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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 69-jährige Baldur Preiml
ist als ehemaliger Skisprin-
ger, Skisprungtrainer und
Sportpädagoge in der Sport-
welt vielen ein Begriff. Heute
steht der Name Baldur Preiml
für Gesundheit und Bewusst-
seinsbildung. Im Bezug auf
„Bio“ ist er ein wahrer Vorrei-
ter und bei Tagungen, auch
international, ein gern gese-
hener Gast. Der gebürtige
Greifenburger und Vater von
drei Kindern, lebt mit Gattin
Gerlinde in Göriach.
OVT: Herr Prof. Preiml, was
bedeutet Ihnen Oberkärnten?
Prof. Baldur Preiml: Ober-
kärnten ist meine „Berg-Sehn-
sucht“. Ich wurde in Bruggen bei
Greifenburg geboren. Als ich sechs
Jahre alt war, zogen wir nach Zlat-
ting/Trebesing, wo es im Som-
mer immer auf die Alm am Fuße
des Gmeinecks ging. 1950 ging es
nach Dornbach im Maltatal. Dort,
vor dieser imposanten Bergkulisse,
habe ich 300 Schafe gehalten. Das
hat letztlich mein ganzes Leben
mitbestimmt, weshalb ich nach
vielen Jahren in Tirol, Steiermark,
Wien und Niederösterreich wieder
heim nach Göriach kam.
Ist das Leben eine einzige Sinn-
suche?
Ja. Ich glaube stark an die Muss-
Vorgabe der Schöpfung, die da
heißt: Selbstfindung und Selbst-
verwirklichung. Entscheidend ist
dabei für mich ein Leben mit der
Natur und nicht gegen die Natur.
Die Natur ist nämlich die abso-
lut beste Lehrmeisterin. Wir Men-
schen müssen wieder zur Herzens-
Stimme unseres Gewissens finden,
also zum Mystiker werden. Der-
zeit sind wir auf einem alles zer-
störenden Ego-Trip.
Wie sehen Sie persönlich die
Entwicklung der Welt?
Die Menschheit ist dabei die
Erde zu Grunde zu richten. Wir
bekommen ja in allen Lebensbe-
reichen die Rechnungen präsen-
tiert: Krankheiten häufen sich ge-
nauso wie Krisen und Katastro-
phen. Tief in uns gibt es so etwas
wie einen „geheimen und weisen
Aufsichtsrat“, der alles lenkt. Aus
mächtigen Schattenseiten und zu-
nehmenden Leidensdruck sowie
Chaos entstehen wieder neue Ziele
und neues Leben. Wir müssen uns
wieder in eine neue Lebenskultur
„hineinlernen“ – unser ganzes Da-
sein „entschleunigen“ und im Hier
und Jetzt leben.
Bestimmte dieses Denken auch
Ihr Handeln als Skisprungtrai-
ner?
Rückblickend ja. Von 1974 bis
1980 führte ich mit diesen inno-
vativen Methoden Österreichs
Skispringer an die Spitze. Nach
intensiven Studium der ostdeut-
schen Trainingslehre war mir klar,
dass man mit neuen Denkansätzen
der Zeit voraus sein kann. Als wir
1975 zur Vierschanzen-Tournee
gefahren sind, sagte ich zu meiner
Gattin: „ Pack mir bitte ein weißes
Hemd und die Krawatte ein!“ Ich
wusste, dass wir Siege feiern wer-
den – und das, obwohl wir davor
nur Mittelmaß waren.
Was verbinden Sie mit den
olympischen Spielen?
Ich war 1959 das jüngste Sprin-
germitglied im Nationalteam und
1968 „Halbzeit-Olympiasieger“
in Grenoble. Allerdings reichte es
letztlich nur für Bronze. Als Karl
Schnabl in Innsbruck 1976 als
Olympiasieger am Siegespodest
stand, die österreichische Fahne
am Mast hochging und die Bun-
deshymne erklang, stand ich als
Trainer mit Tränen in den Augen
im Publikum.
Ab wann wurden Sie zum „Bio-
Vorreiter“?
Als ich meine Aufgabe als Trai-
ner der heimischen Springer erfüllt
hatte, ging ich 1981 in die damals
noch kaum bekannte Therme Loi-
persdorf und leitete dort Aufbau-
trainings-Kurse in Sachen Gesund-
heit und Bewusstseinsbildung. Da-
mals war die Überzeugungsarbeit
im Gesundheitsvorsorgebereich
noch enorm schwierig, aber das ist
sie heute zum Großteil auch noch.
Gehen Sie es jetzt in der Pensi-
on ruhiger an?
Ja. Ich bin viel weniger mit
Vorträgen und Seminaren unter-
wegs. Nach einem schweren Ski-
unfall habe ich meine sportlichen
Aktivitäten auf Radfahren oder
Eiswandern am Weißensee verla-
gert. Dennoch gehe ich nach wie
vor Ski-Touren und Bergwandern.
Unser Körper, der Tempel unserer
Seele, braucht gerade wenn man
älter wird, tägliche Zuwendung
und milde Anstrengungen und Ent-
wicklungsreize. Man muss täglich
ein körperlich und geistig Übender
sein.
„Die Menschheit ist auf einem
zerstörerischen Ego-Trip“
.
Diese Woche:
Prof. Baldur Preiml
(Göriach)
Ex-Skisprungtrainer, Gesund-
heits-& Ernährungsreferent und
Pensionist
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Krebs
Aktuelles Buch:
Weg der Übung,
Geschenk der Gnade
(Karlfried Graf
Dürckheim)
Lieblingsessen:
Topfen-Leinöl-Müsli
mit Trockenfrüchten
Vorbild:
Hermann Reichhold
(82, Stall/Mölltal)
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FLIESEN & NATURSTEINE
Nach der Idee des rührigen
Bildbandautors Gabriel Staben-
theiner vom Lahnerhof in Ober-
gail entstand das neue Gipfelzei-
chen auf dem Hochkopf. Dieses
zeigt nun einen Bergsteigerpickel.
„Es sollte dem Projekt Kletter-
steig über die Steinwand die Krö-
nung verleihen“, erklärt der pen-
sionierte Gastwirt, der auch die
Kosten für das ungewöhnliche
Zeichen übernahm.
Angefertigt wurde der überdi-
mensionale Bergsteigerpickel von
Kunstschmied Konrad Wilhelmer.
Wolayerseewirt Helmut Ortner or-
ganisierte den Transport des Mate-
rials und die Mitglieder der „Kar-
nischen“ befestigten letztendlich
den Pickel an der höchsten Erhe-
bung des Steinwandmassivs.
Ungewöhnliches
Gipfelzeichen ziert Hochkopf
Seit einiger Zeit ziert ein ungewöhnliches Gipfelzeichen die höchste Erhebung des
Steinwandmassives im Lesachtal, den 2.520 m hohen Hochkopf.
Sebastian Seiwald, Martin Stabentheiner, Konrad Wilhelmer und
Hannes Stabentheiner vollendeten das Werk am Hochkopf.