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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
17. JULI 2009
CHRONIK
„Das verpflichtende Kin-
dergartenjahr soll die Kinder
sprachlich, sozial und motorisch
auf die Schule vorbereiten“, er-
klärte vorigen Freitag Landes-
hauptmann Gerhard Dörfler.
Sprachliche, soziale und Ge-
schicklichkeitsdefizite würden
sich durch alle Gesellschafts-
schichten ziehen. Bei der Initia-
tive sei es nicht darum gegangen,
den Kindergarten zu verschulen,
sondern diesem Vorbereitungs-
aufgaben zu übertragen. Beim
Schuleintritt sollen den Kin-
dern Ängste, Stress und Hemm-
schwellen erspart werden.
Laut Dörfler wurden vom
Land Kärnten bisher 11,7 Mil-
lionen Euro für das Pilotpro-
jekt Gratiskindergarten aufge-
wendet. Die kostenlose Vormit-
tagsbetreuung gilt nicht nur für
die Fünfjährigen, sondern seit
März 2009 auch für die Drei-
bis Vierjährigen, was für eine fi-
nanzielle Entlastung der Eltern
sorge. „Außerdem konnten wir
dadurch 509 zusätzliche Frau-
enarbeitsplätze schaffen“, so
Dörfler. Kärnten könne, im Ge-
gensatz zuWien, alle benötigten
Kindergartenplätze
anbieten,
weil man zeitgerecht für eine
Ausweitung der Betreuungs-
einrichtungen gesorgt habe. Le-
diglich 30 bis 40 Kärntner Kin-
der würden derzeit aus gesund-
heitlichen Gründen oder wegen
schwierigen Wegverhältnissen
nicht am Gratiskindergarten
teilnehmen.
Erfolgsgeschichte
Der Erfolg des Gratiskinder-
gartens und des verpflichtenden
Kindergartenjahres in Kärnten
kann man anhand der Betreu-
ungsquoten der letzten Jahre
nachweisen. 2005/06 lag sie bei
den Fünfjährigen noch bei 88 %.
2006/07 stieg die Zahl mit Start
des Pilotprojektes auf 92,2 %
an, ehe sie 2008/09 im ersten
verpflichtenden Kindergarten-
jahr 99,2 % beträgt.
Die im September des Vor-
jahres in Kraft getretenen Neu-
erungen des Kärntner Kinder-
gartengesetzes stellte die Lei-
terin der Bildungsabteilung des
Landes, Gerhild Hubmann, vor.
Bei der Erstellung habe man be-
wusst den „Weg der Experten“
eingeschlagen. Im Gesetz sei
nun die Kostenübernahme für
den Vormittagsbetreuungsplatz
durch das Land verankert, die
zuvor eine freiwillige Landeslei-
stung gewesen sei. Zudem seien
die Verpflichtung der Eltern,
ihre Kinder in den Kindergarten
zu schicken, und die Verpflich-
tung der Gemeinden, Plätze zur
Verfügung zu stellen, geregelt.
Auch der Kärntner Bildungs-
plan sei im Gesetz verankert,
die Betreuungszeit ist darin mit
16 Wochenstunden an vier Ta-
gen festgelegt. Bei Nichtbefol-
gung der Eltern sehe das Gesetz
eine Verwaltungsstrafe von 100
Euro vor. Kärnten sei hier je-
doch moderater als der Bund der
220 Euro verlangen will. „Im er-
sten Jahr machen wir davon aber
nicht Gebrauch, sondern setzen
auf Beratung und Information
der Eltern“, sagte Hubmann.
Kommentar
von
Bernd
Lenzer
Sinnvolle
Sanktion
In Salzburg soll wilden
Schlägern künftig der Führer-
scheinentzug drohen. Verein-
zelt wurde dies auch schon in
anderen Bundesländern prak-
tiziert, doch im Pinzgau will
man nun Gewalttätern für die
Dauer eines Jahres den Füh-
rerschein abnehmen. Nun stellt
sich die Frage, ob die Abnah-
me des Führerscheins tatsäch-
lich ein wirksames Druckmit-
tel ist bzw. werden kann. Die
vielen Lenker die alkoholi-
siert am Steuer erwischt wer-
den sprechen zwar gegen die-
se These, aber in einer Gesell-
schaft, in der Mobilität von so
großer Bedeutung ist – ob nun
im Beruf oder in der Freizeit –
erscheint der Entzug der Fahr-
erlaubnis als adäquates Sank-
tionsmittel. Allerdings müsste
dies zusätzlich, zur herkömm-
lich vorgesehenen Strafe, ein-
geführt werden und nicht die
alleinigeStrafsanktionbleiben.
Im Endeffekt ist es nämlich
wirklich so, dass ein Mensch,
der seine Emotionen nicht im
Griff hat, und für andere eine
Gefahr darstellt, auch im Stra-
ßenverkehr nichts verloren hat.
Denn im Leben muss man sich
genauso an Regeln halten wie
im Straßenverkehr.
Den Autor erreichen Sie unter:
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Kärntens Kindergartenmodell
macht Schule
Eine erfreuliche Bilanz zum ersten verpflichtenden Kindergartenjahr in Kärnten zog am
Freitag, 10. Juli, Kindergartenreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler. 99,2 Prozent
der Fünfjährigen besuchten heuer den Kindergarten. Österreichweit liegt der Durch-
schnitt bei 94,7 Prozent. Laut Dörfler bilden das Kärntner Kindergartengesetz und der
damit verbundene Bildungsplan den Leitfaden für eine bundesweite Regelung.
Kärnten gilt beim Gratiskindergarten als Vorreiter in Österreich.