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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Die 39-jährige Margit
Leeb übt ein sehr sel-
tenes Handwerk aus. Als
selbständige
„Säckler-
meisterin“ mit 25-jähriger
Berufserfahrung ist sie,
nachdem sie einige Jahre
in Tirol und Salzburg tätig
war, seit 2005 wieder im
heimatlichen Muskanitzen
in Seeboden aktiv. Un-
terstützt wird die Mutter
zweier Töchter von ihrem
Gatten Christian, der sie in
punkto Organisation tat-
kräftig unterstützt.
OVT: Frau Leeb, was macht
eigentlich eine „Säcklermei-
sterin“?
Margit Leeb:
Das Säcklern
ist eine alte Handwerkskunst,
die im frühen Mittelalter ihre
Wurzeln hat. Der Name selbst
leitet sich von der damaligen
Fertigung von Säcken aus Le-
der ab, in denen Lebensmittel
aufbewahrt wurden. Erst spä-
ter wurde auch Bekleidung
aus Häuten hergestellt. Meine
Berufsbezeichnung wird da-
her auch mit der des „Leder-
bekleidungs-Erzeugers“ um-
schrieben.
Welche Lederbekleidung
wird hauptsächlich geordert?
Die traditionellen „Ausseer-
Hirschlederhosen“, die kurz
oberhalb des Knies enden, sind
stark im Kommen. Doch auch
die klassische Kniebundho-
se, Jacken, Kostümkreationen
und Kinderhosen werden oft
geordert. Auch leichte Motor-
radbekleidung, bei der aber
Rindsleder verwendet wird,
wird gewünscht. Weiters ver-
arbeite ich noch das Leder von
Ziege, Gams und Reh.
AberVorrang genießt sicher
die „echte Handgestickte“?
Ja. Jede einzelne Hose wird
grundsätzlich individuell ge-
fertigt. Daher muss man nach
der Maßabnahme eine Warte-
zeit von mindestens drei bis
vier Monaten in Kauf nehmen.
Dafür hat man dann aber auch
ein Kleidungsstück fürs gan-
ze Leben. Vor allem in der Jä-
gerwelt ist qualitativ hochwer-
tige Lederbekleidung nach
Maß begehrt, und auch da holt
die Damenwelt kontinuierlich
auf.
Wie entsteht ein solches
„Lebenswerk“?
Auf das Hirschleder, das
nach der Fettgerbung beson-
ders weich ist, wird die Hand-
stickerei nach überlieferten
Vorlagen aufgepaust. Danach
händisch aufgenäht, weil es
sich im Vergleich zum Ma-
schinen genähten, spür- und
sichtbar abhebt. Nach vierzig
bis sechzig Stunden Handsti-
ckerei werden die Einzelteile
zur echten „Krachledernen“
zusammengenäht.
Ihre Berufswahl ließ sie ge-
ographisch viel herumkom-
men.
Meine dreijährige Lehrzeit
absolvierte ich noch im na-
hen Kötzing beim Unterlerch-
ner. Die Berufschule und die
Meisterprüfung
absolvierte
ich in der Steiermark. Ab 1995
war ich in Innsbruck tätig und
machte 1998 in Salzburg meh-
rere Kollektionen für ein be-
kanntes Trachtenhaus. Später
lebten wir noch in Wien ehe
wir seit 2003 in Muskanitzen
unseren
Lebensmittelpunkt
haben.
Was inspiriert Sie abseits
Ihres Berufs?
Ich liebe es sehr mit unserem
vierjährigen Golden Retriever
spazieren zu gehen. Außerdem
bin ich Mitglied im örtlichen
Tennisverein, obwohl ich kei-
ne Meisterschaften spiele. Al-
lerdings liegt mir das Vereins-
wesen sehr am Herzen. Zu-
sätzlich „gartle“ ich für mein
Leben gern.
Welchen Wunsch würden
Sie sich gerne erfüllen?
Irgendwann, wenn die Kin-
der einmal groß sind, möch-
te ich mit meinem Mann nach
Irland fahren. Dieses Land übt
eine ganz besondere Faszinati-
on auf mich aus. Vor allem die
Landschaft, die an den Küsten
sehr schroff ist, aber im Ge-
gensatz dazu, mit unendlich
weiten Grünflächen aufwar-
ten kann. Zudem wimmelt es
auf der Insel noch nicht so von
Touristen.
„Qualität ist alles!“
.
Diese Woche:
Margit Leeb (Seeboden)
Säcklermeisterin
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Wassermann
Ich lese gerade:
Was dein Kind
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Die Umfahrung Greifenburg
rückt immer näher. Vor allem,
nachdem seitens der Behörde der
6,9 km lange geplante Straßen-
abschnitt von Radlach-West bis
Berg West, mit dem wesentlichen
Teil der Umfahrung für Greifen-
burg geprüft wurde. Über 20 Gut-
achter und Sachverständige prüf-
ten alle Auswirkungen des neuen
Straßenabschnitts, von der Luft-
reinhaltung über das Wasser bis
zum Bodenschutz. Damit sind
nach mehr als zwei Jahren Verfah-
rensdauer und einem Kostenauf-
wand von mehr als 1,5 Millionen
Euro alle rechtlichen Rahmenbe-
dingungen geklärt. „Gerade durch
das, auf den Teilgutachten für
Luftreinhaltung und Lärmschutz
aufbauende, umweltmedizinische
Gutachten wird nachweislich be-
legt, dass durch die neue Stra-
ße eine wesentliche Entlastung
der Anrainer erfolgt“, betont Ver-
kehrsreferent Gerhard Dörfler.
Nach Ablauf der gesetzlichen Fri-
sten sollen nun mit Hochdruck die
entsprechenden Bauprojekte und
Ausschreibungsunterlagen ausge-
arbeitet werden, damit in abseh-
barer Zeit der dringend notwen-
dige Ausbau zur Verbesserung der
Lebensqualität der Bevölkerung
begonnen werden kann, sagte
Dörfler. „Wie schon die vielen po-
sitiven Rückmeldungen der Stein-
felder gezeigt haben, werden auch
die verkehrsgeplagten Bewohner
von Greifenburg bald aufatmen
und durchatmen können“, zeigt
sich Dörfler erfreut. „Kärnten
ist mit seinen Umfahrungen zur
Entlastung der Bevölkerung auf
einem sehr guten Weg.“
Positiver UVP-Bescheid für
Umfahrung Greifenburg
Der Ausbau der „B 100“ von Radlach-West bis Berg im Drautal mit Umfahrung Greifen-
burg rückt näher. Verkehrsreferent LH-Stv. Gerhard Dörfler teilte am Dienstag, 7. Oktober
mit, dass der Antrag zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zum weiteren Ausbau der
Drautal Straße in der Regierungssitzung mit positivem Bescheid beschlossen wurde.