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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der 69-jährige Peter Ebner
machte die Rose zu sei-
nem Lebensmittelpunkt.
Seit Jahrzehnten bestimmt
diese Blume den Tages-
ablauf des Weißbriachers.
Eine Mühe, die sich lohnt,
wie zahlreiche Auszeich-
nungen und Medaillen
beweisen. Sein perfektes
Rosendomizil fand Ebner
im
wetterbegünstigten
Gitschtal, wo der gebür-
tige Hermagorer mit Gattin
Erika und seiner Familie
lebt.
OVT: Herr Ebner, wie wur-
den Sie zum Rosenliebhaber?
Peter Ebner:
1960 wollte
ich nach meiner Bundes-
heerzeit bei einem Gärtner in
Stockholm arbeiten, doch ich
reiste zu spät an, und so war
die Stelle bereits vergeben.
Allerdings gab mir der Gärt-
ner den Tipp, dass in der Nähe
ein Rosenzüchter wäre. Bei
diesem machte ich dann eine
zweijährige Ausbildung.
Haben Sie zu diesem Mann
noch Kontakt?
Ja. Ich fahre jedes Jahr zu-
mindest einmal nach Schwe-
den, pflege dort meinen Be-
kanntenkreis und perfektio-
niere mein Schwedisch. Die
Sprache ist interessant, weil
sie für mich eine Mischspra-
che mit vielen Einflüssen und
„verkehrter“ Grammatik ist.
Stimmt es, dass Sie auch
Schwedens Monarchen Carl
Gustav kennen?
Ja, das stimmt. Im Rah-
men der 80-Jahr-Feier schwe-
discher Gartenbaukunst, hatte
ich die Chance, ihn persönlich
zu treffen. Ich war zum Gala-
Diner geladen und wurde da-
bei Zeuge, wie „normal“ die
Königsfamilie ist. Dort lernte
ich aber auch Fürstin Gracia
Patricia von Monaco mit Toch-
ter Caroline kennen.
Die Damenwelt hat ohne-
hin eine Vorliebe für Rosen.
Ich schenke nicht nur von
Berufswegen jeder Frau gerne
eine Rose. Ich merke nämlich
immer wieder, welche große
Freude man damit bereitet und
welche gesellschaftliche Be-
deutung dahinter steht. Eine
Frau weiß dabei, dass der
Mann an sie denkt, deshalb
schenkt mehr Rosen aus hei-
mischen Betrieben.
Wie macht man eine Rose
länger haltbar?
Zuerst durch einen schrägen
Schnitt in den Stiel, dann wird
die Rose zur Hälfte des Stiels,
die Blätter dabei entfernen, in
40 Grad warmes Wasser ge-
stellt. Danach bis zum 4. Tag
ja nach Bedarf auffüllen, und
schließlich gänzlich wechseln.
Stellen Sie die Rosen nicht in
Zugluft oder an Plätze mit gro-
ßer Sonneneinstrahlung. Bei
besonderem Erschlaffen sollte
man die Rose schnell in nasses
Papier einwickeln und einen
neuen Schnitt setzen.
Wieso zog es Sie ins
Gitschtal?
Als ich von Schweden zu-
rückkam, reiste ich viel im
Land herum. Dabei bemerkte
ich, dass die Wetterlagen im
Gitschtal sehr günstig sind.
Viel Wintersonne, kein Nebel
und viel Licht. 1968 habe ich
schließlich in Weißbriach mit
dem Rosenhandel begonnen.
Wie wichtig ist Ihrer Fami-
lie die Rose?
Für mich ist die Rose der Er-
nährer unserer Familie, wes-
halb sie für mich ranggleich
mit meiner Familie an erster
Stelle steht. Mein Sohn Pe-
ter ist als Gärtner und mei-
ne Tochter Gabi als Floristin
in meine Fußstapfen getreten.
Darüber hinaus hoffe ich, dass
aus meinen drei Enkeln wie-
der ein Nachfolger oder eine
Nachfolgerin hervorgeht.
Bleibt bei soviel Liebe für
die Rose auch noch Zeit für
den „OVT“?
Natürlich. Vor allem wegen
der vielen interessanten und
regionalen Geschichten un-
serer näheren Umgebung. Ich
lese ihn immer gerne gleich
am Erscheinungstag.
„Die Rose ist meine
Bestimmung!“
.
Diese Woche:
Peter Ebner (Weißbriach)
Rosenzüchter
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Löwe
Lieblingsrose:
jede Rose
Treffen würde ich gerne:
Bischof Alois
Schwarz
Buch am Nachttisch:
die Globalisierungs-
falle
Hobbys:
Skifahren, Touren-
gehen und die Rose
„Alles Käse“! So lautet auch
heuer wieder dasMotto des kuli-
narischen und kulturellen High-
lights im oberen Gailtal. Bereits
zum 13. Mal organisiert der
Verein „Käsefestival Kötschach
Mauthen“ das gleichnamige
Fest der Gaumenfreuden.
Fast 12.000 Gäste besuchen
jährlich diesen Gourmet-Gipfel
für Käseliebhaber, das immer
am letzten Septemberwochen-
ende stattfindet. Im Lauf der
Jahre hat sich diese hochkarä-
tige, kulinarische Veranstaltung
zu einer internationalen Schau
von hochqualitativen landwirt-
schaftlichen Produkten entwi-
ckelt. Über 300 Käsesorten aus
dem In- und Ausland werden
zum Verkosten und Kaufen an-
geboten. Abgerundet wird das
Fest der kulinarischen Genüsse
mit einemhochklassigen, volks-
tümlichen Rahmenprogramm
sowie
einem
Sondergast-
spiel der „Großglocknerkapelle
Kals“.
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Auf zum 13. Käsefestival
in Kötschach-Mauthen
Ein echtes Fest der Superlative wird auch in diesem
Jahr das Käsefestival in Kötschach-Mauthen sein. In
und um das Rathaus kann man am 27. und 28. Septem-
ber ab 10 Uhr über 300 Käsesorten aus dem In- und
Ausland verkosten und kaufen. Tolle Musikgruppen,
wie die „Großglocknerkapelle Kals“, sorgen mit einem
Sondergastspiel für Stimmung und gute Laune.
Das Käsefestival in Kötschach-Mauthen wird am letzten Septem-
berwochenende wieder zu einem Highlight in Kärnten.