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19. DEZEMBER 2008
CHRONIK
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
Hat die Adventzeit ihre Bedeutung
verloren?
Seit einigen Wochen feiern wir schon die Adventzeit. Doch trifft der Ausdruck der „besinnlichen“ Zeit heute noch
wirklich zu? Sinngemäß sollten wir während dieser Zeit eigentlich in uns gehen und innehalten. Heutzutage
scheint hingegen vielmehr der Geschäftssinn im Vordergrund zu stehen und alles zu überlagern. Ist das auch in
Oberkärnten so?
Yizhe Yang,
Spittal
In der Adventszeit herrscht bei uns im Lokal
ein größerer Arbeitsaufwand als an jedem
anderen Monat. Der Ansturm am 8. Dezem-
ber war das beste Beispiel dafür. Deshalb
bleibt uns nur das Warten auf Heiligabend,
da dies unser einziger Ruhetag im Dezember
ist. In China ist die Vorweihnachtszeit nur
mäßig präsent, obwohl man auch dort in
Geschäften Weihnachtsdekoration findet.
Sofia Reinwald,
Radenthein
Der Advent ist heute nicht mehr das, was er
früher einmal war. Wahrscheinlich haben
sich aufgrund des heutigen Vorweihnachts-
stresses auch die Menschen verändert. Wo
wird denn heute noch mit den Kindern
daheim gebacken? Viele Bräuche kommen
leider immer mehr abhanden und unsere
Jüngsten leiden darunter. Jeder sollte sei-
nen Advent gestalten wie er möchte.
Regina Angerer,
Stall
Also, ich finde den „besinnlichen“ Advent
im heutigen Geschäftsleben nicht mehr.
Alles zielt nur mehr auf den 24. Dezember
ab, wo es dann ja nur mehr vorwiegend
ums Schenken, Schenken und Schenken
geht. Leider, denn eigentlich wäre ja diese
Zeit dazu gedacht, dass sich die Familie
verstärkt zum gemütlichen Zusammensein
einfindet.
Günter Feichter,
Spittal
Für mich ist die Vorweihnachtszeit heut-
zutage nur noch auf die Advent-Sonntage
reduziert. Eine Kerze brennt bei mir aber
immer. Die Maßstäbe gibt heutzutage bei
uns einfach der Handel vor. Allerdings
profitieren wir davon letztlich auch alle.
Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise
müssen wir darauf hoffen, dass die Leute
in die Geschäfte kommen.
Umfrage & Fotos: Herbert Hauser
6379
„Die massiven Schneefälle in
Oberkärnten bringen auch das
Wild in den Wäldern in Not,
weil sie nicht mehr zum Futter
kommen. Die Tiere, vor allem
Jungtiere, ältere und schwache
Tiere, bleiben im Schnee ste-
cken und sind vom Hungertod
bedroht“, berichtete am Mon-
tag, 15. Dezember, Jagdrefe-
rent Dr. Josef Martinz.
In Absprache mit der Kärnt-
ner Jägerschaft würden derzeit
Bedarf und Lage erhoben, um
eine Fütterungsaktion mittels
Hubschrauber-Einsatz vorzu-
bereiten. Martinz stand dabei
auch mit dem Verteidigungs-
ministerium in Verbindung,
welches den Einsatz genehmi-
gen muss. „Wir haben auch die
Jäger dazu aufgerufen Rauh-
futter auszubringen, aber die
Lawinen-Gefahr ist in Ober-
kärnten sehr hoch. Die eigene
Sicherheit geht in jedem Fall
vor“, so Martinz. Zumal wei-
tere Schneefälle angekündigt
sind. Auch an die Autofahrer
appellierte Martinz. „Aufgrund
der hohen Schneelage kom-
men die Wildtiere in den Wäl-
dern kaum voran und drängen
daher auf die Verkehrswege“,
so Martinz. Daher müsse man
auf den Straßen mit verstärk-
ten Wildwechsel rechnen. Des-
halb ist auch dort absolute Vor-
sicht geboten.
Rehwild weicht wegen
Schnee auf Verkehrswege aus
Achtung Autofahrer! Aufgrund der großen Schneemengen befindet sich auch das
Wild in höchster Not. Und das in doppelter Hinsicht. Zum einen droht den Rehen der
Lawinen- oder Hungertod und zum anderen drängt das Wild auf die Verkehrswege.
Dadurch ist mit einem Anstieg von Wildwechsel zu rechnen. Jagdreferent LR Dr. Josef
Martinz bereitet eine Fütterungsaktion mit Hubschrauber vor.
Immer wieder fallen derzeit Rehe dem Verkehr zum Opfer.