in Wien oder
in Oberösterreich an der Seite
von Rudolf Grabner gearbeitet.
Um beruflich zu reifen und um
mein selbstständiges Kochen
zu perfektionieren, suchte ich
mir die „Schmanckerln“ unter
den Restaurants aus.
Welchen Hobbys gehen Sie
auf See nach? Fischen viel-
leicht?
Fischen ist nicht so meine
Sache. Ich bereite dafür aber
den Fang zu. Meinen vielen
Land-Hobbys musste ich, bis
auf das Laufen, abschwören
und stattdessen auf Wasser-
sport umsatteln. Wir haben die
Möglichkeit zum Schnorcheln,
Schwimmen, Tauchen oder
Wake-Boarden. Wenn wir vor
Anker liegen, haben wir aber
ein kleines Beiboot das uns an
Land bringt.
Wie oft im Jahr kommen
Sie ins heimatliche Drautal?
Ich besuche mein Zuhause
zweimal im Jahr, worauf ich
mich immer sehr freue! Wenn
es mir die Zeit erlaubt, kann es
auch schon einmal einen drit-
ten Überraschungsbesuch ge-
ben.
Eine besondereVorliebe he-
gen Sie für alte Autos.
Ja. Ich liebe Autos gene-
rell, aber Oldtimer ganz be-
sonders. Das ist wohl so eine
Art Männerkrankheit. Durch
Zufall kam ich zu meiner Cor-
vette Stingray Baujahr 74. Die
besondere Form und das spe-
zielle Interieur hatten mich so-
fort verzaubert und zum Kauf
angespornt. Die Leidenschaft
für amerikanische Modelle
hat sich aber erst später entwi-
ckelt. Leider habe ich aber viel
zu wenig Zeit um diese Lei-
denschaft auszuleben.
„Ich bin ein Abenteurer!“
.
Diese Woche:
Sternzeichen:
Steinbock
Ich lese:
Die „Chemie des
Todes“ und „Asterix“
Ich esse:
gebratenen
Schweinsschopf
mit Sauerkraut und
Bratkartoffel
Lieblingsfilm:
Dokumentationen
wie - Planet Erde
Laster:
Schokolade aus
dem Kühlschrank
Lebenscredo:
Wie man sich bettet,
so liegt man!
Günter Granig
(Berg im Drautal)
Schiffskoch
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Am Honigfest wird eine Viel-
zahl besonderer Gaumenfreuden
kredenzt. Feinschmecker kom-
men zum Beispiel im „Bürger-
bräu“ bei Ziegenkäse im Speck-
mantel mit Honig-Balsamico-
Dressing & Bouquet von
Feldsalaten, gefülltem Poular-
denbrüstchen in Honig-Dijon-
senf-Sauce mit Mandelbroccoli
und Bandnudeln oder Apfelknö-
deln mit Honig-Amaretto-
Espuma Pfirsich-Preiselbeer-
kompott auf ihre Rechnung.
Insgesamt werden am Fest über
30 verschiedene mit Honig ver-
feinerte Gerichte kredenzt.
Auch Vor- und Nachspeisen ste-
hen am Honigfest ganz im Zei-
chen des gesunden Süßstoffes.
So erwartet die Gäste im Rat-
hausstüberl zum Beispiel haus-
gebeizter Lachs in Honig
Dijonsenfsauce mit Toast und
Butter und für alle „Süßen“
gibt es Kärntner Eisreindling
mit Honigsauce.
Zu einem Höhepunkt ent-
wickelte sich das Live-Honig-
schleudern, bei dem man den
frischen Honig probieren
kann. Honig gibt es aber am
Honigfest nicht nur als Roh-
produkt, sondern auch in ver-
edelter Form.
Rahmenprogramm
für Jung und Alt
Musikalisch umrahmt wird
das österreichweit einzigartige
Fest mit heimischen Folklore-
gruppen und Trachtenkapellen,
die auf Gasser-, Wulfenia-
und Hauptplatz für ausgelas-
sene Feststimmung sorgen
werden. Ein tolles Erlebnis
ist ein Honigfestbesuch auch
für die Kinder, die sich im
Sumsi Spielepark austoben
können.
Nähere Infos beim Bienen-
zuchtverein Hermagor (Tel.
0676-78427 90) oder unter
www.honigfest.at
72530
6. Österreichisches
Honigfest in Hermagor
Hermagor lockt am Samstag, 15., und Sonntag,
16. August, zum sechsten Honigfest ins Gailtal.
Die Besucher erwarten kulinarische Köstlichkeiten
mit Honig verfeinert, frisch geschleuderter Honig
und ein europaweit einzigartiges Programm zum
Thema Honig, Bienen und Bienenprodukte.
Rund um den Honig dreht
sich‘s von 15. bis 16. August in
Hermagor.