Seite 4 - VO 2009 18

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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
1. MAI 2009
CHRONIK
Was halten Sie vom Zölibat in der
katholischen Kirche?
Das Zölibat der katholischen Kirche ist seit langem ein heißes Thema. Zahlreiche Menschen fragen sich, warum
die Kirche so sehr am Zölibat festhält? Vielen Geistlichen anderer Religionen wird eine solche Regel auch nicht
auferlegt, wo doch gerade das Liebesleben erst eine große Kirchengemeinde ermöglicht. Wie stehen die Ober-
kärntner dem Zölibat der Priester gegenüber?
Sonja Wastian,
Weißbriach
Dürften die katholischen Pfarrer heira-
ten, könnten sie in Familien- und Ehefra-
gen sicher besser mitreden. Zudem gäbe
es statt eines Priestermangels vielleicht
sogar wieder mehr „Berufene“. Ich bin
evangelisch und in meinem Glauben füh-
ren die Geistlichen ein ganz normales Fa-
milienleben. Dadurch erfahren sie vieles,
das sie in jeder Hinsicht bereichert.
Toni Tanner,
Steinfeld
Die „Ehelosigkeit“ mag für manche
Priester ja passend sein, sehr viele haben
aber große Probleme damit. Die Katho-
lische Kirche ignoriert diese Sachlage
aber einfach. Die pastorale Unterversor-
gung aufgrund mangelnden Nachwuchses
wird die Kirche irgendwann dazu zwin-
gen, auch Verheiratete als Priester zu-
zulassen oder Frauen zu weihen.
Lisa Brunner,
Spittal
Die evangelischen Pfarrer dürfen ja bei-
spielsweise heiraten und ihren ehelichen
Aufgaben nachkommen! Ich finde das
Zölibat ist gegenüber katholischen Pfarr-
ern unfair. Wieso passt sich die Kirche der
heutigen Zeit nicht an und wird ein biss-
chen moderner? Die Kirchenväter sollten
dann aber nicht nur von Modernisierung
reden, sondern diese auch vorantreiben.
Ludwig Lackner,
Sussawitsch
Der Zölibat ist meiner Meinung nach
heute absolut nicht mehr zeitgemäß.
Würde das Zölibat in der katholischen
Kirche aufgehoben, wäre ich schon längst
auch Pfarrer geworden. Denn wenn ich
sonntags um 9 Uhr mit den Pferden fertig
bin, könnte ich dann ab 10 Uhr im Ort
die feierliche Messe halten. Was wäre das
doch für ein wunderbares Leben!
Umfrage & Fotos: Herbert Hauser
Einem Radikalschlag gleicht
der Abbau an Arbeitsplätzen
in der Spittaler Traditionsfirma
Gabor. 240 Mitarbeiter müssen
entlassen werden. Dies teilte
Geschäftsführer Leopold Ebner
den Mitarbeitern im Auftrag des
Gabor-Vorstandes am Freitag
in einer eilig einberufenen Be-
triebsversammlung mit.
Die Kündigungen werden mit
Ende August wirksam. Bis da-
hin soll noch die aktuelle Kol-
lektion fertig gestellt werden.
Eine Nachricht, die bei den Mit-
arbeitern der Firma naturgemäß
auf wenig Gegenliebe stößt.
Vor allem, weil die Chan-
cen auf einen neuen Arbeits-
platz nicht besonders gut ste-
hen. Viele der Arbeitskräfte sind
Frauen oder haben keine abge-
schlossene
Berufsausbildung
absolviert. Zudem bricht der Ar-
beitsmarkt auch in Kärnten zu-
nehmend ein. „Die Katastrophe
ist perfekt. In Spittal sind ohne-
hin keine Arbeitsplätze vorhan-
den. Zum Sozialplan kann ich
noch nichts sagen. Ziel ist eine
Arbeitsstiftung“, sagte Gabor-
Betriebsrätin Gabriele Bodner.
Seit Monatsbeginn habe man er-
kannt, dass die Produktion mas-
siv zurückgeht. „Bis zuletzt ha-
ben wir noch auf die Händler
gehofft, aber diese Hoffnung ist
enttäuscht worden“, so Bodner.
Arbeitsmarktreferent LH-Stv.
Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (BZÖ)
kündigte indes bereits an, dass
er alles unternehmen werde, um
den gekündigten Arbeitern zu
helfen. Vorerst aufatmen können
jedenfalls jene rund 150 Mitar-
beiter, die in der Musterferti-
gung beschäftigt sind. Sie sind
bislang von der Kündigungswel-
le nicht betroffen.
Spittaler Schuhfabrik
entlässt 240 Arbeiter
Für Bestürzung sorgte am Freitag, 24. April, die Nachricht, wonach 240 der rund 400
Mitarbeiter der Schuhfabrik Gabor in Spittal, entlassen werden sollen. Aufgrund von
schweren Auftragsrückgängen wird Ende August die Serienproduktion von Schuhen
eingestellt.
Die
Schuh-
fabrik
Gabor
in
Spittal
entlässt
240
Mitar-
beiter.
Foto:
Rie-
Press