Seite 6 - VO 2009 09

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Die 53-jährige Ingrid Sock
erwählte die Zither zu
„ihrem“ Instrument. Sie
spielt damit nicht nur Kon-
zerte, sondern überzeugt
damit auch als buchbare
Unterhaltungsmusikerin.
Die Edlingerin lebt mit
ihrem Sohn Emanuel (18)
und Mutter Johanna in
einem der ältesten Häuser
Spittals: dem 570 Jahre
altem Bürgerhaus.
OVT: Frau Sock, warum
suchten Sie sich die Zither als
Instrument aus?
Ingrid Sock:
Die Liebe zur
Zither entstand, als ich 18-jäh-
rig, im Rundfunk den „Kärnt-
nerlieder-Marsch“ hörte. Ob-
wohl ich das Lied bereits selbst
spielte, klang er dort so anders.
Diesen genauso darzubringen,
motivierte mich ungemein. Aus
heutiger Sicht würde ich dieses
Instrument wohl nicht mehr ler-
nen, da es, wie auch die Gei-
ge, zu den schwieriger zu erler-
nenden Instrumenten zählt.
Liegt Ihr musikalisches Ta-
lent in Ihren Genen begrün-
det?
Bestimmt. Obwohl ich meine
Oma Aloisia Sock nie selber ge-
hört habe, hat meinem Vater ihr
„Geklimper“ immer gefallen. Da
ihm jedoch die Zeit zum Üben
fehlte, lag es an mir, die Famili-
entradition weiterzuführen.
Heute setzen Sie auf musika-
lische Vielfalt.
Stimmt. Ich nenne mich zwar
„Mei Zither und I“, doch nur
mit dieser alleine, wäre es eher
schwierig. Ich bin flexibel ge-
worden und nutze auch die mo-
dernen technischen Möglich-
keiten. Über ein Mischpult und
Verstärker kann man beispiels-
weise den Ton „feiner“ machen
und ein dezenter Rhythmus für
den passenden Hintergrund ist
auch von Vorteil.
Erst kürzlich habe ich einen
neuen Tonträger aufgenommen,
auf dem ich von Volksmusik
bis hin zum Rock´n´Roll alles
spiele.
Mit Ihrem Instrument be-
suchten Sie auch schon ferne
Länder.
Richtig. Als ich vor Jahren
einen Auftritt am Ossiachersee
hatte, hörten mich ein deutscher
Fabrikant und seine Frau. Seiner
Gattin gefiel mein Spiel so gut,
dass er mich zu ihrer Geburts-
tagsfeier als Überraschungsgast
nach Limburg an der Lahn ein-
lud. Auch im ägyptischen Hurg-
hada sorgte ich bereits für dort
ungewohnte Zitherklänge.
Mit Ihrer Musik untermalen
Sie auch Bilder Ihrer erwei-
terten Heimat.
Es ist eigentlich eine Art Wer-
befilm, der auch als Souvenir
am Millstättersee zu erhalten
ist. Dabei unterlege ich musi-
kalisch mit meiner Zither viele
filmische Aufnahmen von Se-
henswürdigkeiten
Millstatts.
Die Möglichkeit erhielt ich, als
ich ein Inserat schaltete, auf das
sich die Verantwortlichen mel-
deten.
Musikern sagt man ja nach,
dass sie schon für „ein Gu-
lasch mit Reis“ spielen wür-
den. Stimmt das?
In meinem Fall hat diese Aus-
sage eine ganz besondere Be-
deutung, denn dieses Gericht
ist für mich schlicht das „Him-
melreich“. Als ich einmal eine
Kochschule besuchte, war es
bei mir sprichwörtlich die „Lie-
be auf den ersten Biss“. Ein fast
schon genießerisches Ereignis.
Welchen Hobbys gehen Sie
gerne nach?
Ich bin seit den Tagen mei-
ner Kindheit eine leidenschaft-
liche Pferdesportlerin. Außer-
dem schwimme ich sehr gerne.
1974 arbeitete ich im Sommer
am Millstättersee wo ich auf die
Idee kam, den See der Länge
nach zu durchqueren. Idee. Mit
einem kleinen Luftkissen, das
ich zur Sicherheit an der Ba-
dehose befestigte, schaffte ich
es dann auch. Richtig schwim-
men lernte ich allerdings erst
in Hurghada am Roten Meer.
Da schwamm ich nämlich so
weit hinaus, bis mir plötzlich
bewusst wurde, dass es dort ja
auch Haie gibt. Ich war nie wie-
der so schnell wie damals auf
dem Rückweg.
INTERVIEW
Von Herbert Hauser
„Die Zither ist ein schwieriges
Instrument“
.
Diese Woche:
Ingrid Sock
(Spittal-Edling)
Zitherspielerin
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Wassermann
Geschätztes Getränk:
Kamillentee mit
Obstler (1x im
Jahr)
Lieblingsfarbe:
orange
Laster:
Fachspezifische
Fernsehsendungen
Lebenscredo:
Mach doch etwas!
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MG
76902
Arzt bestohlen
Naßfeld:
In der Nacht zum
Dienstag stahlen unbekannte
Täter aus dem, in einer Tiefga-
rage am Naßfeld, abgestellten
Auto eines 55-jährigen Arztes
aus der Steiermark einen Lap-
top mit Tasche im Gesamtwert
von 1.400 Euro.
Einbruch in Cafe
Spittal:
In der Nacht auf
Sonntag drangen unbekann-
te Täter in ein Cafe und ein
Buffet in Spittal ein. Allein
der Sachschaden, der durch
das Einbrechen entstand be-
läuft sich auf 2.000 Euro. Als
Beute entwendeten die Ein-
brecher rund 250 Euro Bar-
geld.