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Der 40-jährige Ernest
Turnschek betreibt die
Tauchschule
„Yachtdi-
ver“ am Weissensee. Den
gebürtigen Steirer führte
einst die Liebe nach Ober-
kärnten, wo er auch seine
Tauchleidenschaft
im
höchstgelegnen Badesee
der Alpen umsetzen kann.
Mit seiner Lebensgefährtin
Karoline lebt er in Techen-
dorf.
OVT: Herr Turnschek, wa-
rum ist für Sie der Weissensee
die „Karibik Österreichs“?
Ernest Turnschek: Der Weis-
sensee ist zwar der höchste
Badesee der Alpen, deshalb
aber nicht gleich auch der käl-
teste! Im Sommer erreicht der
Weissensee Temperaturen bis
zu 25 Grad Celsius. Der wei-
ße Rand rund um den Weissen-
see, der den See in karibischen
türkis erscheinen lässt, gepaart
mit den überdurchschnittlichen
Sichtweiten in dem glasklaren
Wasser machen den See zu
einem wahren Tauchereldora-
do. An die 20 Fischarten, da-
runter viele Großfische, tum-
meln sich imSee. Begegnungen
mit Hecht, Karpfenschwärmen,
Döbeln oder Barschen sind ga-
rantiert.
Was zeichnet denTauchsport
aus?
Es ist das einzigartige, fast
unbeschreibliche
Gefühl,
schwerelos durch das Wasser
zu schweben. Die plötzliche
Leichtigkeit in der man sich
bewegt und dann die ersten
Atemzüge unter Wasser macht.
In diesem Element herrscht ab-
solute Ruhe – als würde die
Zeit still stehen. Das einzige
hörbare Geräusch ist der eige-
ne Atem. Die Farben, die Un-
terwasserwälder, die Steilwän-
de, das Leben im Wasser – es
ist eine völlig andere Welt ohne
Hektik und Stress. Wenn man
von dieser Welt wieder zurück
an die Oberfläche kommt spürt
man, wie der eigene Akku wie-
der voll aufgeladen ist. Gerade
in der heutigen, schnelllebigen
Zeit ist das Tauchen ein toller
Sport, um einen Ausgleich zum
Beruf zu schaffen. Nebenbei
trainiert man auch den Körper
und Geist.
Wie kamen Sie zum
Tauchsport?
Als ich 1989 nach meinem
Grundwehrdienst meinen UN-
Einsatz in Israel antrat, lernte
ich von einem dort statio-
nierten Vizeleutnant das Tau-
chen. Seit damals hat mich die-
ser Sport nie mehr losgelas-
sen. Nach meinem dreijährigen
Auslandseinsatz bei der UNO
folgten Saisonen als Tauch-
lehrer in Ägypten, Kroatien,
Schottland und Thailand. Da-
nach zog es mich wieder zu-
rück in die Heimat.
Wie breit ist die Palette für
Tauchinteressierte?
PADI (Professional Associa-
tion of Diving Instructors), die
weltweit größte Tauchorgani-
sation, hat sich zum Ziel ge-
setzt, interessierten Menschen
das Tauchen schrittweise und
mit aufeinander aufbauenden
Kursen zu lehren. Als Ergän-
zung gibt es 24 Spezialkurse,
von denen ich 20 unterrichte.
Besonders viel Wert wird na-
türlich auf die Sicherheit ge-
legt. Wir bilden auch Rettungs-
taucher aus und bieten 1. Hilfe
Kurse an. Die Ausbildung bei
uns reicht vom Schnuppertau-
cher bis zum Tauchlehrer.
Was ist das Besondere an
einem Nachttauchgang?
In der Nacht zu tauchen ist
ein absolutes Abenteuer. In
der Dämmerung werden jene
Nachttiere aktiv, denen man
sich tagsüber nur schwer nä-
hern kann. Im Schein der
Tauchlampe erscheinen die
Farben zudem viel kräftiger
und leuchtender. Darum ist
das Fotografieren und Filmen
in der Nacht besonders attrak-
tiv. Außerdem bietet die nächt-
liche Tauchumgebung effekt-
volle Hintergrundkulissen für
Bilder. Für Berufstätige ist das
Nachttauchen zudem eine tol-
le Gelegenheit, ihrem Hobby
auch während der Woche nach-
zugehen.
Welchen Hobbys frönen Sie
außerhalb des Wassers?
Ich bin leidenschaftlicher
Motorradfahrer und liebe es
zu reisen. Außerdem koche
ich sehr gerne. Angeblich sind
meine Spaghetti Bolognese
einmalig.
Gibt es einen Wunsch, den
Sie sich noch unbedingt erfül-
len möchte?
Zum einen eine Unterwasser-
hochzeit mit meiner Lebensge-
fährtin und natürlich Kinder
mit ihr sowie viel Zeit für die
Familie.
Er taucht gerne in der
österreichischen Karibik ab
.
Diese Woche:
Sternzeichen:
Löwe
Ich lese:
Die schön-
sten Tauch-
plätze am
Roten Meer
Ich trinke:
Caipirinha
Laster:
Kaffee
Motto:
Diving is fun,
so let’s go
diving!
Ernest Turnschek
(Weissensee)
Tauchlehrer und
Besitzer der Tauch-
schule „Yachtdiver
Weissensee“
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
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