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INTERVIEW
Von Herbert Hauser
Der
66-jährige
Egon
Assam wird vielen noch
als „Häferlgucker“-Fern-
sehkoch bekannt sein.
Der gebürtige Greifen-
burger kochte aber auch
im eigenen Spezialitäten-
restaurant sowie an vie-
len Herden im In- & Aus-
land. Er hielt 30 Jahre
lang Kochkurse im WIFI,
war Berater und im Radio
zu hören. Seine Pension
verbringt der Vater dreier
Kinder und dreier Enkel-
kinder mit seiner zweiten
Gattin Elke aus Duisburg
in Grödig/Salzburg.
OVT: Hr. Assam, wie oft füh-
ren die Wege heim nach Ober-
kärnten?
Egon Assam: Ich komme
drei- bis viermal im Jahr nach
Kärnten. Zu Allerheiligen bin
ich immer in Greifenburg, zu
Ostern besuche ich meine Toch-
ter Elisabeth in Landskron. Gu-
drun und Christian leben in
Wien. Meine Kärntner Heimat
verließ ich bereits als 14-Jäh-
riger Richtung Igls/Nordtirol.
Danach sammelte ich berufliche
Erfahrung in Kassel, Stock-
holm, auf Schiffsküchen über
dem Atlantik und bei mehreren
Saisonjobs in Österreich.
Immer begleitet von ihrem
Kärntner Dialekt?
MeinemDialekt blieb und blei-
be ich immer treu. Im Lauf der
Jahre sammelte ich ja viel Erfah-
rung und schrieb kürzlich viele
G`schichtln in „Lustig - frisch
-kärntnerisch“ nieder. Beispiels-
weise folgendes Inserat aus einer
Kärntner Zeitung von 1959: „Su-
che Frau mit Wald – Motorsä-
ge vorhanden.“ Die Geschichten
sind in Greifenburg am Gemein-
deamt, bei den Banken und in
der Trafik zu erhalten.
Bei der Fernseh-Kochsen-
dung „Häferlgucker“ überwog
aber Lockerheit?
Von 1978 an lief diese be-
kannte Kochserie sieben Jah-
re lang. Der Sendungsverant-
wortliche Ernst Faseth machte
mich vor allem darauf auf-
merksam, dass es keine Un-
terhaltungssendung sei. Aber
manchmal war Schlagfertigkeit
einfach nötig. Während einer
Sendung fiel einmal eine Zwie-
bel vom Küchentisch, da sagte
ich bloß: “Gnädige Frau, heben
Sie die Zwiebel auf, die vorne
beim Fernseher heraus gefallen
ist!“ Einmal benötigte ich bei
einem Gericht einen Marasci-
no (Kirschenlikör) und sprach
ihn eher „lockerer“ als richtig
aus. Prompt erinnerten mich die
Printmedien daran, wie er pas-
sender auszusprechen ist. An-
dererseits vergaßen sie aber nie,
den Egon Assam ins Spiel zu
bringen, wenn es um die Show-
master-Nachfrage ging,
Eine weitere ihrer Leiden-
schaften sind Schwammerl?
Vor allem sammle ich gerne
Steinpilze & Eierschwammerl,
weil die sich einfach am besten
zubereiten lassen. Wenn ich in
Oberkärnten auf die Suche gehe,
dann zählen die Gailtaler Alpen
und die Kreuzeckgruppe zu mei-
nen bevorzugten Gebieten.
Und wie kam es zur Vorliebe
für Schach?
In der Hauptschule haben wir
im Werkunterricht Schachfi-
guren geschnitzt und dabei ent-
stand diese Leidenschaft. Seit-
her nütze ich jede sich bietende
Gelegenheit zum Spiel, beson-
ders aber im Schachklub hier
im Salzburger Land. Ich erinne-
re mich auch, dass wir während
meiner Tätigkeit beim WIFI so
manches Match austrugen. Vom
Spielertyp her war ich eigent-
lich stets angriffslustig, weil der
Überraschungseffekt nicht un-
wichtig sein kann.
Welches Resümee zieht der
Egon Assam heute?
Ich war bestimmt kein Engel,
doch ich möchte auch nichts mis-
sen, weil es gleichzeitig sehr lehr-
reich war. Doch seit meinen drei
Schlaganfällen wurde der Glaube
wieder wichtiger für mich, denn
ohne Herrgott geht nun einmal
nichts. Nur darf man nicht er-
warten, dass es schnell oder gar
von selbst geht. Hingegen auf die
eine oder andere Art wird irgend-
wann etwas passieren.
„Lustig-frisch-kärntnerisch“
.
Diese Woche:
Egon Assam
(Grödig)
Fernsehkoch &
Küchenmeister
Alle Interviews finden Sie unter
www.oberkaernten-online.at
Sternzeichen:
Waage
Am Nachttisch liegt:
Die Bibel
Lieblingsgericht:
Spaghetti frutti di mare
Kaffeetrinken mit ...: Helmut Zilk
„kleine“ Schwäche:
Hübsche Frauen schaue ich gerne
an
Lebensmotto:
„Liaba zwamol
worm essn – als amol kolt duschn.“
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Debant im Fassl
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QUELL-
FASSUNGEN
&
REGEN-
WASSER-
NUTZBEHÄLTER
In Spittal feierten die Mitglieder des Singkreises Porcia einen
90er. Chorleiter Bernhard Wolfsgruber (30) und Helmut Kühr
(60) hatten zu einer gemeinsamen Feier geladen und neben den
aktiven Chormitgliedern fanden sich auch Gründungschorleiter
Hellmuth Drewes mit Gattin Gerlinde ein, um die beiden Jubilare
hochleben zu lassen.
Sturz von Leiter
Am 28. August war ein 54-jäh-
rigerAngestellter aus Kötschach-
Mauthen in St. Daniel mit Ar-
beiten an einer Elektrofreilei-
tung beschäftigt. Er stand dabei
auf einer Leiter. Aus bisher un-
bekannter Ursache stürzte er
aus einer Höhe von etwa 5 Me-
tern. Dabei erlitt er eine Rip-
penfraktur. Nach der Erstversor-
gung wurde er mit dem C 7 in
das BKH Lienz geflogen.